Zum Inhaltsverzeichnis zum Ratgeber Gehaltserhöhung:
- Das Aufwärmprogramm
- Chance erkennen und nutzen
- Treffsicherheit und das Zuspielen von Bällen
- Eigentore vermeiden
- Die richtige Taktik
- Nach der Gehaltserhöhung ist vor der Gehaltserhöhung
- Das Fazit
- Für Arbeitgeber
- Das ist zu beachten, wenn man von sich aus eine Gehaltserhöhung anbietet
- Was tun, wenn der Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung fordert?
- Die wichtigsten Tipps für Arbeitnehmer
- Die wichtigsten Tipps für Arbeitgeber
- Zu den Fragen und Antworten zum Thema Gehaltserhöhung
- Zum Gehaltsrechner
Zum besseren Verständnis „entführen“ wir Sie hierfür auf den Fußballplatz. Das mag zunächst abwegig klingen, doch im Prinzip kann man das Thema Gehaltserhöhung ähnlich angehen wie die Vorbereitung auf ein Fußballspiel. Auch Sie müssen sich aufwärmen, bevor es zum Aufeinandertreffen kommt. Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Kontrahenten, um dessen Taktik zu verstehen. Analysieren Sie seine Stärken und seine Schwächen. Versuchen Sie schon vorab, die Gefahr von Eigentoren zu minimieren. Und bitte vergessen Sie nie: Auch die Deutsche Nationalmannschaft musste für ihren Weltmeistertitel jahrelang hart arbeiten, bis sie es sich erlauben konnte, den Anspruch auf diesen Triumph zu formulieren. Gilt das für Sie auch? Gehören Sie zu den besten Spielern Ihres Teams, weil Sie dem Chef einzigartige Mehrwerte bieten können? Wenn Sie all diese Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, dann sind Sie bereit dazu, mit dem Selbstvertrauen eines Weltmeisters in die Vertragsverhandlungen zu gehen.
1. Das Aufwärmprogramm:
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Für Sie mag es die erste oder vielleicht zweite Vertragsverhandlung sein, ihr Chef ist Ihnen in diesem Punkt aber garantiert um einiges voraus. Es macht also absolut keinen Sinn, aus einer Laune heraus das Thema Gehaltserhöhung vorzubringen. Bereiten Sie sich dementsprechend vor. Legen Sie unbedingt eine Liste an, aus der hervorgeht, welche Mehrwerte Sie für das Unternehmen erzielt haben. Bringen Sie auch unbedingt zu Papier, welche Ziele Sie für die Zukunft verfolgen. Oftmals kann es auch hilfreich sein, ein Verhandlungsgespräch vorab mit einem Bekannten oder Verwandten zu simulieren. Machen Sie sozusagen eine Taktikbesprechung, reden Sie mit Menschen über Ihre Vorstellungen, um Sicherheit zu gewinnen. So treffend Ihre Notizen auch sein mögen: Die Kunst ist es, diese auch im Ernstfall auf den Punkt zu bringen.
2. Chance erkennen und nutzen:
Haben Sie schonmal von Fußballern gehört, die man teilweise während eines gesamten Spieles nicht sieht, die aber immer zu richtigen Zeit am richtigen Ort sind, wenn es drauf ankommt? Diesen Spielern unterstellt man, einen guten Riecher zu haben. Genau den brauchen sie auch, wenn Sie sich auf eine Gehaltsverhandlung einlassen wollen. Dabei sollten Sie sich zunächst in die Lage Ihres Chefs versetzen. Nur weil Sie gerade einen vermeintlich guten Tag erwischt haben, heißt das noch lange nicht, dass auch Ihr Boss bester Laune ist. Dass es wenig Sinn ergibt, wenn Sie morgens um Punkt 9 Uhr in sein Büro stürzen, während er gerade sein Frühstück zu sich nimmt, versteht sich von selbst. Doch wann ist der beste Zeitpunkt für ein solches Gespräch? Um das herauszufinden, sollten sie versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen. Fangen Sie zudem nicht erst an, sich mit Ihrem Vorgesetzten zu beschäftigen, wenn Sie eine Gehaltserhöhung wollen. Lernen Sie ihn schon vorab kennen und behalten Sie seine Denkweisen und Eigenarten im Hinterkopf. Wie ärgerlich wäre es, wenn Sie nur aus dem Grund scheitern würden, weil Sie nicht wussten, dass Ihr Chef ein Morgenmuffel ist. Ihr abgeschlossenes Projekt kann noch so überzeugend sein: Wenn Sie kein Gespür und kein Interesse für Ihren Gesprächspartner entwickeln, droht eine bittere Niederlage. Hier verhält es sich also ähnlich wie bei Punkt 1: Betrachten Sie die Dinge nicht nur aus Ihrer eigenen Sicht!
