Feste sind bekanntlich Anlässe der Freude und des Miteinanders. Da darf das Geschenk für die Freundin, den Ehepartner oder auch sich selbst gerne etwas größer ausfallen. Längst gehören auch größere Geldgeschenke, gefüllte Festgeldkonten oder Aktiendepots zu den Präsenten der Deutschen zu verschiedenen Feiertagen. Alles sinnvolle Geschenke, aber in zweierlei Hinsicht gibt es bei diesen Festtagsgeschenken noch Luft nach oben: Zum einen hält sich der „Glanzfaktor“ solcher Geldgeschenke in Grenzen. Und zum anderen leiden gerade Bargeld oder auch Festgeld unter der preisentwertenden Kraft der Inflation.
Farbedelsteine stehen für Stabilität und Sicherheit
Sicherheit und Schönheit zugleich strahlt dagegen seit jeher Gold aus. Kleine Barren und Münzen aus Gold finden sich immer häufiger unter deutschen Tannenbäumen in den Wohnzimmern und guten Stuben. Doch die Preise von Gold kratzen bereits seit Langem am Hoch – was weitere Preissprünge nach oben eher unwahrscheinlich macht.
Dagegen rückt eine weitere funkelnde Anlagemöglichkeit seit geraumer Zeit immer stärker in den Blickpunkt professioneller, aber auch vermögenderer Privatanleger: Farbedelsteine. Zu den bekanntesten Farbedelsteinen zählen die „Big Three“: Saphire, Rubine und Smaragde. Für mediale Aufmerksamkeit und für einen weiteren Nachfrageschwung am breiten Markt für Farbedelsteine sorgte im Frühsommer dieses Jahres eine Auktion in New York. Am 8. Juni 2023 wurde der Rubin „Estrela de Fura“ – Portugiesisch für „Stern von Fura“ – versteigert. Der Stein mit einem Gewicht von 55,22 Karat stammt aus einer Mine in Mosambik und stellt den bis dato größten und wertvollsten Rubin dar, der jemals der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde. Versteigerungspreis: 34,8 Millionen US-Dollar. Auch der rosafarbene Diamant „Eternal Pink“ kam an diesem Tag bei Sotheby’s in New York unter den Hammer – ebenfalls für 34,8 Millionen US-Dollar.
„Normale“ Wertsteigerung beträgt zwischen vier und sieben Prozent jährlich
Chris Pampel, Gründer und Chef vom Deutschen Edelstein Kontor, notierte infolge der Versteigerung einen deutlichen „Uplift“ für den gesamten Markt der Farbedelsteine. Pampel: „Die Versteigerung des Estrela de Fura hatte fast unmittelbar für Preissprünge bei Rubinen in Investment-Qualität geführt. Bei Einkarätern lagen diese im Schnitt bei knapp über 37%, bei größeren Investment-Rubinen sogar bei über 90% Wertsteigerung und das in ein paar Wochen. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass solche Preissprünge definitiv außergewöhnlich sind, solange in einem Abbaugebiet noch Investment-Qualitäten gefunden werden. Von daher raten wir auch Anlegern auch dringend davon ab, hier auf irgendetwas zu spekulieren. Edelsteine als Wertanlage bringen viele Vorteile mit sich, bleiben aber nach wie vor ein langfristiges Investment mit einem Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren und einer Beimischung von maximal 10%. Wir rechnen auch in Zukunft wieder mit „normalen“ Wertsteigerungen von 4 bis 7%, womit sie super geeignet sind, um Vermögen vor Inflation zu schützen, wer kurzfristig denkt, sollte sich aber auf andere Anlageklassen fokussieren.“
Gleichwohl rät Marktkenner Pampel ganz entschieden dazu, Farbedelsteine nicht als Spekulationsobjekt zu betrachten, sondern als langfristige, wertstabile Anlage: „Edelsteine als Wertanlage bringen viele Vorteile mit sich, bleiben aber nach wie vor ein langfristiges Investment mit einem Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren und einer Beimischung von maximal zehn Prozent.“ Nach der Preis-Rallye als Reaktion auf die New Yorker Superauktion erwartet der Chef vom Deutschen Edelstein Kontor in naher Zukunft eine Beruhigung des Markts – und damit auch wieder eine Rückkehr zu „normalen“, aber immer noch sehr ansehnlichen Wertsteigerungen von vier bis sieben Prozent. Das ist eine ordentliche Rendite und ein auskömmlicher Schutz gegen die Inflation, die sich bei unter vier Prozent derzeit einzupendeln scheint.
Empfohlene Mindestgröße: ein bis zwei Karat
Chris Pampel rät Einsteigern in den Markt neben den „Big Three“ auch zum Aquamarin und zum Tansanit, der nach seinem Fundort in Tansania benannt wurde. Wer sich jetzt, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, auf die Suche nach einem Farbedelstein fürs Weihnachtsfest machen möchte, sollte nach Pampels Worten lieber auf Qualität denn Quantität setzen. Sein Rat: „Lieber einen, zwei oder drei größere Steine mit höherem Wert und aus vertrauenswürdigen Quellen erwerben als viele kleinere Steine mit niedrigerem Wert.“ Konkret rät Farbedelstein-Experte Pampel bei Rubinen zu einer Mindestgröße von einem Karat, bei Smaragden von 1,5 Karat und zu zwei Karat bei Saphiren.
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