Einer der porträtierten Champions ist die Triathletin Laura Philipp. Als Jugendliche fuhr sie täglich mit Rad zur Schule – 30 Kilometer hin und 30 Kilometer zurück – und ging mit dem Hund laufen. Sie wurde Physiotherapeutin und behandelte zufällig die Managerin eines Profi-Triathlon-Teams, die sie zum gemeinsamen Radfahren einlud. Ihre Leistung war so beeindruckend, dass sie in ein Perspektivteam für Triathlon aufgenommen wurde.
Sie habe es sich zum Lebensmotto gemacht, mutig zu sein und Dinge auszuprobieren, erzählt Laura Philipp in „Think Gold“. Und das bedeute, auch einmal in Kauf zu nehmen, dass nicht immer alles, was man ausprobiert, auch super funktioniere. „Ich hätte vielleicht beim Schwimmen versagen können.“ Diese Angst vor einer Blamage halte viele Menschen davon ab, etwas zu machen, Dinge auszutesten, in denen sie gut sein könnten. Sie selbst ließ sich nicht abhalten – und gewann unter anderem mehrere Wettbewerbe auf der Ironman-Distanz, auf der sie in der Bestenliste deutscher Triathletinnen den zweiten Platz belegt.
Talent als Eintrittskarte
Erfolgreiche Leistungssportler sind für viele Menschen Vorbilder. Hinter den Karrieren solcher Top-Athleten steckten jedoch harte Arbeit, mentale Stärke, klare Ziele, sagt Klement und ergänzt: „Talent ist nur die Eintrittskarte. Der Erfolg wird einem nicht in die Wiege gelegt, jeder muss seinen Weg dorthin konsequent und vor allem mit Ausdauer selbst gehen. Das nimmt einem niemand ab.“
Eine Blaupause dafür, wie man erfolgreich wird, gebe es nicht, wohl aber wiederkehrende Muster. Diese will Klement mit „Think Gold“ transparent machen. Er beschreibt dabei nicht nur, was etwa im Internet zu recherchieren ist, sondern hat alle elf Sportler persönlich getroffen und interviewt. Porträtiert werden Julius Brink, Martin Strobel, Felix Danner, Frank Busemann, Nadine Apetz, Laura Philipp, Sandra Völker, Mathias Mester, Annike Krahn, Laura Benkarth und Alexandra Popp. Gemeinsam haben sie 173 nationale Titel, 93 Weltmeister Titel, 27 Europameister Titel, 16 Olympische Medaillen, 15 Weltcupsiege und 45 weitere Medaillen errungen.
Universell gültige Erfolgsprinzipien
Am Ende des Buches hat man eine andere Sicht auf die Champions als vorher – und genau das will Klement mit den 240 Seiten bezwecken. Neben dem Coaching von Sportlern und der Hilfe bei der Planung der Karriere nach der aktiven Zeit, berät er auch Vereine und Verbände in Sachen neuartige Geschäftsmodelle sowie Unternehmen und Einzelpersonen. Leadership und Change Management sind dabei die Kern-Themen.
„Für all das lassen sich universell gültige Erfolgsprinzipien ausmachen“, betont Klement, „und welche das sind, zeigen uns Spitzensportler präziser als andere Top-Performer. Warum das so ist? „Weil bei ihnen Dinge wie Leistungsdruck aushalten, Niederlagen verarbeiten, Siege richtig einordnen oder auch die exakte Definition dessen, was man erreichen will, für jeden leicht nachvollziehbar sind.“
Dazu kommt für Klement, dass Top-Sportler nun einmal unsere Fantasie beschäftigen. Wir seien auf Wettbewerb programmiert und deshalb fasziniert von Menschen, die in den Ring steigen, Tore erzielen, weiter springen oder schneller laufen als andere. Diese Typen möchten viele gerne „kennenlernen“ und sich etwas von ihnen abschauen. Profitieren wird von „Think Gold“ in jedem Fall der Nachwuchs, denn der Reinerlös des Buches kommt der Deutschen Sporthilfe zugute.
Bildquellen:
- Andreas Klement: Holger Bulk