Beispiel Swiss Life Select: Trainee-Programm für Seiteneinsteiger
In vielen Branchen haben Quereinsteiger gute Möglichkeiten, beruflich voranzukommen. So hat beispielsweise der Finanzdienstleister Swiss Life Select eigens ein Programm für junge Talente aufgelegt, die an der Universität keine Zukunft für sich sehen. Und das sind nicht wenige, wie eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) belegt. Demnach brechen 29 Prozent aller Bachelorstudenten ihr Studium! An den Unis ist die Zahl etwas höher, an Fachhochschulen leicht niedriger.
Als häufigste Gründe werden – vor allem in naturwissenschaftlichen, technischen und mathematischen Fachrichtungen – der hohe Leistungsdruck und mangelnde Motivation genannt. Hinzu kommt, dass viele Studenten feststellten, dass sie doch eher Talent für eine praktische Arbeit haben. Jeder zweite Studienabbrecher bemerkt das zum Glück bereits während der ersten beiden Semester und zieht die Notbremse. Weitere 30 Prozent folgen in einem der nächsten beiden Studienhalbjahre.
Statt Abbruch: Manchmal reicht auch eine Auszeit
Dennoch stehen die Betroffenen meist vor der schwierigen Frage, wie es weitergehen soll. Karriereberater empfehlen deshalb, bereits möglichst früh einen Plan B in Erwägung zu ziehen, am besten schon, wenn sich erste Anzeichen häufen, dass es mit dem Studium nicht so recht funktionieren könnte. Dabei sollten Studierende auch nicht außer Acht lassen, dass manchmal nur eine kurzfristige Auszeit nötig ist, um wieder in die Spur zu kommen – etwa, wenn die Hauptschwierigkeit in mangelnder Motivation liegt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das bisher im Studium erworbene Wissen einzusetzen, um beruflich in eine andere Richtung zu gehen. Wer also etwa finanz- oder wirtschaftswissenschaftliche Seminare absolviert hat, kann über einen Quereinstieg als Finanzberater nachdenken, wie ihn beispielsweise Swiss Life Select mit dem bereits erwähnten Trainee-Programm anbietet.
Dazu stehen: Studienabbruch muss kein Makel sein
Auch viele Industrie- und Handelskammern halten besondere Angebote für Studienabbrecher bereit. Wichtig ist bei jedem beruflichen Neuanfang, den kleinen Knick im Lebenslauf nicht unter den Teppich zu kehren, sondern dazu zu stehen. Auch in Vorstellungsgesprächen.
Hier kommt es darauf an, seine positiven Eigenschaften, die mit der Entscheidung zusammenhängen, hervorzuheben. Zum Beispiel:
- die Risikobereitschaft, sich auf neue Herausforderungen einzulassen
- Realitätssinn und die Fähigkeit, einen als falsch erkannten Weg zu korrigieren
- Entscheidungsfreude und Konsequenz
- die Fähigkeit, mit Rückschlägen fertig zu werden
Entscheidend ist, dem möglichen Arbeitgeber glaubhaft klar zu machen, dass die Entscheidung zum Studienabbruch nicht aus einer Laune heraus getroffen wurde, sondern nach einer sorgfältigen und vielleicht sogar schmerzhaften Prüfung. Dann muss das Etikett „Studienabbrecher“ kein Makel sein, sondern kann neue Chancen eröffnen.