Es ist so einfach – und so verlockend: In Zeiten, in denen mittels Social Networks private Grenzen immer mehr verschwinden und generell alles was der Alltag her gibt geteilt wird, war es eine Frage der Zeit, bis sich diese Bereitschaft auch Unternehmen zu nutzen machen. Aktuell rufen verschiedene Restaurants ihre Kunden dazu auf, via Instagram-App ihr Essen mit dem Smartphone zu fotografieren und es so anderen Gästen oder denen, die es noch werden könnten, zugänglich zu machen.
Nachdem Kellogg’s Special K und das New Yorker Restaurant Comodo erfolgreiche Aufrufe starteten, schließt sich auch das Londoner Restaurant The Picture House der Marketingidee an und schenkt seinen medial-willigen Kunden im Gegenzug ein Essen aufs Haus.
Die Hemmschwelle der Instagram-Nutzung ist gering – nicht immer ist dies zum Vorteil der Restaurants
Das Ganze funktioniert so: Instagram ist eine kostenlose Foto- und Video-App für Smartphones, mit der Nutzer ihre Aufnahmen über das Internet verbreiten können. Das gewählte und fotografierte Gericht wird benannt und mit entsprechendem Suchbegriff (Name des Restaurants) versehen. So können sich Gäste vorab ein Bild von den Speisen machen. Zusätzlich werden auch Personen auf das Restaurant aufmerksam, die bis Dato noch keine Gäste des Restaurants waren und – so die Hoffnung der Restaurantbesitzer – durch die Food-Bilder auf den Geschmack gebracht werden.
Dazu meint Prof. Dr. Klemens Skibicki , Partner Unternehmensberatung, Convidera in Köln: „Kunden für Instagram-Fotos kostenlos essen lassen ist vor allem dann sinnvoll, wenn diese Menschen authentische Influencer in ihrem möglichst großen Folger-Kreis sind. Für das Restaurant ist dies dann gut investiertes Marketing-Budget. Ich würde dies aber entweder zeitlich begrenzen oder auf einen Kreis von Menschen mit einer Mindestgröße an Folger-Zahlen. Wenn dann andere Medien noch darüber berichten wie jetzt hier hat sich die Aktion schon gelohnt und spart an anderer Stelle PR- und Markting-Gelder.“
Instagrams sind derzeit die Lieblinge der Networkinggemeinde und daher auch der Marketingstrategen. Immerhin ist die Hemmschwelle der Nutzung sehr gering. Auch unaufgefordert werden massenweise Bilder von Restaurants und deren Speisen gepostet. Die Frage bleibt allerdings, ob die geposteten Bilder wirklich immer zugunsten der Restaurants sprechen. Nicht immer sehen die Speisen appetitlich aus und nicht selten können die abgebildeten Menüs nicht mit den Restaurants und deren Suchkriterien in Verbindung gebracht werden. Es bleibt also abzuwarten, ob der Marketingclou aufgeht…