Solana im Überblick: Blockchain-Projekt für skalierbare Anwendungen
Das Blockchain-Projekt Solana wird von der Solana Foundation herausgegeben. Das Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco verfügt über mehrere Büros in Boulder und San Diego. Der offizielle Launch des Projekts erfolgte im März 2020, nachdem das Projekt bereits seit Anfang 2017 in Arbeit war. Das Ziel des Projekts ist es, eine Lösung für die Verarbeitung einer höheren Zahl von Anwendungen zu bieten. Als effiziente Lösung soll Solana zudem eine einfache und intuitive Bedienung ermöglichen.
Die Solana Foundation wird von einem erfahrenen Team geleitet, deren Entwickler bereits an anderen renommierten Projekten mitgewirkt haben, darunter Apple, Intel und Dropbox.
Technisch handelt es sich um ein Projekt auf Open-Source-Basis, das sich die Blockchain-Technologie zunutze macht, um seinen Anwendern dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) zu bieten. Dabei spielt der erlaubnisfreie (permissionless) Charakter der Blockchain eine wichtige Rolle. Das Solana-Protokoll ermöglicht die Entwicklung dezentraler Apps (auch genannt dApps). Für höchstmögliche Skalierbarkeit sorgt eine Kombination aus einem PoH-Konsens (Proof of History) und einem PoS-Konsens (Proof of Stake). Dieses Hybrid-Modell gilt als Innovation in der Blockchain-Welt, weshalb Solana das Interesse zahlreicher Kleinanleger, aber auch großer institutioneller Händler weckt.
Hintergründe und Projektmitglieder
Das Projekt vereint mehrere erfahrene Mitglieder und Beteiligte. Gründer ist Anatoly Yakovenko, der bereits die Projektleitung operativer Systeme bei Qualcomm inne hatte. Ebenso leitete er Projekte in der distributiven Systementwicklung bei Mesosphere. Auch bei Dropbox hat Yakovenko Erfahrung gesammelt, wo er an der Optimierung für Datenkompression arbeitete. Yakovenko hält weiterhin zwei Patente für Hochleistungsbetriebssystem-Protokolle.
Der leitende Architekt Solanas ist Greg Fitzgerald, der für die Erstellung eingebetteter Systeme verantwortlich ist. Fitzgerald war unter anderem an dem Betriebssystem BREW beteiligt. Weiterhin veröffentlichte er mehrere Open-Source-Projekte.
Der promovierte Physiker Eric Williams gehört zu den Führungskräften bei Solana mit dem Schwerpunkt auf Token Economics sowie Data Science. Williams war zuvor in der Gesundheitsbranche bei Omaha Health tätig, wo er als leitende Kraft in der Krebsforschung arbeitete.
Raj Gokal ist bei Solana für die Abteilung Produkt und Finanzen tätig. Raj Gokal ist ein führender Produktmanager bei Omaha Health. Weiterhin gründete er das Medizinunternehmen Sano.
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Die Solana Blockchain und ihre Funktionsweise
Innovativ ist die Blockchain-Technologie, die dem Projekt Solana zugrunde liegt. Als Open-Source-Lösung verfügt Solana über einen offen zugänglichen Programmiercode. Ziel der Innovationen der Solana Blockchain ist es, eine besonders schnelle One-Layer-Lösung für dApps zu erschaffen. Bis dato gilt die Ethereum-Blockchain als Standard für die Umsetzung zahlreicher Projekte. Kritik erfährt diese jedoch oft aufgrund fehlender Skalierbarkeit. An dieser Stelle setzt Solana an und bietet mehrere technische Besonderheiten im Sinne der Skalierbarkeit.
Eine wichtige Rolle spielt der Konsens-Mechanismus des Proof of History (PoH). Teilnehmer an einem Projekt orientieren sich an einer gemeinsamen Zeit. Zu diesem Zweck sorgt PoH für ein Protokoll, das den Eintritt spezifischer Ereignisse zu spezifischen Zeitpunkten nachverfolgen und damit nachweisen kann.
Auf diese Weise sind nicht etwa lokale Uhrzeiten, sondern die zusammen genutzte Datenbank relevant. Auf diese Weise lassen sich Verzögerungen im Netzwerk vermeiden. Anders als in vielen anderen Blockchains (beispielsweise Bitcoin) lassen sich negative Auswirkungen auf die Geschwindigkeit des Netzwerks vermeiden.
