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Steuern in Dubai

Das Wüstenemirat Dubai ist eines von sieben Emiraten, die sich zum föderativen Staat der Vereinigten Arabischen Emirate zusammengeschlossen haben. Dubai beherbergt mit einem guten Drittel die meisten der rund 10 Millionen Einwohner der sieben Emirate. Wie in den anderen Emiraten auch ist die überwiegende Mehrheit der Einwohner Arbeitsmigranten und nur 10 bis 15 Prozent der Bewohner auch Bürger.

Steuern in Dubai

Das Wüstenemirat Dubai ist eines von sieben Emiraten, die sich zum föderativen Staat der Vereinigten Arabischen Emirate zusammengeschlossen haben. Dubai beherbergt mit einem guten Drittel die meisten der rund 10 Millionen Einwohner der sieben Emirate. Wie in den anderen Emiraten auch ist die überwiegende Mehrheit der Einwohner Arbeitsmigranten und nur 10 bis 15 Prozent der Bewohner auch Bürger.

Dubai (Stadt) ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate, aber nur die heimliche Hauptstadt. Offiziell ist die Hauptstadt Abu Dhabi, im gleichnamigen Emirat, welches flächenmäßig das größte der sieben Emirate ist.

Wie auch Abu Dhabi und die anderen Emirate erhebt Dubai kaum Steuern und gilt als eines der letzten Steuerparadiese und als das Tor zum Westen. Dubai lockt Investoren, Unternehmer und Privatpersonen aus dem Westen mit atemberaubender Architektur, teils unglaublichen Projekten, wie den künstlichen Inseln oder der Skipiste im Einkaufszentrum, erstklassigen Hotels, einer boomenden Wirtschaft und der weitgehenden Abwesenheit von Steuerpflichten für private wie auch für juristische Personen.

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Die bekanntesten Steuern im Überblick

Lange Zeit erhob Dubai überhaupt keine Steuern und finanzierte sich fast ausschließlich über den Erdölexport. Das ist auch heute noch die mit Abstand bedeutendste Einnahmequelle des Staates, aber mittlerweile hat die Herrscherfamilie eine Art Umstrukturierungsprogramm begonnen, um sich für die Zeit, in der die Ölreserven aufgebraucht sein werden oder die weltweite Ökonomie sich vom Erdöl unabhängig gemacht hat, zu wappnen.

Dazu gehört neben einer aktiven, investitionsfreundlichen Wirtschaftspolitik, die beispielsweise den Gold- und Diamantenhandel in Dubai zu weltweiter Bedeutung gebracht hat, auch eine Bildungsoffensive, die bereits in einer Außenstelle der Harvard University sichtbar wird, und auch eine zaghafte Erhebung von Steuern.

Es ist in Dubai zwar immer noch möglich, nahezu steuerfrei unternehmerisch tätig zu werden und Privatpersonen zahlen nach wie vor keine Steuern auf ihre Einnahmen, aber die Politik führt derzeit Reformen durch, die bereits erfolgreich dafür gesorgt haben, Dubai von der europäischen schwarzen Liste der Steueroasen zu streichen.

Dubai erhebt aber weiterhin nur äußerst wenige Steuern mit einem sehr niedrigen Steuersatz. Erbschaften bleiben beispielsweise komplett steuerfrei und auch der Immobilienverkauf wird weiterhin nur mit einer Abgabe von 4 Prozent bedacht.

Um von den niedrigen Steuern in Dubai profitieren zu können, ist allerdings in der Regel ein Umzug beziehungsweise ein Wohnsitz in Dubai notwendig. Ein Investoren-Visum kann durch eine Firmengründung oder den Erwerb einer Immobilie im Wert von ca. 250.000 Euro erlangt werden, aber auch eine normale Anstellung bei einer ansässigen Firma ermöglicht einen legalen Aufenthalt.

Einkommenssteuer

Laut der Regierung in Dubai ist derzeit keine Änderung bei der Einkommensteuer geplant. Das heißt, dass private Einnahmen in Dubai weiterhin legal steuerfrei vereinnahmt werden können. Dies gilt übrigens auch für alle anderen der Vereinigten Arabischen Emirate. Dubai kann daher auch für Arbeitnehmer ein attraktiver Standort sein, an dem auch hohe Gehälter nicht zu versteuern sind.

