Düsseldorf. Mit wachsender Sorge blickt die Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen (IK-Bau NRW) auf Berichte über Probleme bei der Übernahme der Verantwortung für die Bundesfernstraßen durch die Autobahn GmbH des Bundes zum 1. Januar. Die Planung, der Betrieb und der Ausbau der Autobahnen in NRW sei von zentraler Bedeutung für den Wirtschaftsstandort und die Wertschöpfung im Land, teilte Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, der Präsident der IK-Bau NRW, in Düsseldorf mit: „Am Beispiel der Leverkusener Brücke kann sich jeder ausmalen, welche Auswirkungen eine holperige Übergabe der Verantwortung für die Autobahnen vom Land auf den Bund haben kann. Eine nachhaltige Störung solcher Verkehrsnadelöhre kann sich schnell zu einer schweren Belastung für das Land und seine Bürger entwickeln“.
Nur wenn die öffentliche Verwaltung im Bund und in den Ländern bestehende Verträge garantiere und vergaberechtliche Fragen rechtssicher kläre, könnten sich planende Ingenieurbüros und alle anderen am Straßenbau beteiligten Branchen auch in Zukunft mit aller Kraft für eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur einsetzen, so der Präsident der IK-Bau NRW, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp. Die Misere beim Start der Autobahn GmbH dürfe Investitionen in den Bundesfernstraßenbau nicht gefährden: „Ein Rückgang bzw. ein Stopp der Investitionen wäre ein verheerendes Signal für Planungsbüros und alle anderen am Straßenbau beteiligten Branchen. Investitionen, Planungssicherheit und transparente Zuständigkeiten für das Netz der Bundesfernstraßen müssen Vorrang haben. Eigeninteressen der Verwaltung sollten im Sinne des Gemeinwohls hinter diese übergeordneten Ziele zurücktreten „, erklärte Dr.-Ing. Heinrich Bökamp.
Der Bund hat die Autobahn GmbH 2018 mit dem Anspruch gegründet, künftig schneller zu planen, effizienter zu bauen und die Autofahrer mit weniger Staus zu belasten. Zum 1. Januar 2021 sollte die Verantwortung für das 13000 Kilometer lange Netz der Bundesfernstraßen auf die Autobahn GmbH übergehen. Bislang planen, bauen und betreiben die Länder die Autobahnen im Auftrag des Bundes.
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