Moderatorin Silvia Stenger verriet der in Frankfurt am Main geborene und aufgewachsene ehemalige FFH-Moderator, mit welcher Sendung man ihn wieder ins Radio locken könnte, das Erfolgsgeheimnis seiner seit 23 Jahre dauernden Ehe, wie man auf der Bühne Erfolg hat, dass er „Telefonspaßvogel, kein Telefonterrorist“ war und ist, wie er seine Haare verloren hat und vieles mehr.
„Ich hätt‘ da gern emal e Problem“ – mit diesem Satz leitete Robert Treutel alias Bodo Bach seine Spaßtelefonate bei FFH ein, trat bei „Wetten, dass…?“ und „Verstehen Sie Spaß?“ auf, hatte seine eigene TV-Show bei Sat.1. Dabei wäre aus der Komiker-Karriere beinahe nichts geworden. Robert Treutel im FFH-Gespräch: „Ich habe neun Semester Jura an der Frankfurter Goethe-Universität durchgehalten, um dann abzubrechen. Ich habe mich einfach nicht getraut, meinem Vater, den ich gerade überzeugt hatte, mir monatlich einen Scheck zu zustecken, zu sagen: ja weißt du, du hattest Recht.“ Sein Vater war gegen das Studium gewesen. Treutel zog 1982 nach Köln. Radio und Fernsehen beim WDR und als 1989 der hessische Privatsender FFH startet, ist Treutel als Moderator dabei, erfindet dort 1994 die Figur Bodo Bach.
Robert Treutel zu FFH: „Ich leide unter einem vererbten Haarausfall. Die Naturkrause habe ich von der Mama. Ich wollte aber glattes Haar und wollte die Krause bändigen mit einem Fön. Ich glaube, deshalb habe ich meine Haare verloren. Ich habe mich zu viel geföhnt. Aber ich finde, wenn man nix mehr an der Stelle hat, soll man es auch zeigen.“ Über sein Aussehen sagte Treutel bei FFH: „Ich war auf Partys nicht der Blickfang. Aber ich habe gemerkt, dass es mit zunehmendem Alter auch bei Frauen oft so ist, dass sie mal hinter das schauen, was äußerlich ist. Vielleicht habe ich mit meinem hier und da witzigen kleinen Schlappmaul mal eine Frau überzeugen können, dass ich auch liebenswert bin.“
Seit 23 Jahren ist Treutel mit seiner Frau Britta verheiratet. Treutel bei FFH: „Sie hat mich erobert. Mir war klar, die ist völlig anders drauf, wir passen nicht zusammen. Das hat sie fasziniert und deshalb ließ sie nicht locker. Ihr erster Eindruck war allerdings: Furchtbar, die Haare, meine weißen Socken, die Slipper – das war alles ganz schrecklich. Mein Aussehen änderte sich sofort, sie hat klar gesagt: das ist alles Mist, hat mir ordentliche Schuhe geholt und schwarze Strümpfe. Sie fand mich und findet mich auch heute noch sehr attraktiv, aber nicht in dem Style. Und sie hatte so recht!“ Treutel über sein Beziehungs-Erfolgsrezept: „Weil wir es nicht besprechen und uns nicht so viele Gedanken machen und weil jeder selbständig ist. Heute stellt man zu viele Ansprüche an den Partner. Backen kann man sich den Partner oder die Partnerin nicht. Und wir sind ruhiger geworden. Akzeptieren, wie der andere ist. Und: nicht immer alles gemeinsam machen.“
Robert Treutel über „Bodo Bach“ bei FFH: „Die beiden haben sich sehr angenähert. Das Telefon habe ich wie eine Gitarre dabei, ich benutze es als Instrument, es ist nur noch Beiwerk. Ich geh als Robert raus, so wie ich bin und erzähle Geschichten. Ich war jetzt in Berlin und habe zwei Stunden Programm gemacht ohne Telefon. Zum ersten Mal seit acht Jahren auf der Bühne ohne Telefon, keiner hat‘s vermisst, es gab Standing Ovations.“ Treutel weiter im FFH-Talk: „Ich will gefallen. Ich bin so ein gefallsüchtiger Mensch, ich will gemocht werden. Und schon in den ersten zwei Minuten merke ich das im Saal, schon beim Rausgehen und dann bin ich auch sehr selbstbewusst und die Aufregung ist komplett weg. Mein bester Freund Alan Banks hat einen wichtigen Satz gesagt: Wenn du auf die Bühne gehst, musst du was mitbringen. Und wenn du da nichts hast, kannst du einpacken. Da ich Perfektionist bin, mir sehr viele Gedanken mache, weiß ich: ich habe ein Programm, ich bin nicht mit leeren Händen da.“
2001 trat Treutel als Bodo Bach bei „Wetten, dass…?“ auf. Treutel zu FFH: „Der Druck davor war da, ich musste ja eine gute Geschichte mitbringen – aber danach nein – da bin ich Romantiker, das ist für mich wie ein Poesiealbum, da freu ich mich: Da warst du auch schon. Ich habe Premiere gehabt in der ‚Alten Oper Frankfurt‘, ich bin hier geboren, habe den ganzen Kampf mitbekommen – jetzt stehe ich selber da, in der Alten Oper. Und so war es auch bei Wetten, dass..?. Ich sage: Toll, dass du das geschafft hast. Aber das ist keine Belastung, sondern eine schöne Erinnerungen fürs Poesiealbum.“ Treutel über Bodo Bach: „Das macht mich heute noch sehr stolz. Der Bodo war nie bösartig, mir ging‘s darum, dass die Leute mir helfen, ein Problem zu lösen, wie blöd auch immer das ist. Nicht sie zu verärgern – ich war immer ein Telefonspaßvogel, kein Telefonterrorist.“
Über seine Zukunft sagte Treutel bei FFH: „Es kann passieren, dass ich zu Britta sage: komm, wir gehen jetzt dahin, wo wirklich konstant die Sonne scheint. So eine Vier-Zimmer-Pension. Ich mache die handwerklichen Dinge und Britta die Zimmer und Essen. Die Bühne ist im Moment seit acht Jahren mein Zuhause, macht mir unglaublich Spaß – aber das heißt nicht, dass es immer so bleibt.“
Treutel hat sich das Rauchen abgewöhnt: „Man muss es wollen. Nikotin ist der Suchtstoff. Du kommst erst mal über die schlimme Zeit und dann kann man diese neuen elektrischen Zigaretten dampfen, die sind ein bisschen so, wie Sex mit der Gummipuppe, aber es geht.“
Zum Abschluss der Talksendung fragte FFH-Moderatorin Silvia Stenger: „Mit welcher Sendung könnte man dich noch mal ins Radio locken?“ Robert Treutel: „Ein ganz kleiner Sender auf einem Dachboden in Offenbach und ab 23 Uhr einen schönen Rotwein und dann setz ich mich da hin, bring Freunde mit, es geht nie um ‚viel und reich‘ – es geht mir mittlerweile darum, mich selbst zu verwirklichen. Kleiner Sender, kein Geld. Nur der Rotwein, der sollte sein, dann komm ich nach Offenbach, Silvia.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“: Sonntags spricht FFH-Moderatorin Silvia Stenger zwischen 9 und 12 Uhr mit Promis.
Weitere Informationen unter: www.FFH.de.
Radio FFH/ Dominik Kuhn