Da Vincis Lehrling Gian Giacomo Caprotti, auch bekannt als Salai, habe dem Renaissance-Maler Modell gestanden, sagte der italienische Kunsthistoriker Silvano Vinceti auf einer Pressekonferenz in Rom am Mittwoch. Salai sei auch das Vorbild für andere Kunstwerke da Vincis gewesen, darunter «Johannes der Täufer».
Die Ähnlichkeiten zwischen Mund und Nase Salais und den
entsprechenden Gesichtsteilen der Mona Lisa seien offensichtlich, erklärte Vinceti.
Das Bild sei eine Synthese aus Da Vinci’s wissenschaftlichen, künstlerischen und philosophischen Überzeugungen. Es entstand über mehrere Jahre und weise daher auch verschiedene Einflüsse auf. Manche vermuten, dass das weltberühmte Gemälde ein Selbstporträt da Vincis ist.
«Leonardo hat ganz bestimmt Charateristika von Salai in die
endgültige Version der Mona Lisa eingebaut,» sagte Kunsthistoriker
Vinceti. Salai habe ab 1490 viele Jahre für da Vinci gearbeitet. Der
Lehrling galt bereits in der Vergangenheit als mögliches Modell für
die Mona Lisa.
Nach Ansicht Vincetis, gab es für die Mona Lisa aber auch andere Inspirationsquellen. Lisa Gherardini, die Frau eines Händlers aus Florenz und Beatrice D’Este, die Frau des Herzogs von Mailand, gelten als weitere Inspirationsquellen.
Der medienerfahrene Kunsthistoriker Vinceti ist Autor und
Kunstforscher, der im vergangen Jahr für Wirbel sorgte, als er
behauptete, die lange verloren geglaubten Knochen des Malers
Caravaggio gefunden zu haben. Vinceti kombiniert modernste
wissenschaftliche Methoden mit althergebrachter Recherche in
Bibliotheken.
dapd