Verwendungsmöglichkeiten der Siegel – eine Werbung für den Arbeitgeber
Die Verwendung der Siegel erfolgt in der Regel im Rahmen von Stellenanzeigen, bei denen um neue Mitarbeiter geworben werden soll. Die Siegel vermitteln, dass es sich um einen Top-Arbeitgeber handelt oder dass dieser besonders familienfreundlich ist. Dies ist der Fall, wenn der Arbeitgeber eine eigene Kita hat oder wenn Mitarbeiter mit Kindern die Möglichkeit haben, in Gleitzeit oder im Home-Office zu arbeiten. Eine weitere beliebte Auszeichnung ist das Siegel Top Ausbildungsbetrieb. Dieses sagt aus, dass der Arbeitgeber ausbildet und sich in einem besonderen Maße um das Weiterkommen der jungen Menschen kümmert. Wenn wenige junge Leute ihre Ausbildung abbrechen und viele den Wunsch haben, nach der Ausbildung im Unternehmen zu arbeiten, spricht dies ebenfalls für die Qualität des Arbeitgebers.
Die Wahrnehmung der Arbeitgebersiegel bei Bewerbern und Arbeitnehmern
Die Siegel als Auszeichnung für Top Arbeitgeber sind häufig in digitalen Stellenanzeigen, aber auch auf den Homepages der Unternehmen zu finden. Mitunter werden sie in der Presse auch zitiert. Dennoch zeigen Umfragen und Erhebungen, dass die Wahrnehmung der Siegel sehr gering ist. Bewerber oder Ausbildungssuchende orientieren sich seltener, als von Arbeitgebern gewünscht, an den Siegeln. Dennoch haben die Siegel für die Arbeitgeber einen hohen Wert. Da diese von einer unabhängigen Stelle vergeben werden, zeichnet sie aus, dass Außenstehende das Prädikat vergeben haben. Dies zeigt einem Bewerber, aber auch den Mitarbeitern, dass das Unternehmen in einem oder mehreren Bereichen um die Beschäftigten besonders bemüht ist.
Der Faktor der Glaubwürdigkeit bei den Siegeln für Arbeitgeber
Die Glaubwürdigkeit der Siegel steht in einem direkten Zusammenhang mit der Stelle, die das Siegel vergeben hat. Ist die Stelle bekannt, weil es sich etwa um eine Verbraucherschutzzentrale oder eine bekannte Organisation handelt, hat das Siegel eine annehmbare Glaubwürdigkeit. Anders verhält es sich mit einem Siegel, das direkt von der Branche vergeben wurde oder das keinen hohen Bekanntheitsgrad hat . Diese Siegel haben in der Wahrnehmung von Menschen, die einen neuen Wirkungskreis suchen, aber auch in der Wahrnehmung der Beschäftigten kaum eine Relevanz. Für das Unternehmen ist es wichtig, Siegel zu präsentieren, die von unabhängigen Organisationen kommen, deren Namen die Interessenten schon einmal gehört haben. Andernfalls kann das Unternehmen Probleme mit seiner Glaubwürdigkeit bekommen, wenn es die Siegel benutzt.
Wie ein Siegel vergeben wird
Die Vergabe eines Siegels erfolgt abhängig von der Organisation durch Kriterien, die sich voneinander unterscheiden können. Dies bedeutet, dass jede vergebende Organisation oder Geschäftsstelle anders arbeitet. In der Regel wird eine Befragung der Mitarbeiter durchgeführt. Dabei ist es erwünscht und gestattet, dass die Mitarbeiter konstruktive Kritik anbringen. Es geht nicht darum, eine Auszeichnung für die Top Arbeitgeber zu vergeben, die sie im Grunde nicht verdient haben. Ehrlichkeit steht im Mittelpunkt der Siegelvergabe. Für die Arbeitgeber ist das Feedback aus den Umfragen wichtig, sie können es verwenden, um das Arbeitsklima zu verbessern.
