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Interviews

First Lady an der Kölner Messe

Kein Spitzenhotel in Köln und Umgebung trägt so unverwechselbar die Handschrift einer einzigen Frau. Die Mitarbeiter nennen das Haus liebevoll „Hotel Mama“ und sie selbst bezeichnet das „Dorint Sofitel an der Messe“ als ihr Baby. Seit der Neueröffnung vor fünf Jahren zählt die Nobelherberge mit zu den erfolgreichsten der Stadt. Business-On.de sprach mit der Frau, die man von Beginn an mit dem Kölner Messehotel verbindet, der General Managerin Christa Reinartz.

Kein Spitzenhotel in Köln und Umgebung trägt so unverwechselbar die Handschrift einer einzigen Frau. Die Mitarbeiter nennen das Haus liebevoll „Hotel Mama“ und sie selbst bezeichnet das „Dorint Sofitel an der Messe“ als ihr Baby. Seit der Neueröffnung vor fünf Jahren zählt die Nobelherberge mit zu den erfolgreichsten der Stadt. Business-On.de sprach mit der Frau, die man von Beginn an mit dem Kölner Messehotel verbindet, der General Managerin Christa Reinartz.

Als Christa Reinartz im Jahr 2000 nach Köln kommt, gibt es eine Baugrube gegenüber der Messe in Deutz und den Plan, an dieser Stelle ein Messehotel der Drei-Sterne-Kategorie aufzubauen. Ihr damaliger Arbeitgeber, die Dorint AG – heute ist es der französische Accor-Konzern -, ließ ihr weitestgehend freie Hand bei der Realisierung des ehrgeizigen Projekts. 2001 wurde das Haus eröffnet mit 313 Zimmern, einem 650 qm großen Wellnessbereich, 13 Konferenzräumen, zwei Restaurants, Bar, Bierpub und großflächiger Tiefgarage. Auf der Speisekarte des Fine-Dining-Restaurants „L`Adresse“stehen regionale und französische Spezialitäten. Modernste Architektur und Technologie sowie das hochwertige Ambiente überzeugen, was dem Hotelverband bereits bei Eröffnung vier Sterne wert war.

Zielstrebige, aber „saubere“ Karriere

Herausforderungen dieser Art sind offensichtlich das, was die energiegeladene und zielstrebige Unternehmerin braucht. Die Vita der gebürtigen Bonnerin liest sich entsprechend. Nach dem Abitur beginnt sie eine Ausbildung zur Hotelkauffrau im Steigenberger Hotel in Bonn. Nach erfolgreichem Abschluss folgen fünf Jahre in Hotel- & Sprachschulen in Montreux, Paris und Baden Baden. Ihr Ziel steht fest: Spitzenjobs in Spitzenhotels. Gerade mal 27 Jahre jung wird sie Empfangsdirektorin im Steigenberger Hotel auf dem Petersberg. Danach geht es steil bergauf mit der Karriere. Mit 34 kann sie sich bereits stellvertretende Direktorin nennen und vier Jahre später wird sie erstmals General Manager, und zwar im Maritim Grand Hotel Hannover. Sie ist erfolgreich und in der Spitzenhotellerie eine gefragte Managerin. Ihrem Ehemann zuliebe verzichtet sie auf eine internationale Laufbahn. Mit Stolz und Nachdruck verweist Reinartz auf eine, bis zum heutigen Tag „saubere“ Karriere.

Korrektness als Vorbild

Der Erfolg stellt sich natürlich nicht von allein ein. Wie im Leistungssport wird auch von der Hotelmanagerin hoher persönlicher Einsatz, Disziplin und Durchsetzungsvermögen abverlangt. Ihr Arbeitstag hat nicht selten sechzehn Stunden. Trotzdem: sie liebt ihren Job über alles. Welche Kondition muss man mitbringen? Die kurze Antwort verblüfft: verheiratet, katholisch und sehr konservativ. Passt das mit einer dynamischen Erfolgsfrau zusammen? Offensichtlich ja. Es scheint die Mischung zu sein, die ihr Kraft und Ausgeglichenheit gibt. Ihre Wertevorstellung sei mit Ehrlichkeit, Treue und Zuverlässigkeit „ziemlich konservativ“, konzidiert Reinartz, aber für sie von extremer Wichtigkeit. In einem korrupten, unloyalen Umfeld könnte und wollte sie nicht arbeiten. Das wichtigste sei Korrektness, vor allem auch im Umgang mit Mitarbeitern. Die Chefin sieht sich in diesem Punkt in einer wichtigen Vorbildfunktion nach dem Grundsatz: ich muss vorleben, was ich von anderen erwarte – und meint u.a. ihre hundert Angestellten.

Teamarbeit für alle

Die Personalarbeit liegt der Chefin sehr am Herzen in dem Bewusstsein, dass nur gute und qualifizierte Mitarbeiter den Erfolg eines Hotels sichern können. Oberstes Gebot für sie ist Teamarbeit, d.h. jeder bringt sich da ein, wo gerade Not am Mann ist. Das gilt für sie genau so wie für den Azubi . Sie erwartet von jedem Einzelnen korrektes Aussehen, Loyalität aber auch konstruktive Mitarbeit. Lob und Tadel werden gleichermaßen verteilt und „Danke sagen“ gehört zu ihrem festen Vokabular. Fehler sind dazu da, dass man sie nicht wieder macht – was auch für sie selber gilt.

Tankstelle für Kraft und Entspannung

Man würde nur unzureichend über die Person Christa Reinartz, die am 03. September 2006 ihren 50. Geburtstag feiern kann, berichten, wenn man ein für sie sehr wichtiges Lebenselixier außen vor ließe. Es ist ihr Ehemann Dr. phil. Werner Reinartz, mit dem sie nunmehr zwanzig Jahre glücklich verheiratet ist. Bei ihm kann sie Kraft tanken und sich total entspannen. „Sonst wäre der Job nicht zu schaffen“. Sie braucht keine Hobbies, ihr Mann ist Hobby genug. Ihr größter Wunsch für die Zukunft ist, gesund zu bleiben und mit viel Spaß bis zur Rente ihren Job zu machen.

 

Karin Bäck

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