Millionen- und vermutlich sogar Milliardenbeträge sind in den vergangenen Jahren in einen Markt gepumpt worden, der horrende Gewinne versprach: Bitcoin&Co brachten tatsächlich einigen Anlegern hohe Gewinne, die große Mehrheit aber versucht gerade, die digitale Währung loszuwerden. Wer vor eineinhalb Jahren kaufte, kann gerade noch ohne Verluste aussteigen. Wer vor sieben Monate kaufte, verliert mit dem Verkauf eines einzigen Coins 40.000 Euro.
Versprochen und beworben hatten „neutrale“ Kryptportale zum zurückliegenden Jahreswechsel einen Kurs um 100.000 Euro – zu dieser Vision fehlen gegenwärtig 80.000 Euro, der Bitcoin notiert bei unter 20.000 Euro. Wer bei den exzessiven Ausbrüchen des Digi-Cash übereilt zum Smartphone griff, um zu kaufen oder zu verkaufen, hat mit größter Wahrscheinlichkeit viel Geld verloren. Dass ausgerechnet eine Trading-App, die schon 1999 auf den Markt kam, den Bitcoin-Hype nicht mitmachte, erscheint inzwischen als ein Beweis für Seriosität: AGORA direct ist an einem nachhaltigen Vermögensaufbau der Kunden interessiert, nicht am Zocken.
Ungebrochen: Trading-Apps werben weiter mit Digital-Geld
Eine der bekannten Trading-Apps der Neu-Anbieter, „Trade Republic“, wirbt weiterhin mit dem Slogan „Mehr Wert, mit Crypto“. Das ist angesichts des 80 prozentigen Einbruchs des Bitcoin eine Aussage, die überraschen kann. Dass von 5.000 Euro Bitcoin-Kauf gleich 100 Euro Gebühren für den Online-Trader anfallen, spielt bei dem Verfall der „neuen Währungen“ kaum noch eine Rolle.
Nicht nur diese Gebühren sind offenbar ein Kritikpunkt von Nutzern an der App, die mit Crypto „mehr Wert“ schaffen will: Auf Finanztip.de sind von 872 Erfahrungsberichten 58 Prozent negativ, fehlende Transparenz bei den Gebühren wird am häufigsten als negative Erfahrung genannt. AGORA direct, deren Wurzeln als Finanzinstitut 150 Jahre zurückreichen, hat ein anderes Preismodell als die Neo-Broker: Festpreise für den Handel mit Aktien, Anlagen und ETFs stehen schlicht auf der Website, unübersehbar. Nur digitale Münzen sind nicht im Angebot.
Gelingt der Werbeindustrie noch einmal ein Bitcoin-Hype?
Trotzdem – für die Industrie, die rund um Bitcoin&Co mühsam aufgebaut worden ist, geht es jetzt um alles: Milliardenverluste drohen, wenn Investoren ihre Gelder abziehen aus den Serverfarmen, die zum „Schürfen“ des Bitcoins erforderlich sind und dabei regelmäßig mehr Strom verbrauchen als eine komplette Kleinstadt. Dass eine Finanztransaktion per Blockchain-Technologie, die die digitalen Währungen nutzen, bis zu 30 Minuten dauern kann, hat sich inzwischen auch herumgesprochen.
Trotzdem geben auch Portale wie „Business Insider“ den selbst ernannten Krypto-Experten immer wieder Raum: Vor wenigen Tagen darf dort ein junger Mann verlauten lassen, man solle keine anderen Kryptowährungen als Bitcoin und Ethereum im Depot haben. Der „Experte“, der laut eigenem Profil bei Linkedin halbtags bei zwei unbekannten „Invest-Unternehmen“ arbeitet, hat seinen Status auf „arbeitssuchend“ gestellt. Als Experte für eine so wichtige Zukunftswährung?
Jahrelang war ein Fantasie-Unternehmen, das die legendäre spanische Silberflotte finden und heben wollte, der Running-Gag unter Aktieninteressierten und Anlegern. Und vor langer Zeit investierten die Niederländer ausgerechnet massenhaft in Tulpenzwiebeln. Das wird nur noch überboten für den bislang größten Börsencrash überhaupt, als Franzosen auf Kredit Anteile an einem Unternehmen kauften, dass die unermesslichen Schätze des noch unbekannten Nordamerikas nach Europa bringen sollten. Und das vor jeder operativen Tätigkeit Bankrott ging. Der Marktwert der digitalen Währungen ist binnen 12 Monaten von rund drei Billionen Dollar auf 850 Milliarden Dollar gefallen, das ist ein klarer Ausverkauf. Zumal die Zeiten eher noch härter werden: In den USA und in der EU werden die Regularien für die einstmals als neue Weltwährung gefeierten Code-Münzen immer härter, denn das nicht überwachte Zahlungsmittel ist auch ein Tummelbecken für Geldwäscher.
Keine Krypto-Deals im Angebot – aus Tradition
In den wirtschaftlich gerade sehr bewegten Zeiten gibt es sicher ausreichend Menschen, die mit Online-Trading-Apps der Neobroker „zocken“ wollen, wie es die Verbraucherzentrale NRW einmal formulierte. Der zurückhaltende Auftritt von AGORA direct liegt in den Wurzeln des Finanzanbieters: „Oskar Petersohn, einem Bankier von 1886 bis 1931, war das Prinzip des ehrbaren Kaufmannes stets ein hohes Gut. Er legte großen Wert darauf, dass diese Berufs- und Lebenshaltung auch an seine nachfolgenden Familiengenerationen weitergegeben wird. Wir, die Geschäftsleitung in direkter familiärer Nachfolge dieses geachteten Mannes, fühlen uns auch in der modernen Zeit des digitalen Börsenhandels seinen Prinzipien von Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und unbedingter Zuverlässigkeit verpflichtet“. Wer in diesen Zeiten noch Anlagen in Bitcoins empfiehlt und vermarktet legt auf solche Prinzipien weniger Wert.
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