Diese Entwicklung hat allerdings auch die Relevanz der Cybersicherheit ins Rampenlicht gerückt. Verschiedene jüngste Datenschutzverletzungen haben Zweifel an der Unversehrtheit unseres digitalen Umfelds aufkommen lassen. Es liegt also auf der Hand: Unsere Abhängigkeit von Digitaltechnologien wächst stetig. Damit einher geht die zunehmende Bedeutung der Cybersicherheit. Unternehmen müssen diese Bedrohungen erkennen, verstehen und angemessen darauf reagieren, um ihr digitales Kapital zu schützen.
Eine Möglichkeit ist die Schulung der Mitarbeiter zu Cybersicherheitsverfahren. Hier werden wir ergründen, warum solche Cybersicherheitsschulungen zum Standard in Unternehmen werden sollten:
Im digitalen Zeitalter gewinnt die Cybersicherheit immer mehr an Relevanz
Wir sind in einer vernetzten Welt verbunden, in der unsere Arbeit durch die endlosen Schleifen der digitalen Netzwerke beeinflusst wird. Diese Veränderung bringt oft große Sicherheitsverstöße mit sich. Sehen wir uns nur den Equifax-Datenbruch an. Dabei wurden die persönlichen Daten von 143 Millionen Amerikanern herausgegeben. Dann gab es noch die WannaCry-Attacke, bei der 200.000 Computer in 150 Ländern lahmgelegt wurden. Diese beiden Fälle zeigen deutlich, wie wichtig es ist, in unserer immer digitaleren Welt gute Cybersicherheitsmaßnahmen einzuführen.
Verstehen der Bedrohungslandschaft in Technologieunternehmen
Die Sicherheitsbedrohungslage für Tech-Unternehmen ist vielseitig und ständig im Wandel. Hier sind einige der größten Gefahren:
- DDoS-Angriffe: Diese Angriffe, die auch als „Distributed Denial of Service“-Angriffe bekannt sind, überfluten ein Netzwerk mit Datenverkehr, bis es zusammenbricht und für weitere Angriffe verwundbar wird. Diese Unterbrechungen können zu Betriebsausfällen führen und ebenso den Ruf eines Unternehmens schädigen.
- Phishing: Bei dieser Methode werden gefälschte E-Mails versendet, die so aussehen, als würden sie von einer vertrauenswürdigen Quelle stammen. Das Ziel ist es, Mitarbeiter dazu zu verleiten, vertrauliche Daten wie Passwörter oder Kreditkartennummern preiszugeben. Der potenzielle Schaden für ein Unternehmen kann immens sein.
- Ransomware: Diese Form der Malware verschlüsselt die Dateien des Zielobjekts. Hacker fordern dann ein Lösegeld für die Entschlüsselung. Die WannaCry- und Petya-Angriffe haben deutlich gemacht, welch verheerende Auswirkungen Ransomware auf Unternehmen haben kann. Sie haben den Betrieb zum Stillstand gebracht und Millionenschäden verursacht.
- Zero-Day-Exploits: Bei dieser Methode werden Netzwerkschwachstellen ausgenutzt, bevor die Entwickler Zeit haben, sie zu beheben – es handelt sich quasi um einen Angriff am „Tag Null“ der Kenntnis der Schwachstelle. Aufgrund ihrer Natur sind diese Angriffe besonders schwer vorhersehbar oder abwehrbar.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen mit solchen Cyberbedrohungen konfrontiert werden, steigt von Tag zu Tag. Schließlich gewinnen Hacker mit dem technologischen Fortschritt auch an Know-how und Zugang zu besseren Werkzeugen für ihre Angriffe. Aus diesem Grund werden Sicherheitstools wie VPNs (virtuelle private Netzwerke) immer beliebter. Sie verstecken alle Daten, die die Nutzer online versenden und sorgen für mehr Privatsphäre und Anonymität im Internet. Nutzer können sogar ein VPN kostenlos testen und sich ein Bild von all seinen Vorteilen machen, bevor sie sich für eine Investition entscheiden. Neben dem Einsatz solcher Tools ist jedoch vor allem die Schulung der Mitarbeiter wichtig. Warum werden wir uns im Folgenden genauer ansehen.