Mehrwert- beziehungsweise Umsatzsteuer

Seit dem Jahr 2018 erhebt Dubai eine Mehrwertsteuer in Höhe von 5 Prozent. Wie in Deutschland auch ist diese Steuer für Firmen, die innerhalb von Dubai Geschäfte machen, ein reiner Durchlaufposten, der stets an die Kunden weitergegeben wird.

Es handelt sich effektiv deshalb um eine reine Konsumsteuer, die mit 5 Prozent sehr niedrig ausfällt. Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als ca. 90.000 Euro sind außerdem gar nicht verpflichtet, sich für die Mehrwertsteuer (VAT) anzumelden, was Startups und kleinere Firmen begünstigen soll.

Sie dient den Vereinigten Arabischen Emiraten und Dubai vor allem als Diversifizierungsinstrument ihrer Staatseinnahmen, die die Regierungsgeschäfte ein Stück weit unabhängiger von den Einnahmen aus den Ölexporten und dem Weltmarktpreis für Rohöl machen sollen.

Firmensteuern

Derzeit erhebt Dubai keine Steuern auf den Umsatz oder den Gewinn von juristischen Personen wie einer Firma in Dubai. Das ändert sich jedoch zum Juni 2023, denn die Regierung führt zu diesem Zeitpunkt eine Körperschaftsteuer von 9 Prozent auf den Gewinn von Unternehmen ein. Auch hier wird der Freibetrag von etwa 90.000 Euro Jahresgewinn gelten, sodass kleine Firmen und Startups ausgenommen bleiben.

Mit 9 Prozent handelt es sich im weltweiten Vergleich zudem um einen sehr niedrigen Steuersatz, den Personengesellschaften auch leicht und legal umgehen können. Denn sind die Eigentümer einer Firma gleichzeitig deren Angestellte, reicht es aus, die Gehälter entsprechend anzupassen, sodass der Gewinn verschwindet. Auf private Gehälter wird weiterhin keine Steuer erhoben, sodass die sogenannte Corporate Tax für Unternehmen dieser Art leicht und legal umgangen werden kann.

Ausnahmen gelten für Unternehmen bestimmter Branchen wie der Petro-Industrie oder Banken, die teilweise bis zu 55 Prozent ihres Gewinns als Steuern zahlen müssen. Hiervon wiederum ausgenommen sind (ausländische) Unternehmen, die sich in einer der Freihandelszonen in Dubai oder einem der anderen Emirate niedergelassen haben.

Indirekte Steuern

Auf bestimmte Waren und Dienstleistungen werden äußerst geringe indirekte Steuern beziehungsweise Abgaben erhoben. Indirekte Steuern werden beispielsweise für das Befahren der Hauptstraßen (Maut von etwa 1 Euro) oder Hotelübernachtungen (2 bis 5 Euro pro Übernachtung), für die Wasserversorgung oder bestimmte Serviceleistungen erhoben. Diese Steuern oder Abgaben sind jedoch unbedeutend und spielen beispielsweise für die Lebenshaltungskosten so gut wie keine Rolle.

Luxussteuer

Eine Luxussteuer beziehungsweise Sonderverbrauchssteuer (Excise Tax) wird in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Dubai vor allem auf Waren, deren Konsum als gesundheitsschädlich oder belastend für das Klima oder die Umwelt angesehen wird, erhoben. So werden beispielsweise Tabakwaren, aber auch Energydrinks mit einer 100-prozentigen Verbrauchssteuer belegt.

Lebensmittel, denen extra Zucker oder andere Süßstoffe zugefügt wurden, werden mit 50 Prozent besteuert. Ausnahmen gelten beispielsweise für Säuglingsnahrung oder medizinische Anwendungen.

Alkohol ist generell nicht gerne gesehen bei den religiösen Führern und wird daher nur kontrolliert abgegeben. Als Konsument muss man eine extra Lizenz für den Alkoholerwerb beantragen und anschließend eine 30-prozentige Verbrauchssteuer entrichten, sodass ein Sixpack Bier ca. 20 Euro kostet.

