Anna Bergström leitet in der schwedischen Kleinstadt Eskilstuna das erste Recycling-Kaufhaus der Welt. Alles, was die rund 65.000 Bürger Eskilstunas nicht mehr brauchen, von Kleidung über Fahrräder bis zu Elektrogeräten, wird dort aufbereitet und wieder verkauft. Doch nicht alle Sachen können auf diesem Weg weiterverwendet werden. Deshalb hat Vesa Hiltula, der Chef der Abfallwirtschaft von Eskilstuna, für den Rest ein ausgeklügeltes System entwickelt: Jeder trennt schon zu Hause seinen Müll in sieben verschiedenfarbigen Tüten.
Dass Sortieren die Königsdisziplin beim Recycling von Verpackungen ist, hat auch der deutsche Ingenieur Jochen Moesslein erkannt. Deshalb hat er ein Verfahren entwickelt, mit dem man besonders schnell große Verpackungsmengen trennen kann. Sein „Feenstaub“ – eine fast unsichtbare Markierung auf der Verpackung – kann sekundenschnell von einem Laser erfasst werden und dadurch Verpackungen sortenrein trennen.
Doch wie kann man Verpackungen so gestalten, dass sie einfach im Kreislauf bleiben? Dieses Problem beschäftigt den österreichischen Mineralwasser-Hersteller Vöslauer. Die Geschäftsführer Birgit Aichinger und Herbert Schlossnikl setzen auf Flaschen aus 100 Prozent recyceltem PET. Das ist derzeit noch eine Herausforderung, denn das sogenannte RePET ist in großen Mengen immer noch knapp. Und wie sieht es mit der Ökobilanz aus, wenn man weite Transportwege mit einrechnet?
Um weite Wege zu vermeiden, hat der taiwanesische Designer Arthur Huang folgende Idee: Jede Kleinstadt soll mit Mini-Recycling-Anlagen ihren Müll direkt vor Ort wiederverwerten. In Porto Cervo auf Sardinien, wo während der Hochsaison im Sommer viel Müll zurückbleibt, transformiert Arthur Huangs „Mini-Trashpresso“ direkt vor Ort den Müll in neue Produkte wie Sonnenbrillen und Handyhüllen. Plastikmüll ist für den Designer der Rohstoff der Zukunft – er hat bereits ein Flugzeug, Boote und Häuser daraus gebaut.