3. Treffsicherheit und das Zuspielen von Bällen:
Spätestens bei diesem Punkt werden Sie eine Regelmäßigkeit erkennen. Denn auch in dem Moment, in dem Sie in die Verhandlung gehen, gilt: Versetzen Sie sich immer in Ihren Gesprächspartner hinein. Denken Sie zu egoistisch, werden Sie wenig überzeugend sein. Ihr Vorgesetzter hat ganz bestimmt kein Geld zu verschenken. Ganz im Gegenteil: Er möchte durch Ihre Leistung und Ihre Alleinstellungsmerkmale Geld verdienen. Hinterfragen Sie sich also vor dem Gespräch, in welchen Bereichen Sie die Firma nach vorne gebracht haben und – noch wichtiger – wie Sie in Zukunft noch einen größeren Anteil beisteuern können. Natürlich sind die Möglichkeiten von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Schütten Sie Ihren Chef am besten auch nicht mit Argumenten zu, sondern konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Und seien Sie vor allem konkret. Nur darauf hinzuweisen, dass Sie Verantwortung übernommen haben, reicht nicht aus. Zeigen Sie klar auf, welche Aufgabe Sie an sich gerissen haben und warum das für die Zukunft der Firma so wichtig war. Ihr Boss wird begeistert sein, wenn Sie ihm verkünden, dass sein Unternehmen durch Ihre umgesetzten Ideen bares Geld gespart hat. Vergessen Sie bei den Ausführungen zu Ihrer fachlichen Kompetenz aber auch den Sympathiefaktor nicht: Wirken Sie zu arrogant und versuchen Sie, ihre Kollegen ins Abseits zu stellen, könnten Ihre großartigen Leistungen verpuffen. Wie ein Fußballer müssen Sie abwägen, ob Sie den Ball verwandeln oder diesen zu einem besser postierten Mitspieler weitergeben wollen. Ihr Chef ist in diesem Fall nicht Ihr Gegner, sondern der Mitspieler. Ein egoistisch denkender Spieler darf sich kaum Fehler erlauben, weil er sich sonst den Ärger einer ganzen Mannschaft und des Trainers einhandelt. Da jeder Mensch bekanntlich Fehler macht (auch in einer Vertragsverhandlung), spielen Sie den Ball ruhig mal ab. Heißt im Klartext: Halten Sie keinen Dauermonolog, sondern versuchen Sie, Ihren Chef ins Gespräch mit einzubinden. Geben Sie ihm die Chance, dass er seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen kann. So haben Sie auch für sich zwischenzeitlich die Gewissheit, ob Sie auf dem richtigen oder falschen Weg sind.
4. Eigentore vermeiden!
Wie im Fußball passieren auch bei einer Vertragsverhandlung Dinge, die man nicht vorhersehen kann. Doch es gibt einige Grundregeln, an die man sich halten sollte, um Eigentore zu vermeiden. Am Wichtigsten ist, dass Sie möglichst keine Vergleiche anstellen. Machen Sie also auf keinen Fall Ihrem Unmut darüber Luft, dass Ihr Kollege viel weniger arbeitet, aber vermutlich das gleiche Gehalt bekommt wie Sie. Das hätte entweder zur Folge, dass Ihr Chef besagten Kollegen ab diesem Zeitpunkt genauer unter die Lupe nimmt oder dass er Sie für keinen Teamplayer hält. In beiden Fällen würden Sie Ihr Ziel, also mehr Gehalt, nicht erreichen. Darüber hinaus sollten Sie den Bogen nicht überspannen. Unterstreichen Sie nur, was Sie können, wenn Sie es auch wirklich können. Oder anders ausgedrückt: Wenn Sie herausragende Leistungen erfinden müssen, sollten Sie sich schon vorab hinterfragen, ob eine Gehaltserhöhung zu diesem Zeitpunkt überhaupt Sinn ergibt. Wichtig ist zudem, dass Sie keine Drohungen aussprechen. Der Aussage „Wenn Sie mir nicht mehr Geld geben, dann gehe ich“ würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Antwort „Dann gehen Sie doch“ folgen. Versuchen Sie auch hier wieder anders zu denken, eher aus Arbeitgebersicht. Bringen Sie Ihren Chef mit Ihrem Selbstbewusstsein, Ihren bisherigen Leistungen und Ihren Zukunftsplänen auf die Idee, dass Sie ein höheres Gehalt verdient haben. Sie brauchen nichts zu fordern! Wenn Sie es richtig anstellen, brauchen Sie lediglich kassieren (hierzu dringend auch Punkt 6 beachten!).
