App arbeitet im Hintergrund
User von WayGuard haben die App als stillen Begleiter auf dem Weg nach Hause dabei. Die App erkenne die aktuelle Position der Userin und wisse stets genau, wo sie sich befindet. Diese Daten werden dabei verschlüsselt an eine ISO-zertifizierte Leitstelle in Echtzeit weitergeleitet. So könne auch schnell professionelle Hilfe organisiert werden. Auch Vertraute aus dem Familien- oder Freundeskreis können den genauen Aufenthaltsort einsehen. Zum Partner kann via Chat oder Telefonat darüber hinaus Kontakt aufgenommen werden. Ist die Userin heil an ihrem Ziel angekommen, werden alle Kontakte darüber informiert.
Projekt zwischen Polizei und AXA
Die App „WayGuard“ entstand in enger Zusammenarbeit mit der Kölner Polizei. „In Gesprächen mit der Polizei Köln haben wir erfahren, dass es vielen Menschen in Notsituationen schwerfällt zu scildern, wo sie sich genau befinden. Mit den GPS-Daten, die wir bei dem Notruf mit übermitteln, wollen wir eine schnellere Koordination der Hilfe unterstützen.“, schilderte Michael Bongartz, Leiter des Kundenmanagements bei der AXA dem IT Finanzmagazin. Die könne darüber hinaus Hemmungen einen Notruf abzusetzen erleichtern. „Es gibt heute immer noch eine hohe Hemmschwelle, bei Gefahr den Polizeinotruf 110 anzurufen“, stellt der Kölner Hauptkommissar Wolfgang Baldes fest. Dies sei auch deshalb der Fall, da viele denken, dass sie einen Einsatz der Polizei zahlen müssten, falls die Einsatzkräfte irrtümlich verständigt wurden, was aber nicht der Fall sei.
App als gute Hilfe
Durch die App „WayGuard“ könne die Polizeidienststelle durch den genauen Aufenthaltsort des möglichen Opfers die Hilfe zielgerichtet entsenden. Insbesondere sei die App wichtig als präventive Maßnahme. „Sowohl für die Polizei Köln als auch AXA ist Prävention ein äußerst wichtiges Thema. Der WayGuard soll ebenso vorbeugend wirken, damit Frauen im Ernstfall richtig reagieren können“, erklärt Baldes.
Entwicklung schon vor Silvesternacht
Die Kölner Polizei und Hauptkommissar Wolfgang Baldes „haben aber schon vor den Ereignissen der Silvester-Nacht mit der AXA an dem Projekt gearbeitet“, erklärt Baldes. Seither sei die App noch wichiger geworden, denn viele hätten sich nach den Übergriffen mit Abwehrwaffen wie Pfefferspray und Gaspistole eingedeckt. „Wir raten vom Einsatz solcher Waffen ab“, betont Baldes. Es sei sehr schwierig den richtigen Zeitpunkt zu finden, um die Waffe einzusetzen. Die App soll stattdessen Sicherheit geben, auch weil Freunde und Verwandte ebenfalls den Standort überwachen können und informiert werden, wenn man gut angekommen ist.
1500 Testerinnen aus Köln
In den nächsten Monaten wird die App „WayGuard“ von etwa 1500 Frauen aus Köln getestet. So gibt es unter anderem für Studentinnen der Universität zu Köln die Möglichkeit an dem Test teilzunehmen. Frauen, die sich für die Testreihe interessieren und mitmachen möchten, können sich dazu auf der Internetseite www.wayguard.de informieren und können sich in einen E-Mail-Verteiler eintragen. Wenn der Test möglicherweise ausgeweitet wird, erhalten die Interessentinnen eine Mitteilung. Dies geschieht auch, wenn die App öffentlich zugänglich gemacht wird.
Christian Esser