Die Bedeutung von Cybersicherheitsschulungen im Unternehme
Eine gut informierte Belegschaft ist eine der effektivsten Methoden zur Prävention von Cyberangriffen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:
Vertrauenswahrung
Vertrauen ist im digitalen Zeitalter von entscheidender Bedeutung. Unternehmen nutzen starke Cybersicherheitsmaßnahmen, um Datenschutzverletzungen zu verhindern und das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Das Vertrauen der Nutzer von Yahoo wurde erschüttert, als ihre Daten in den Jahren 2013 und 2014 gehackt wurden – ganze 3 Milliarden Nutzerkonten waren betroffen. Unternehmen müssen daher ihr gesamtes Engagement für die Sicherheit ihrer Kunden durch Schulungen zur Cybersicherheit deutlich machen.
Rechtliche Folgen
Unternehmen müssen private Verbraucherdaten schützen, bei Verstößen drohen Geldstrafen und Bußgelder. Uber zahlte z. B. eine Geldstrafe von 148 Millionen US-Dollar, weil es einen Datenschutzverstoß verheimlichte (2016).
Risikominderung
Durch Schulungen zur Cybersicherheit kann man das Risiko teurer Sicherheitsverletzungen verringern. Man sehe sich nur das Beispiel von Cambridge Analytica an: Sie hatten die Daten von 87 Millionen Nutzern enthüllt und deshalb hat die Federal Trade Commission (FTC) Facebook mit einer gigantischen Geldstrafe von 5 Milliarden Dollar belegt.
Verhinderung von Betriebsausfällen
Angriffe auf das Cybersicherheitssystem können den Unternehmensbetrieb ernsthaft unterbrechen. So hat beispielsweise ein Ransomware-Angriff bei Maersk im Jahr 2017 die Systeme der Reederei weltweit schwer beschädigt und über 300 Millionen Dollar gekostet. Richtig geschulte Mitarbeiter können solche Situationen bereits im Keim ersticken oder sofort darauf reagieren.
Stärkung des Markenimage
Kunden bevorzugen Unternehmen, die Datensicherheit als eine Priorität betrachten. Mit der Förderung von Cybersicherheitsschulungen können Unternehmen ein robustes und widerstandsfähiges Markenimage aufbauen. Dies kann zu einer stärkeren Kundenbindung führen, wie bei Unternehmen wie Apple zu sehen ist, die sich durch einen intensiven Fokus auf die Sicherheit der Nutzerdaten hervorheben.
Um der sich immer weiter entwickelnden Cyberbedrohungslandschaft einen Schritt voraus zu bleiben, müssen Unternehmen Cybersicherheitsschulungen nicht nur als jährliche Compliance-Maßnahme ansehen, sondern als integralen Bestandteil des Unternehmensethos.
Erstellung einer effektiven Cybersicherheitsschulung
Die Gestaltung eines erfolgreichen Schulungsprogramms für Cybersicherheit erfordert eine umsichtige Planung. Hier sind einige der wichtigsten Schritte:
- Verstehen, was das Unternehmen braucht: Es ist wichtig, das Programm erstmal an die speziellen Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen.
- Finden von möglichen Schwachstellen: Wenn wir Schwachstellen im Unternehmen aufdecken, können wir herausfinden, worauf wir bei den Schulungen besonders achten sollten.
- Einstellen von guten Ausbildern: Damit das Programm wirklich gut funktioniert, ist es wichtig, qualifizierte Ausbilder einzustellen.
- Durchführung regelmäßiger Audits: Kontinuierliche Audits gewährleisten, dass die Schulung stets aktuell und wirksam bleibt.
Cybersicherheitsschulung als Standard festlegen: Der Weg dorthin
Es ist heute wichtiger denn je, Unternehmen mit fortschrittlichen Cybersicherheitsmaßnahmen auszustatten. Unternehmen aller Art und jeder Größe müssen gegen die vielen Cyberbedrohungen gewappnet sein und sollten sich und ihre Daten schützen. Hierfür können Schulungen zur Cybersicherheit in die normalen Geschäftsabläufe integriert werden. Dadurch schützen Unternehmen nicht nur ihre Systeme vor Sicherheitsverletzungen, sondern stärken auch ihren Ruf und werden als vertrauenswürdige Hüter des digitalen Vertrauens ihrer Kunden wahrgenommen. Im Zeitalter der Digitalisierung sind Schulungen zur Cybersicherheit keine bloße Option mehr, sondern ein elementarer Standard für Unternehmen.
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