Das Siegel ist für Arbeitgeber eine Hilfe beim Recruiting von Beschäftigten
Sollte das Siegel vergeben werden, ist es für den Arbeitgeber in Bezug auf die Gewinnung von Mitarbeitern eine große Hilfe. Das Anwerben von Fachkräften oder Auszubildenden gestaltet sich in der Regel einfacher, wenn eine Auszeichnung präsentiert werden kann. Dies gilt aber nur für Siegel, die von Organisationen vergeben wurden. Diese drücken aus, dass der Arbeitgeber seinen Beschäftigten Interesse und Wertschätzung entgegenbringt. Handelt es sich hingegen um ein gekauftes Siegel, kann dies den Ruf des Arbeitgebers beschädigen. Als besonders empfehlenswert gelten Siegel, die von der Verbraucherplattform Label-online.de empfohlen wurden. Dabei handelt es sich um eine unabhängige Plattform, die für sich selbst das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten konnte.
Bekanntheitsgrad der Siegel spielt eine Rolle in Bezug auf die Vertrauenswürdigkeit
Die Siegel, die als Auszeichnung für Top Arbeitgeber vergeben werden, sind nicht zertifiziert. Dies bedeutet, dass keine einheitlichen Richtlinien für die Vergabe definiert sind. Somit hat im Grunde jede Organisation unabhängig von ihrem Bekanntheitsgrad die Möglichkeit, Siegel an Arbeitgeber zu vergeben oder es eben nicht zu tun. Für den Arbeitgeber kann dies eine Herausforderung sein. Wenn ein Unternehmen ein Siegel von einem bekannten zertifizierten Portal bekommt, kommt dies einer Auszeichnung gleich. Auf der anderen Seite können Siegel von Organisationen oder Seiten mit geringem Vertrauensvorschuss ein Problem für den Arbeitgeber darstellen. Ihm allein obliegt jedoch die Verwendung der Siegel. Er entscheidet individuell, ob er das Siegel auf den Seiten seiner Homepage oder auf den Stellenanzeigen positionieren oder lieber darauf verzichten möchte.
Wenn Unternehmen kein Siegel erhalten
Ist es ein Nachteil, wenn ein Unternehmen bislang von keiner Organisation ein Siegel erhalten hat? Diese Frage ist nicht allgemeingültig zu beantworten. Bewerber sollten sich nach Möglichkeit nicht zu stark an der Vergabe der Siegel orientieren. Wenn ein Betrieb ein exzellentes Stellenangebot macht, aber keine Auszeichnung vorweist, kann dies verschiedene Gründe haben. Vielleicht hat das Unternehmen die Aufmerksamkeit der unabhängigen Stellen, die die Siegel vergeben, noch nicht erhalten. Es kann auch sein, dass es sich um ein kleineres Unternehmen handelt. Vielleicht ist es neu auf dem Markt oder es hat nicht so viele Beschäftigte. Das Siegel ist eine Beigabe mit einer guten Aussagekraft in Bezug auf die Leistung des Arbeitgebers in einigen speziellen Bereichen. Es ist aber auch nicht das Maß aller Dinge und sollte von Bewerbern nicht überbewertet werden.
Leichtfertige Siegelvergabe kann zu einem verzerrten Bild führen
Ein fehlendes Siegel sagt in der Regel ebenso wenig über einen Arbeitgeber aus wie eine Vielzahl an Qualitätssiegeln, die auf der Webseite und in Stellenanzeigen präsentiert werden. Bewerber sollten die Siegel vergleichen und prüfen, zu welchem Zeitpunkt sie vergeben wurden. Dies ist in der Regel auf dem Siegel vermerkt. Darüber hinaus ist es wichtig, die Siegel mit dem gegebenen Abstand zu behandeln. Sie beziffern nur einen kleinen Bereich des Unternehmens, der gar nicht alle Mitarbeiter betrifft. Wenn ein Bewerber keine Familie hat, ist das Siegel für ihn nicht hilfreich. Und auch ein Top-Arbeitgeber kann Mitarbeiter beschäftigen, die unzufrieden sind. Somit ist es wichtig, die Siegel mit Wahrnehmung, aber auch mit einem gewissen Abstand zu betrachten.
Top Arbeitgeber haben viele Qualitäten
Top Arbeitgeber werden nicht nur durch ein Siegel bestimmt. Sie bieten ihren Mitarbeitern ein angenehmes Arbeitsumfeld, ein angemessenes Gehalt und die Möglichkeit der Weiterentwicklung. Diese Eigenschaften können allein durch ein Siegel nicht ausgedrückt werden.
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