Verbrauchssteuern wie die Luxussteuern oder die Mehrwertsteuer sind unter Umständen rückerstattbar, sodass ein steuerfreies Shoppen in Dubai weiterhin möglich ist.

Kfz-Steuer

Eine Kfz-Steuer, wie sie etwa aus Deutschland bekannt ist, wird in Dubai und den anderen VEA nicht erhoben. Der Treibstoff ist, wenig überraschend, ebenfalls sehr günstig. Neben der oben bereits erwähnten Maut ist lediglich beim Import eines Wagens ein Einfuhrzoll in Höhe von 5 Prozent zu entrichten, was für ein in Dubai erworbenes Fahrzeug nicht gilt. So ist der Betrieb eines Kfz in Dubai weitaus günstiger als Europäer gewohnt sind, allerdings ist man in Dubai auch auf das eigene Auto sehr stark angewiesen.

Infografik: Steuern in Dubai

Infografik: Steuern in Dubai

 

 

Überblick: Was zahlt man wirklich?

Das Leben in Dubai kann aufgrund der niedrigen Steuern vergleichsweise günstig sein. Hier findet sich eine kurze Aufstellung der tatsächlich anfallenden Kosten:

  • Für Unternehmen fallen Lizenzgebühren in unterschiedlichen Höhen an, um die Erlaubnis zu erhalten, sich in Dubai anzusiedeln. Ab Mitte 2023 wird außerdem eine Körperschaftsteuer in Höhe von 9 Prozent auf den Unternehmensgewinn erhoben, sofern er 90.000 Euro im Jahr überschreitet.
  • Es gilt eine Umsatz- beziehungsweise Mehrwertsteuer von 5 Prozent.
  • Auf bestimmte Waren (Tabak, Alkohol, ungesunde Lebensmittel) wird eine Sonderverbrauchssteuer von bis zu 100 Prozent erhoben. Alkohol wird beispielsweise mit 30 Prozent extra besteuert.
  • Es ist eine geringe Pkw-Maut sowie ein Einfuhrzoll von 5 Prozent des aktuellen Fahrzeugwertes bei der Einführung eines Pkw nach Dubai zu entrichten. Zudem erhebt Dubai sehr hohe Parkgebühren.
  • Bestimmte Dienstleistungen werden ebenfalls extra besteuert. So gilt etwa in Restaurants eine Servicegebühr in Höhe von 10 bis 15 Prozent.

Die sonstigen Lebenshaltungskosten sind mit Ausnahme der sehr hohen Immobilienpreise, Mieten und vergleichsweise hohen Nebenkosten in etwa auf deutschem Niveau und teils auch deutlich niedriger.

Neuerungen ab 2023

Die Einführung einer 9-prozentigen Steuer auf Unternehmensgewinne ab Juni 2023 hat für einige Aufregung gesorgt. Viele fragen sich, ob dies erst der Anfang ist und den Beginn vom Ende des Steuerparadieses in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Dubai markiert. Bisher deutet jedoch nichts darauf hin. Im Gegenteil, gehen die Verlautbarungen der Regierung eher in die Richtung, dass es bei den Reformen um Steuertransparenz und Erfüllung internationaler Steuerrichtlinien gehe und nicht um die Generierung von Steuereinnahmen. Diese Sichtweise bestätigt sich, da die zahlreichen Freihandelszonen gerade in Dubai und die dort ansässigen ausländischen Unternehmen wahrscheinlich von der Steuer ausgenommen bleiben.

Unternehmenssteuer

Geschieht nichts Unerwartetes mehr, wird ab Juni 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten, also auch in Dubai, eine Körperschaftsteuer beziehungsweise eine Corporate Tax in Höhe von 9 Prozent auf Gewinne von Unternehmen erhoben.

Voraussichtlich wird dies nicht für Unternehmen, die in den Freihandelszonen ansässig sind oder für reine Finanzinvestitionen gelten. Nimmt man vergleichbare Regelungen in anderen Ländern in den Blick, kann es gut sein, dass die Steuern nur für Waren und Dienstleistungen, die tatsächlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten erbracht und gehandelt werden, erhoben werden (vergleiche dazu die Betriebsstättenregelung beziehungsweise das Substanzgebot für ausländische Unternehmen).

