Dieser Aufschwung ist anders als alle anderen, die wir bisher erlebt haben, weil die Beschäftigungsaussichten viel schneller ansteigen als nach dem letzten Wirtschaftsabschwung“, kommentiert Eric de Jonge, Country Manager Deutschland der ManpowerGroup. „Wir sehen eine Rekordnachfrage nach Talenten in allen Schlüsselsektoren.“ In den untersuchten deutschen Unternehmen rechnen alle Personalentscheider mit Stellenzuwächsen im ersten Quartal 2022 und blicken damit durchweg positiv auf das kommende Jahr. Mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von 36 Prozent gehen sie von den höchsten Stellenzuwächsen des zurückliegenden Jahrzehnts aus und toppen ihre Prognosen zum vierten Quartal 2021, als der Wert bereits bei 28 Prozent lag.
Der Netto-Beschäftigungsausblick in den verschiedenen Branchen
Mit Blick auf das Vorquartal (Q4 2021) können Jobsuchende in sechs der zehn untersuchten deutschen Branchen von einem Anstieg des Netto-Beschäftigungsausblicks gegenüber dem Vorquartal profitieren. Insbesondere Unternehmen des Baugewerbes sagen für das kommende Quartal einen Netto-Beschäftigungsausblick von plus 49 Prozent voraus. Diese Branche vermeldet damit die beste Arbeitsmarktprognose. Im Vergleich zum Vorquartal liegt der Anstieg des Netto-Beschäftigungsausblicks bei 15 Prozentpunkten, während das Plus gegenüber dem ersten Quartals 2021 sogar bei 39 Prozentpunkten liegt. Die Primärproduktion gehört zu der Branche mit dem schwächsten Ausblick: Hier melden die Personalverantwortlichen einen Netto-Beschäftigungsausblick von plus 19 Prozent und somit „nur“ einen Zuwachs von sieben Prozentpunkten im Vergleich zum letzten Quartal 2021. Vier Branchen verzeichnen einen leichten Rückgang des Netto-Beschäftigungsausblicks im direkten Quartalsvergleich mit Q4 2021. In der Technologie-Branche rund um IT, Technologie und Telekommunikation, Medien und Kommunikation wird ein leichter Rückgang von vier Prozentpunkten vorausgesagt, auch die Personalentscheider in der Güterherstellung prognostizieren einen leichten Rückgang von einem Prozentpunkt.
Stärkste und schwächste Regionen in Deutschland
In allen deutschen Regionen gehen die Arbeitgeber von Januar bis März 2022 mit einer Verbesserung des Arbeitsmarktklimas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Bei Betrachtung des Quartalvergleichs prognostizieren die Unternehmen in sechs von acht Regionen ein Plus gegenüber dem Vorquartal.
Arbeitgeber in Berlin erwarten mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von plus 49 Prozent im ersten Quartal 2022 den bundesweit stärksten Arbeitsmarkt. Jobsuchenden in der Bundeshauptstadt kommt der Anstieg des Netto-Beschäftigungsausblicks gegenüber dem Vorquartal um 19 Prozentpunkte zugute. Im Jahresvergleich beträgt das Plus sogar 41 Prozentpunkte.
Die am wenigsten wettbewerbsfähige Region ist das Ruhrgebiet: Von dort vermelden die Personalentscheider einen Netto-Beschäftigungsausblick von plus 16 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal verliert der Wert dieser Region damit drei Prozentpunkte. Im Jahresvergleich zeigt sich jedoch ein Plus, und zwar von 15 Prozentpunkten.
Der Netto-Beschäftigungsausblick nach Unternehmensgröße
Für das kommende Quartal rechnen die Personalentscheider in den Unternehmen aller untersuchten Größenordnungen mit deutlichen Stellenzuwächsen. Gegenüber dem Vorquartal legt der Netto-Beschäftigungsausblick in allen Unternehmensgrößen zu – zum Vorteil der Arbeitssuchenden. Das Gleiche gilt im Jahresvergleich.
Als leistungsstärkste Unternehmen zeigen sich im ersten Quartal 2022 Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitern: Die Arbeitgeber dieser Größenkategorie vermelden einen Netto-Beschäftigungsausblick von plus 38 Prozent und legen gegenüber dem vierten Quartal 2021 um neun Prozentpunkte zu. Im Jahresvergleich beträgt das Plus sogar 32 Prozentpunkte. Den schwächsten Arbeitsmarkt – mit immer noch einem sehr positiven Netto-Beschäftigungsausblick von plus 24 Prozent – sagen hingegen die Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern voraus. Damit legt jedoch der Netto-Beschäftigungsausblick in dieser Größenkategorie im Quartalsvergleich immerhin 13 Prozentpunkte zu. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt das Plus sogar 24 Prozentpunkte.
Impfnachweise am Arbeitsplatz gefordert
Gefordert wird von vielen Unternehmen zudem ein Impfnachweis der Beschäftigten: Für die Rückkehr zum Arbeitsplatz aus dem Homeoffice schreiben in Deutschland 48 Prozent der Unternehmen Impfungen für einige oder alle ihrer Mitarbeiter vor, 27 Prozent planen keinerlei Auflagen. Damit liegt Deutschland im weltweiten Vergleich eher hinten, denn global fordern 57 Prozent der Unternehmen Impfungen von einigen oder allen ihrer Mitarbeiter ein. 33 Prozent legen Motivationsprogramme auf, um ihre ungeimpften Mitarbeiter dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen. In den befragten EMEA-Staaten (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) wiederum wollen lediglich 50 Prozent das Impfen obligatorisch machen.
Die vollständigen Ergebnisse der ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers sind unter https://go.manpowergroup.com/meos zu finden. Die nächste Umfrage wird am 8. März 2022 veröffentlicht und über die Einstellungserwartungen für das zweite Quartal 2022 berichten.
(ots)
Bildquellen:
- ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer für Q1/2022: ManpowerGroup Deutschland GmbH