Der Weg zum »Campus Nobel« in Saarwellingen lässt erahnen, dass man es hier mit einem erfindungsreichen Projekt zu tun hat. Von der B269 biegt man auf die Werner-von-Siemens-Straße ab, die nach dem bekannten deutschen Erfinder benannt ist, und stößt schließlich auf die Alfred-Nobel-Allee, bei deren Namensgebung der Erfinder des Dynamits und Stifter des Nobelpreises Pate stand.
Der Straßenname ist alles andere als zufällig gewählt, denn an dieser Stelle befand sich seit 1910 ein Zweigwerk des weltweiten Nobel- Imperiums. Das Saarwellinger Werk, in dem Sprengstoff für Bergbau und Industrie hergestellt wurde, schloss 1982 seine Tore.
Seitdem wurden das Gelände und die dazugehörigen Industriebauten sich selbst überlassen. Erst im Jahr 2000 fand sich ein Investor, der die Potenziale des alten Fabrikgeländes erkannte und nutzen wollte. Die Erschließung des Geländes begann 2006.
Vom Eingang des »Campus« aus fällt einem zunächst der fast 50.000 Quadratmeter große künstliche See im Zentrum der Anlage ins Auge. Dort befand sich ursprünglich ein unterirdisches Dynamitlager, das aber vor seiner Umwandlung in ein schilfbewachsenes Gewässer restlos leer geräumt wurde.
Das Gelände ist, auf beiden Seiten des Sees, in drei Bereiche unterteilt: Direkt am Eingang, also an der Westseite des Geländes, befindet sich der Gewerbebereich, dahinter der Freizeitbereich mit Gastronomie und altem Baumbestand und am Ende der dritte und größte Bereich, das Wohngebiet.
Es umfasst das gesamte Spektrum vom kleinen Einfamilienhaus bis zur prachtvollen Villa. Auffällig ist vor allem ein strahlend weißes, dem Bauhausstil nachempfundenes Wohnhaus.
Direkt daneben stehen ein altes Industriegebäude mit Schornstein und das Wahrzeichen des »Campus«, der alte Wasserturm. Auf dessen Spitze wird jedes Jahr im Advent ein leuchtender Weihnachtsbaum aufgestellt.
Das hat Charme, genau wie der Rest des »Campus Nobel« mit seiner naturnahen Lage und dem Kontrast von modernen Gebäuden und sanierten Industriebauten.
Adresse: Alfred-Nobel-Allee, Saarwellingen | Pkw A8, Abfahrt Nalbach/Ford. Auf der B269 Richtung Nalbach/Lebach/Industriegebiet Dickenwald, rechts ab Richtung Dickenwald I, von dort 500 Meter bis zur Alfred-Nobel-Allee
Tipp »Die Laube« in Saarwellingen (Hülzweiler Straße 16) ist ein gemütliches Bistro mit Biergarten.
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