5. Die richtige Taktik
Genauso wie im Fußball kann man auch am Verhandlungstisch gekonnt in die Offensive gehen. Am Schlussendlich zählt aber immer nur das Ergebnis. Entscheidend ist, dass Sie die Situation richtig einschätzen. Fragt Ihr Chef Sie nach Ihren Gehaltsvorstellungen, nennen Sie ihm selbstbewusst eine Summe. Denn nur wenn Sie in diesem Moment klar und zielorientiert vorgehen, wird Ihnen dieses Verhalten auch im Umgang mit Ihren Kunden und Mitarbeitern zugetraut. Im Übrigen gibt es auch keinen Grund für falsche Bescheidenheit. Wäre er nicht an Ihnen interessiert, hätte er es nicht zu einer Verhandlung kommen lassen. Es gibt also eigentlich keinen Grund dafür, dass viele Angestellte vor diesem letzten Schritt Panik haben. Der Weg dorthin war viel schwieriger. Und noch wichtiger: Es war offensichtlich der richtige. Nennen Sie also ein realistisches Gehalt und spielen Sie damit den Ball an Ihren Chef weiter. Lehnen Sie sich zurück und lassen die Dinge auf sich zukommen. Sie haben Ihre Arbeit bis dahin getan.
6. Nach der Gehaltserhöhung ist vor der Gehaltserhöhung
Eine bekannte Fußballerweisheit lautet: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“ Soll heißen: Auch wenn Ihnen ein neues Gehalt zugesagt wurde und Sie damit Ihr Ziel erreicht haben, geht es weiter. Vergessen Sie nicht, dass Sie mit Ihrem selbstbewussten Auftritt im Verhandlungsgespräch ein „Versprechen“ gegeben haben. Sie haben Ziele formuliert, die Sie erreichen wollen. Also arbeiten Sie nun auch bitte daran! Ganz bestimmt wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem Sie sich daran messen lassen müssen – sei es bei der nächsten Vertragsverhandlung oder bei einem etwaigen Austritt aus der Firma im Zusammenhang mit dem Arbeitszeugnis. Die Gehaltserhöhung ist schließlich nichts weiter als das Ergebnis eines Deals, den beide Parteien nach dem Handschlag möglichst umsetzen sollten.
Das Fazit:
Wie bereits eingangs erwähnt, kann man eine Verhandlung um eine Gehaltserhöhung zumindest ein wenig mit einem Fußballspiel vergleichen. Die richtige Taktik ist genauso entscheidend wie die richtige Reaktion auf unvorhersehbare Ereignisse. Das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive (oder auch umgekehrt) ist ebenso essenziell. Abschließend sei gesagt, dass es niemandem unangenehm sein muss, wenn man unter oben genannten Voraussetzungen mit dem Chef über eine Gehaltserhöhung spricht. Schließlich zeigt dieses Verhalten auch, dass man bereit ist, weiterhin alles für die Firma in die Waagschale zu werfen. Bei dem Gespräch kommt es wie so häufig im Leben darauf an, die goldene Mitte zu treffen: Seien Sie vorbereitet, aber lernen Sie nichts auswendig. Seien Sie selbstbewusst, aber nicht arrogant. Und versprechen Sie auch nur Dinge, die Sie im Stande sind zu halten. Oberstes Gebot: Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Chefs!
Für Arbeitgeber: Was tun, wenn ein Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung verlangt?
Geht es einem Unternehmen gut, müssen Chefs immer damit rechnen, dass Mitarbeiter Gehaltserhöhungen fordern. Das gilt besonders in umsatzstarken Branchen wie dem Maschinenbau, der Pharmazie und der Elektronik. Hier geben sich Angestellte überdies oft nicht mehr nur mit moderaten Erhöhungen von 1 bis 2 Prozent zufrieden. Eher müssen sich Personalverantwortliche auf Forderungen von 3 bis 4 Prozent einstellen.
