In Deutschland darf das Potenzial der Aroniabeere auf der Verpackung bislang nicht schriftlich werblich dargestellt werden. Und muss zudem immer mit dem Hinweis versehen werden, man solle nicht zu viel davon einnehmen. Dies betrifft alle Anbieter von als „Nahrungsergänzungsmittel“ klassifizierten Vitaminprodukten.
business-on.de hat mit Alfred Glarcher, Geschäftsführer der Firma Aronialand, einem der führenden österreichischen Aroniasafthersteller, gesprochen, der seit über zehn Jahren in diesem Metier tätig ist und profunde Auskunft geben kann.
business-on.de: Herr Glarcher, als Geschäftsführer der Firma Aronialand sind auch Sie betroffen von der beruflich-geschäftlich sehr einschränkenden Darstellung der Produkteigenschaften von Aronia. Wie gehen Sie damit um?
Alfred Glarcher: Vielen Dank für die direkte Frage. Gerne würden wir mehr die positiven Eigenschaften der Aroniabeere bewerben, aber leider sind diese in der EFSA-Datenbank nicht aufgenommen und somit können wir es auch nicht publizieren. Wir verweisen u. a. auf Bücher wie z. B. von Walter Binder: „Aronia – die Powerbeere aus der Eiszeit“. Aber dem Interessierten ist es natürlich unbenommen, im Internet nach weiteren Informationen zu suchen.
business-on.de: Viele Studien und noch zahlreichere Erfahrungsberichte von Heilpraktikern zeigen das große Potenzial von Aronia. Dennoch bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als auf Veröffentlichungen hinzuweisen, welche die vielen gesundheitlichen Vorteile klar benennen. Sehen Sie Chancen auf eine baldige Gesetzesänderung in Sachen Öffentlichkeitsarbeit?
Alfred Glarcher: Ob es Gesetzesänderungen gibt, kann ich leider nicht vorhersehen. Jedoch fällt mir auf, dass immer mehr Menschen sich mit der Gesundheit auseinandersetzen. Und sich Unterstützung aus der Natur holen.
Ganzheitlich vitalisierend und stärkend
business-on.de: Welche Bedeutung haben die Inhaltsstoffe generell für den Menschen?
Alfred Glarcher: Aronia wirkt ganzheitlich, vitalisiert und stärkt und greift so in bestimmte Krankheitsbilder ein, nachzulesen im Buch „Aronia – die Powerbeere aus der Eiszeit“ von Walter Binder.
business-on.de: Nicht jeder kann etwas mit den Begriffen Antioxydantien und Anthocyanen anfangen. Können Sie dies unseren Lesern näher erläutern?
Alfred Glarcher: Anthocyane senken Blutdruck, Fett- und Cholesterinspiegel, wirken ausgleichend auf den Blutzuckerspiegel, stärken das Immunsystem und fördern die Entschlackung.
Antioxydantien wirken als potente Radikalfänger entzündungshemmend.
(Quelle: „Aronia – die Powerbeere aus der Eiszeit“ von Walter Binder)
business-on.de: Man spricht bei Aronia von starken Mineralstoffen wie Eisen, Jod, aber auch von Kalium, Kalzium und Magnesium, also alles Stoffe, die wichtig für die Gesundheit des Menschen sind. Wie ist die Stellung der Aroniabeere gegenüber anderen heimischen Früchten?
Alfred Glarcher: Hier spielt der sogenannte ORAC-Wert eine große Rolle. Mit ORAC ist die Fähigkeit gemeint, wie viel freie Radikale pro Gramm Saft oder Frucht neutralisiert werden können, beschreibt also eine chemische Eigenschaft des gemessenen Lebensmittels. Und die ist bei Aronia sehr hoch. Man spricht nicht umsonst von der Powerbeere Aronia.
Vitamine verfügen über hohes Zellschutzpotenzial
business-on.de: Auch wichtige unentbehrliche Vitamine wie A, E und K sowie insbesondere das vielen Menschen noch unbekannte Vitamin P, auch OPC genannt, verfügen über ein hohes Zellschutzpotenzial gegenüber Angriffen freier Radikale. Wie wichtig sind solche Eigenschaften für den menschlichen Körper?
Alfred Glarcher: Im Vergleich zu anderen blauroten oder dunkelvioletten Beeren birgt die Schale der Aronia mit die höchste OPC-Konzentration und ist einer der wirksamsten Radikalfänger. Den Studien zufolge ist OPC bioverfügbar, d. h., es kann vom Körper (bei intaktem Darm) gut verwertet werden. Auf das Blut hat OPC entgiftende und ausleitende Wirkungen.
(Quelle: Walter Binder)
business-on.de: Auch die sogenannte Ellagsäure gehört zu den sogenannten Polyphenolen, welche die menschlichen Zellen regenerieren kann und die nach den Professoren Leitzmann und Dr. Watzl sehr gut gegen die Erstarrung der Blutplättchen schützen und wachstumshemmend bei entarteten Zellen sein sollen. Wie ist das Feedback Ihrer Kunden auf all diese Gesundheitsaspekte?
Alfred Glarcher: Wir bekommen ein sehr gutes Feedback, sei es über Blutdruck, Sehkraft, Cholesterin, Blutwerte, Immunsystem u. v. m. Die Kundentreue bestätigt die Qualität und Ehrlichkeit unserer Produkte.
business-on.de: Im Rahmen eines staatlich geförderten Forschungsprojektes der Universität Potsdam geht man davon aus, dass die sekundären Pflanzenstoffe der Aroniabeere eine vorbeugende Wirkung gegen Darmkrebs sowie weitere positive Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel und den Cholesterinspiegel haben. All diese starken Eigenschaften dürfen Sie nicht werblich vermarkten. Welche Möglichkeiten können Sie nutzen, um die Kunden dennoch zu informieren?
Alfred Glarcher: Als Informationsquellen empfehlen wir Fachbücher, wie z. B. „Aronia – die Powerbeere aus der Eiszeit“ von Walter Binder. Mittlerweile gibt es auch schon sehr gute Informationen im Internet. Weltweit gibt es über 800 qualifizierte Studien über Aronia, auch von deutschen Universitäten.
business-on.de: Warum sollte sich ein deutscher Kunde für österreichisches Aronia entscheiden?
Alfred Glarcher: Unsere Aroniabeeren stammen zu 100 Prozent aus Österreich. Wir achten auf einen biologischen Anbau und arbeiten bewusst mit kleineren Landwirten zusammen. So erhalten Sie einen qualitativ hochwertigen Aroniasaft und unterstützen gleichzeitig regionale Bauern. Durch eine besonders schonende Presstechnik und spezielle Trocknungsverfahren sind wir in der Lage, die wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamine, OPC und Spurenelemente der dunkelblauen Beere weitestgehend zu erhalten.
Bildquellen:
- Aronia: Aronialand
- Aronia Beere: Aronialand