Sven-Oliver Pink, Jahrgang 1979, mag ob seiner beruflichen Stationen bei Kienbaum (Unternehmensberatung) und American Express (Geld) für die Gründung eines Start-ups prädestiniert sein. Da kann doch nichts schief gehen. Erst recht nicht, wenn die Idee, womit man am Markt punkten kann, so einfach ist.
Schulkindern die Bücherlast vom Rücken nehmen, die Vorteile ausgeklügelter Wanderrucksäcke auf einen kindgerechten ergobag übertragen. Ein paar aufgeschnappte Worte auf einer Party, wie schwierig es doch sei den passenden Ranzen fürs Kind zu finden, eine Physiotherapeutin, die schon Kinder mit Haltungsschäden behandelte, und schon verfolgte Pink die richtige Fährte.
Siegeszug durch den Fachhandel der Metropolen
Die ihn von Berlin ins Rheinland führte, Köln war die zentrale Anlaufstelle für seine Mitgründer, in Ehrenfeld fand der ergobag seine Heimat. Und konnte von hier aus seinen Siegeszug durch den Fachhandel des Ruhrgebiets und der Rhein-Main-Region antreten. Über 20 Millionen potenzielle Käufer in weniger als zwei Stunden erreichbar, von der Hauptstadt aus undenkbar.
Bereits vor zwei Jahren interviewte business-on.de Sven-Oliver Pink. In der aktuellen Neuauflage des Gesprächs berichtet der Unternehmer über die Entwicklung weiterer Labels und die Philosophie, die dahinter steht.
Business-on.de: Der ergobag ist erwachsen geworden, hat aber jede Menge Nachwuchs bekommen. Was ist der Hintergrund?
Sven-Oliver Pink: Unser erfolgreicher ergobag als ergonomischer Schulrucksack ist ja der Begleiter für die Grundschulzeit. In gleicher Weise wollten wir Rucksäcke für alle Altersklassen und Lebenslagen anbieten – von Baby bis Business eben.
Business-on.de: Und habt Euch dafür auch umbenannt.
Sven-Oliver Pink: Genau, seit zwei Jahren sind wir die F.O.Bags GmbH. Unsere Produktrange startet beim Affenzahn für die Generation Kita, und dem ergobag folgt satch für die weiterführende Schule.
Business-on.de: Und letztendlich kann ich mit Euren Rucksäcken auch zur Arbeit gehen, ohne mich zu blamieren?
Sven-Oliver Pink: Genau, über Aevor und das Produkt Pinq ponq landen wir bei AEP, das steht für Action Express Priorities und bedeutet für uns innovative Funktionalität gepaart mit kreativen Gestaltungsmethoden.
„Wir wollen Produkte entwickeln, die ein Alleinstellungsmerkmal haben“
Business-on.de: Welche gemeinsamen Nenner ziehen sich durch Euer Produktportfolio?
Sven-Oliver Pink: Wir wollen Produkte entwickeln, die ein Alleinstellungsmerkmal haben – etwa das Ergonomiekonzept, das hinter dem ergobag steckt. Wir wollen uns ständig verbessern, in puncto Funktionalität, Nachhaltigkeit und Design.
Business-on.de: Stichwort Design. Das betrifft ja einerseits die Optik der Modestücke, aber auch die Art und Weise, wie etwa Taschen angeordnet sind und für was sie genutzt werden. Wie viele Mitarbeiter sind für diesen Part an Bord?
Sven-Oliver Pink: Je Label arbeiten ein Designer und ein Produktentwicklungs-Manager zusammen, bei den Kinderkollektionen sind es etwas mehr.
Business-on.de: Viele Eurer verwendeten Textilien werden aus 100 Prozent recycelten PET-Flaschen gefertigt. Jetzt habt Ihr mit Offermann Deutschlands älteste Lederwarenmarke aufgekauft. Wie kam es zu diesem Deal?
Sven-Oliver Pink: Dass Offermann zum Verkauf steht wurde an uns herangetragen. Deren Tradition in Leder gemixt mit unsren frischen Ideen – da können am Ende spannende Produkte entstehen. Eines ist aber klar: Das bekannte hochwertige Sortiment bleibt im Fachhandel und in den Fachabteilungen der Warenhäuser bestehen.
Die kommende Ausgabe von DIE WIRTSCHAFT mit dem gekürzten Interview mit Sven-Oliver Pink erscheint am 26.04.2016.