Ausgenommen sind außerdem Unternehmen mit einem Jahresgewinn von 90.000 Euro oder weniger. Personengesellschaften können daher einfach die Gehälter ihrer Gesellschafter so erhöhen, dass sie unter die Grenze fallen und weiterhin steuerfrei bleiben. Da keine Einkommensteuer für private Einkommen gilt, können die Gehälter steuerfrei vereinnahmt werden.

FAQ-Bereich

Im folgenden Abschnitt werden einige häufig gestellte Fragen kurz beantwortet.

Wie viel Steuer zahlt man in Dubai?

Als Angestellter zahlt man in Dubai oder einem der anderen Vereinigten Arabischen Emirate keine Einkommensteuer und keine Vermögenssteuer. Es bleiben lediglich die mit 5 Prozent sehr niedrige Mehrwertsteuer sowie die Sonderverbrauchssteuern und weitere geringe Abgaben für bestimmte Dienstleistungen.

Als Unternehmer zahlt man bisher auch keine Unternehmenssteuern auf Umsätze oder Gewinne. Das ändert sich jedoch mit der Einführung einer 9-prozentigen Körperschaftsteuer zum Juni 2023.

Ist Dubai ein Steuerparadies?

Dubai kann nach allen gängigen Definitionen als Steuerparadies bezeichnet werden. Die Steuerlast aus unternehmerischer Tätigkeit oder privaten Gehältern ist gleich null und kann unter bestimmten Voraussetzungen auch bei null gehalten werden. Es bleiben einzig vergleichsweise geringe, Lebensstil abhängige Konsumsteuern. Dubai ist es außerdem gelungen, von der europäischen schwarzen Liste der Steueroasen gestrichen zu werden, was es zu einem seriösen Firmenstandort macht.

Wie verdient Dubai Geld ohne Steuern?

Die Staatseinnahmen von Dubai wie auch bei den meisten anderen Emiraten der VAE werden zum überwiegenden Großteil aus dem Export von Rohöl generiert. Die großen Vorkommen des Rohstoffs machen die VAE zu einer der Regionen mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen, welches jedoch zwischen Herrscherfamilie, einheimischen Bürgern und Ausländern, die zum Arbeiten in die VAE kommen, sehr ungleich verteilt ist.

Gibt es in Dubai eine Mehrwertsteuer?

Seit 2018 erheben die VAE und auch Dubai eine Umsatz- beziehungsweise Mehrwertsteuer in Höhe von 5 Prozent. Für Unternehmen ist dies jedoch ein reiner Durchlaufposten, sodass man in Dubai weitgehende Steuerfreiheit genießen kann.

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Fazit – Dubai als Steuerparadies

Trotz einiger Reformen wie der Einführung der Mehrwertsteuer 2018 und der kommenden Einführung einer Steuer auf Unternehmensgewinne (Körperschaftssteuer) ab Juni 2023 lockt Dubai neben Ausländern, die aufgrund der höheren Löhne zum Arbeiten kommen und Touristen weiterhin auch viele Geschäftsleute an.

Im internationalen Vergleich und besonders in den Freihandelszonen herrscht in Dubai und den VAE weiterhin quasi Steuerfreiheit und die Abwesenheit von Einkommen- oder Vermögensteuer wird auch in Zukunft wie ein starker Magnet für reiche Privatleute, Investoren aber auch für hochqualifizierte Angestellte wirken.

Das Emirat investiert außerdem fleißig in seinen Bildungs- und Tourismussektor, um sich möglichst frühzeitig von den Einnahmen aus dem Erdölgeschäft unabhängig zu machen. So präsentiert sich Dubai der Welt zunehmend als modernes arabisches Land ohne Berührungsängste mit dem Westen, welches bereit ist, seinen Beitrag zum Klimawandel, aber auch zu Frieden und Wohlstand in der Region zu leisten.

Bildquellen:

  • pexels-nextvoyage-1467300: Foto von Nextvoyage: https://www.pexels.com/de-de/foto/luftaufnahme-des-stadtbildes-bei-nacht-1467300/

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