Nachsehen, wie lange der Chatpartner braucht, um eine Nachricht zu lesen
Zuerst kamen die blauen Haken in die WhatsApp -Welt, die den Chattern bestätigten, dass eine Nachricht gelesen wurde. Allerdings war es bislang nicht möglich genau zu erfassen, wann der Chatpartner eine Message gelesen hat und letztendlich auch, wie lange er dafür gebraucht hat, um zu antworten. Das ist jetzt möglich. WhatsApp-User können nun genau einsehen, wann der Chatpartner die Message bekommen hat und erhält – wenn gewünscht auch, auch die genaue Bestätigung, dass die Nachricht auch wirklich gelesen wurde. Wer möchte, kann nun sogar richtige Rechenexempel konstruieren und erkennen, wie die eigenen Freunde auf eingehende Nachrichten reagieren und ihre Chatgewohnheiten durchleuchten.
Auf Apple wird gewischt
Das Tool funktionert auf Android-Geräten und iPhones unterschiedich. Wer ein iPhone hat, dessen WhatsApp läuft in der iOS-Version etwas anders. Wer hier die genauen Informationen erhalten möchte, muss auf die gesendete Nachricht gehen und nach links wischen. Dann werden alle Informationen angezeigt – und die Chatpartner können ausspioniert werden.
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Das Tüpfelchen auf dem „i“ bei Android Smartphones
Android-User hingegen müssen die Nachricht einen Moment antippen. Anschließend taucht im oberen Leiste ein eingekreisten „i“ auf. Dieses muss man dann antippen. So können User mit Android-Smartphones genau überprüfen und ausrechen, wie viel Zeit zwischen Empfang und Lesen der Nachricht vergangen ist und können je nachdem sogar schon eine Protest-Nachricht schreiben, damit der Chatpartner endlich auf die Nachricht antworten, weil ja schon die Nachricht gelesen wurde.
Kommt da etwa noch mehr von WhatsApp?
Es erweckt den Anschein, dass der Messenger-Dienst möglichst alle erfassbaren Informationen und Daten, die durch den Chat entstehen, preisgeben und anzeigen möchte. Allerdings kommt da schnell die Frage auf, ob es das schon war mit den unzähligen Informationen oder ab da sogar noch mehr kommt. Zeigt WhatsApp etwa bald auch noch an, wo eine Nachricht empfangen und verschickt wurde? Dadurch könnten die Chatter sogar über die Toiletten-Gewohnheiten der anderen User Bescheid wissen. Auch wenn das etwas übertrieben erscheinen mag, ist dies heutzutage möglich per GPS und anderen Systemen den Standort des Handys und des Users zu bestimmen. Nicht umsonst, verfügen Smartphones auch über ein Navigationssystem. Beim Facebook Messenger gibt es die Standort-Funktion sogar schon, auch wenn diese noch nicht ganz genau ist.
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Ohne Update auf das Handy – Mit Update wieder runter
Was besonders an dieser Funktion ist, ist die Tatsache, dass die Funktion ohne den Download eines Update auf der Smartphones gespielt wurde. Das war bereits auch schon bei den blauen Haken so, die plötzlich auf den Smartphones von über 600 Millionen WhatsApp Usern angezeigt wurden. Allerdings brauchte es um die blauen Haken aus dem Chat zu entfernen, als auch die Spionage Funktion abzustellen, den Download einens Updates. Das ist verwunderlich, technisch aber auch sehr beeindruckend. Dennoch ist es beängstigend, was WhatsApp mit unseren Handys und den anfallenden Daten alles anstellen kann und wie viel die App und das Handy mittlerweile über uns weiß. Ob diese schier unendlich wirkende Datenflut bald wirklich ein Ende haben wird, das ist zu hinterfragen. Auch der Mutterkonzern von WhatsApp, Facebook, schaltet seit wenigen Wochen für die Benutzer individuellere Werbung auf den Profilseiten der Usern. Das ist auch nicht wirklich zu verhindern.
WhatsApp als Suchtfaktor?
Wer testen möchte, ob er vielleicht so viel chattet, dass quasi eine „WhatsApp-Sucht“ existiert, kann dies testen. Bei WhatsApp gibt es immer wieder viele Neuerungen, gerade in den letzten Monaten. Blauen Haken als Lesebestätigung erst in Einzel- und dann auch in Gruppenunterhaltungen, die User mittlerweile genau über das Leseverhalten von Usern nicht nur Erkenntnisse für WhatsApp sondern auch für die User bringen. Zwar brachte eine neue Ende zu Ende Verschlüsselung, wie bei TextSecure Ende 2014, etwas Sicherheit, doch kommt es wohl vor, dass Chats von recycelten Handynummern, von Neubesitzern der Nummer wieder aufgerufen werden können und somit in fremde Hände gelangen und gelesen werden können. Außerdem gab es Ende letzten Jahres Ärger mit einem Profilbild mit einer darauf abgebildeten Kerze und ein Angriff einer holländischen Firma, die über ein falsches Update hohe Abogebühren verlangt, sorgte ebenfalls für hohe Kosten bei vielen betroffenen Usern.
Christian Esser