Das ist zu beachten, wenn man von sich aus eine Gehaltserhöhung anbietet
Denkt der Chef von sich aus darüber nach, seinem Angestellten eine Gehaltserhöhung anzubieten, sieht er sich zunächst dessen Leistung an. Dabei ermittelt er den monetären Wert des Arbeitnehmers für das Unternehmen und vergleicht mit dem freien Markt. Wenn es gleichwertige Arbeitskräfte mit gleichem oder niedrigeren Gehalt gibt und man den Angestellten nicht halten möchte, gewährt man keine Gehaltserhöhung. Hält man den aktuellen Lohn für angemessen, kann man auch noch jederzeit ein Zielvereinbarungsgespräch mit dem betreffenden Mitarbeiter ansetzen.
Was tun, wenn der Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung fordert?
Kommt ein Mitarbeiter zu seinem Vorgesetzten, ist dieser zunächst einmal in einer schlechteren Position. Er ist zum Handeln gezwungen und muss auf die Anfrage reagieren.
Tipp für Arbeitgeber: Ein guter Vorgesetzter sollte in Gehaltsangelegenheiten immer auf die Mitarbeiter zugehen. Auf diese Weise behält er zu jeder Zeit die Kontrolle.
Darüber hinaus sollte die Führungskraft die Leistungen des Angestellten jederzeit genau im Auge behalten und sich detaillierte Notizen machen. Auf diese Weise kann man in Budgetverhandlungen leichter argumentieren.
Die wichtigsten Tipps für Arbeitnehmer
- frühestens nach 6 Monaten über Gehaltserhöhung nachdenken
- Gehaltsverhandlung am besten in die Zeit zwischen Frühjahr und Sommer legen
- alle 18 bis 24 Monate nach Gehaltserhöhung fragen
- vor dem Gespräch Liste mit Stärken, Leistungen und konkreten Erfolgen vorbereiten
- Gespräch mit Bekannten üben
- nicht mit Kollegen vergleichen
- konkrete Summe nennen (Am besten einen ungeraden Wert. So suggerieren Sie, dass Sie sich vorab genau über Ihren Marktwert informiert haben)</l >
Die wichtigsten Tipps für Arbeitgeber
- proaktiv in Gehaltsverhandlungen treten
- bisheriges Gehalt des Mitarbeiters mit Markt vergleichen
- Alternativen anbieten, falls höheres Gehalt nicht infrage kommt
- Leistungsvereinbarungen treffen
Fragen und Antworten zum Thema Gehaltserhöhung
- Wann sollten Sie die Gehaltsfrage stellen?
- Wie hoch sollte die Gehaltserhöhung sein?
- Gehaltserhöhung bei der Bundeswehr?
- Gehaltserhöhung im Öffentlichen Dienst?
- Welche Gehaltserhöhung ist bei einer Beförderung üblich?
- Kann es zu spät für eine Gehaltserhöhung sein?
- Wie fragt man am besten nach einer Gehaltserhöhung?
- Wie oft ist eine Gehaltserhöhung angemessen?
- Welche Tricks gibt es bei der Gehaltsverhandlung?
- Was tun, wenn es mit der Gehaltsverhandlung nicht klappt?
Wann sollten Sie die Gehaltsfrage stellen?
Ehe Sie die Frage nach dem Gehalt stellen, sollten Sie bereits einige Zeit im Unternehmen beschäftigt sein. Personalexperten sind sich einig, dass man wenigstens 6 Monate dabei sein sollte, ehe man nach einer Gehaltserhöhung fragt. Idealerweise sprechen Sie das Thema an, wenn Sie gerade eine verantwortungsvolle neue Aufgabe übernommen haben. Sprechen Sie vorrangig über Ihre Leistungen und Ihre Kompetenzen. Das Gespräch wird ganz automatisch auf die Gehaltsfrage kommen. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihren Chef nur ansprechen, wenn er gerade genug Zeit hat.
Wie hoch sollte die Gehaltserhöhung sein?
Vor dem Gespräch sollte man eine genaue Vorstellung von der Summe haben, die man von seinem Chef fordern will. Hierbei muss man herausfinden, wie viel Angestellte anderer Firmen in ähnlichen Positionen verdienen. Auch Gehaltsvergleiche im Internet sollte man sich ansehen. Insgesamt lässt sich über eine Erhöhung von vier bis 7 Prozent oftmals reden. Eine Erhöhung von 10 Prozent kommt in der Regel nur infrage, wenn die Firma schnell gewachsen ist und man maßgeblich am Wachstum beteiligt war.
Gehaltserhöhung bei der Bundeswehr?