Eine weitere technische Innovation in Solana ist der Mechanismus Cloudbreak. Dieser Mechanismus gewährleistet eine horizontale Skalierung, durch die Datenbanken parallel beschrieben sowie gelesen werden. Dies lässt sich ohne Abstriche in der Geschwindigkeit umsetzen.
Zur höheren Skalierbarkeit trägt weiterhin Sealevel bei. Sealevel gewährleistet, dass Smart Contracts parallel zueinander ablaufen. Dies ist eine Innovation gegenüber anderen Blockchains, die auf einem einzelnen Smart Contract basieren.
Für ein optimiertes Ressourcen-Management sorgt die Pipeline in Solana. Diese ermöglicht die zeitgleiche Verarbeitung mehrerer verschiedener Datenströme, ausgehend von unterschiedlichen Hardware-Komponenten. Dies dient einer Optimierung der Ressourcen mittels durchdachter Sequenzierung der verschiedenen Abläufe.
Mit Tower PFT bietet Solana eine eigenständige Implementierung beziehungsweise Variante der Praktischen Byzantinischen Fehlertoleranz (PBFT). Diese dient der Verringerung von Latenzen. Die gemeinsame zeitliche Bezugsquelle ist der Proof of History.
Zur Gewährleistung hoher Geschwindigkeit sowie als weiterer Beitrag zur hohen Skalierbarkeit kommen bei Solana BitTorrent und das User Datagram Protocol (UDP) zum Einsatz. Damit sind in Solana bis zu 50.000 Transaktionen pro Sekunde möglich, was Solana zu einer der schnellsten verfügbaren Blockchains macht. Auch die Sicherheit soll von diesen Technologien profitieren. Die Kosten fallen mit etwa 0.0001 US-Dollar pro Transaktion moderat aus.
Zur Speicherung der zahlreichen Daten kommen in Solana verschlüsselte Hash-Funktionen zum Einsatz. Diese sind auf weniger Speicher angewiesen. Normalerweise stoßen viele Projekte aufgrund der enormen Datenmengen der Blockchains an physische Speichergrenzen. Pro Jahr kommt es zu etwa vier Petabyte Datenmaterial alleine durch die Solana Blockchain.
Die Innovation Gulf Stream kommt anders als andere Blockchains ohne Memory Mining Pools aus. Stattdessen ist dieser Speicherbereich für die noch ausstehenden Transaktionen reserviert. Andere Blockchains verwalten zahlreiche unbestätigte Transaktionen im Memory Pool, während Solana diese dank hohen Transaktionstempos innerhalb weniger Sekunden verarbeiten kann.
Solana und die Netzwerksicherheit
Zur Sicherheit in der Transaktionsverarbeitung trägt die Kombination der Konsens-Mechanismen PoH und PoS bei. Proof of History ist dabei die Hauptkomponente, die den Großteil der Transaktionsverarbeitung übernimmt. Im Zuge von PoH werden erfolgreiche Transaktionen sowie die zwischen diesen Transaktionen verstrichene Zeit aufgezeichnet. Damit sind Transaktionen ohne Vertrauen (trustless) möglich.
Damit kombiniert ist der Proof of Stake, der als eine Art Überwachungs-Tool für die PoH-Prozesse dient. Der PoS dient der Überprüfung jedweder Sequenz der Blöcke, die von ihm erstellt wurden. In Kombination dieser beiden Konsens-Mechanismen entsteht eines der sichersten Blockchain-Projekte.
Solana-Token (SOL)
Mit SOL bietet Solana ein eigenes Token. Dieses findet Anwendung zur Zahlung der Gebühren innerhalb des Netzwerks. Die Nachfrage nach SOL-Token steigt mit der Anzahl der Anwendungen auf der Solana Blockchain. Beim SOL-Token kommt ein Proof of Stake Mechanismus zur Anwendung. Über diesen werden Token-Halter belohnt. Durch Bekanntgabe der Solana Foundation ist bekannt, dass insgesamt maximal 488.630.611 Solana Token in Umlauf gebracht werden.
Die Verteilungsstruktur der Tokens teilt sich auf 16,23 Prozent des anfänglichen Seed-Sales, 12,92 Prozent der Token, die für den Gründungsverkauf genutzt wurden, 12,79 Prozent, die an Teammitglieder verteilt wurden sowie 10,46 Prozent, die an die Solana-Foundation selbst flossen. Die restlichen Tokens sind teils bereits für private und öffentliche Verkäufe freigegeben wurden oder werden gegenwärtig noch auf den Markt gebracht.
Bildquellen:
- Solana SOL: Bild von Umer Idrisi auf Pixabay