Im Beruf werden Sie jeden Tag mit unterschiedlich schweren Problemen konfrontiert. Das Ausmaß von Problemen wird dabei durch drei Komponenten beschrieben: Ausgangslage, Lösungsweg und angestrebtes Ergebnis. Man unterscheidet zwischen drei Problemtypen.
1. Einfach: Ausgangslage, Lösungsweg und angestrebtes Ergebnis werden von den Beteiligten klar beschrieben.
2. Kompliziert: Ist-Zustand und Soll-Zustand sind klar. Die Schwierigkeit besteht darin, den richtigen Weg zu finden, um den unerwünschten Ist-Zustand in den gewünschten Soll-Zustand zu überführen. Beispiel: Schachspiel
3. Komplex: Alle drei Problemkomponenten zeichnen sich durch eine große Dynamik aus. Die Zustandsbeschreibungen sind undeutlich, weil sie auf Variablen beruhen, die nicht vorhersehbar sind.
Beispiel: Klimawandel
Wenn Sie ein Problem lösen wollen, zu dem es noch keine befriedigende Lösung gibt, müssen neue Wege gefunden, bewährte Konzepte neu kombiniert oder Alternativen erprobt werden. Kurzum: Kreativität ist gefragt. Die personelle Zusammensetzung, die Arbeitsumgebung oder persönliche Vorlieben sind dabei unterstützende Faktoren. Aus psychologischen Studien wissen wir aber, dass für einen kreativen Prozess zwei Phasen ausschlaggebend sind: Divergieren und Konvergieren. Divergieren bedeutet, dass Sie so viele Optionen wie möglich zur Lösung eines Problems erarbeiten, unabhängig davon, wie realistisch die Überlegungen sind. Konvergieren zielt dahingehend immer auf eine Fokussierung der Alternativen ab. Aus den unzähligen Handlungsmöglichkeiten werden diejenigen ausgewählt, die verwirklicht werden können.
Manche Menschen konvergieren bei der Lösung des Problems, andere divergieren. Die Kunst besteht darin, beide Strategien in einem Kreativitätsprozess zu vereinen. Wichtig ist, dass in den Kreativphasen die Denkprozesse nicht vermischt werden. In Gruppenprozessen ist die klare Trennung noch wichtiger. Ist intern nicht klar, in welcher Denkphase sich die Gruppe befindet, können bewertende Äußerungen wie „Ja, aber…“ zu Hemmungen führen und den Kreativprozess stören. Nur wenn beide Denkprozesse vereint werden, kann das Problem in vier Phasen gelöst werden.
Phase 1 – Problem erkennen und verstehen: Mit verschiedenen Fragetechniken analysieren Sie die Ausgangssituation und beschreiben ein Problem in seiner ganzen Dimension. Verdeutlichen Sie Ursachen und Konsequenzen des Problems.
Phase 2 – Lösungen finden: Kreativitätstechniken wie die 6-3-5-Methode helfen, so viele ungewöhnliche Lösungen wie möglich für das Problem zu generieren. Die Methode ist eine Art des Brainstormings, in der sechs Personen jeweils drei Ideen in fünf Minuten erarbeiten. In einem zweiten Schritt priorisieren Sie zum Beispiel mit einer Kosten-Nutzen-Matrix die verschiedenen Ansätze.
Phase 3 – Alternativen bewerten und Entscheidungen vorbereiten: Eine Möglichkeit, die verschiedenen Lösungsansätze zu bewerten, ist die PCO-Methode (= Pro – Contra – offene Fragen). Sammeln Sie zu jedem Lösungsvorschlag Pro- und Contra-Argumente.
Phase 4 – Maßnahmen umsetzen: Aufgaben, Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche werden in einem gemeinsamen Meeting geklärt. Zusätzlich können Termine festgelegt oder Einzelergebnisse definiert und Kontrollpersonen benannt werden.
Sie wollen ihren Pool an Frage- und Kreativitätstechniken auffüllen und erfahren, warum Herz und Bauch bei der Problemlösung eine wichtige Rolle spielen? Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dem Thema.
Institut für Management-Entwicklung (IME)
Das Institut für Management-Entwicklung (IME) berät, begleitet und unterstützt mittelständische und große Unternehmen in allen Fragen der Personalentwicklung innerhalb der beiden Geschäftsbereiche Offene Seminare und Inhouse-Leistungen. Die Kernkompetenz liegt dabei auf der Durchführung intensiver, praxisnaher und berufsrelevanter sowie methodenorientierter Weiterbildungen. Die Schwerpunkte des IME liegen in den Bereichen Führung, Management, Kommunikation und Methodenkompetenz, Persönlichkeitsentwicklung sowie Vertrieb.
Mehr Informationen: www.ime-seminare.de