Bei der Bundeswehr sind die Gehälter anders geregelt als in der Wirtschaft. Sie sind hier strenger reglementiert und richten sich nach verschiedenen Faktoren. Die Grundgehälter sind hierbei jeweils vom Dienstgrad abhängig. Auch werden sie in verschiedenen Stufen ausgezahlt. Dabei spielen Aspekte wie das Dienstalter und Erfahrungsstufen eine Rolle. Zusätzlich kann es gesonderte Zulagen für spezielle Aufgaben wie den Kompaniefeldwebel oder den Dienst im Ausland geben. Die genauen Werte findet man in der Bundesbesoldungsordnung.
Gehaltserhöhung im Öffentlichen Dienst?
Auch im Öffentlichen Dienst sind Gehaltserhöhungen anders geregelt als in der Wirtschaft. Hierbei richtet sich das Einkommen jeweils nach dem aktuellen Tarifvertrag . Erhöhungen werden in Tarifverhandlungen geregelt, die häufig mehrere Runden laufen. Im Tarifvertrag ist festgeschrieben, wie hoch die Gehaltserhöhungen sind und für welchen Zeitraum sie gültig sind. Dabei wird nach Bund und Kommunen unterschieden. Die Verhandlungen finden nicht zwischen den einzelnen Arbeitnehmern und den Arbeitgebern, sondern zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern statt. Eine genaue Übersicht über die Beamtenbesoldung findet man im TVöD-Rechner des aktuellen Jahres.
Welche Gehaltserhöhung ist bei einer Beförderung üblich?
Wenn eine Position aufsteigt, erweitern sich das Aufgabenspektrum und der Verantwortungsbereich. Folgerichtig muss sich in diesem Fall auch das Gehalt erhöhen. Üblich sind in diesem Fall zehn bis fünfzehn Prozent.
Kann es zu spät für eine Gehaltserhöhung sein?
Ja. Idealerweise führt man das Gespräch über ein höheres Gehalt zwischen Frühjahr und Sommer. Das ist nämlich der Zeitraum, bevor in den Chefetagen der Etat für das kommende Jahr verhandelt wird. Die Mittel können noch frei verteilt werden.
Wie fragt man am besten nach einer Gehaltserhöhung?
Ehe es an das Gespräch geht, steht die Vorbereitung im Vordergrund. Nichts sollte dem Zufall überlassen werden. Wichtig ist es hierbei für den Arbeitnehmer, dass er seinen Marktwert genau kennt. Konkrete Zahlen findet man zum Beispiel beim Bundesamt für Statistik. Auch im Internet gibt es zahlreiche kostenlose Gehaltsvergleiche. Das Gespräch beginnt man dann mit Smalltalk, von dem aus man geschickt zu den Vorteilen überleitet, die der Arbeitgeber durch die eigene Leistung hat. Dabei sollte man eigene Erfolge genau dokumentieren und Beispiele wie die Akquirierung neuer Kunden anführen. Überdies sollte man das Wort „Gehaltserhöhung“ nach Möglichkeit vermeiden. Stattdessem sollte man besser über die eigenen Leistungen sprechen.
Wie oft ist eine Gehaltserhöhung angemessen?
Experten empfehlen, alle 18 Monate bis zwei Jahre nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass der Arbeitnehmer seine Leistung gesteigert hat. Eine längere Tätigkeit im Dienst einer Firma rechtfertigt allein noch kein höheres Gehalt. Ein idealer Zeitpunkt für die Frage ist immer dann, wenn man neue Aufgaben übernommen hat.
Welche Tricks gibt es bei der Gehaltsverhandlung?
Experten raten, statt runder lieber krumme Beträge zu fordern. Statt 45.000 Euro Jahresgehalt sollte man z. B. 44.700 fordern. Hintergrund ist, dass dem Arbeitnehmer suggeriert wird, dass sich der Arbeitnehmer im Vorfeld bereits sehr genau mit seinen Gehaltsvorstellungen auseinandergesetzt hat. Dadurch hat er weniger Spielraum, den Betrag herunter zu handeln.
Was tun, wenn es mit der Gehaltsverhandlung nicht klappt?
Wenn der Arbeitgeber sich nicht auf eine Erhöhung einlassen will, sollte man sich nicht entmutigen lassen. Stattdessen sollte man fragen, was man tun kann, um im nächsten Jahr eine Gehaltserhöhung zu bekommen. Lässt sich der Vorgesetzte dann immer noch nicht darauf ein, sollte man einen Jobwechsel in Erwägung ziehen.
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