Zur Erweiterung Ihres Unternehmens, zur Finanzierung größerer Aufträge oder zur Sicherung der Liquidität reichen die eigenen finanziellen Mittel oft nicht aus. Mit der Fremdfinanzierung verschaffen Sie Ihrem Unternehmen mehr Spielraum. Eine klassische Form der Finanzierung ist der Kredit. Er bietet jedoch wenig Flexibilität, da die Laufzeit zumeist ziemlich lang ist. Moderne Formen der Fremdfinanzierung in Unternehmen sind Leasing und Factoring. Solche attraktiven Finanzdienstleistungen können echte Alternativen zu einem Darlehen darstellen und bieten Ihnen mehr finanziellen Freiraum.
Was ist Leasing und wie funktioniert es?
Leasing ist vom Grundsatz her eine Miete. Sie mieten ein Objekt an und schließen dafür einen Leasingvertrag ab. Das Objekt steht Ihnen während der Vertragslaufzeit zur Verfügung. Sie zahlen in jedem Monat Leasingraten in der vereinbarten Höhe. Ähnlich wie die Raten bei einem Kredit sind die Leasingraten abhängig von der Vertragslaufzeit und vom Wert des Objekts. Die Gesamtsumme dieser Zahlungen kann deutlich niedriger als bei einem Darlehen sein. Nach Ablauf der Leasingperiode können Sie das Objekt zum Restkaufpreis erwerben oder an den Leasinggeber zurückgeben.
Beim Leasing werden grundsätzlich zwei Vertragsformen unterschieden:
- Operating Leasing, bei dem der Leasingnehmer ein kurzfristiges Nutzungsrecht an einem Objekt erwirbt und den Vertrag zumeist kurzfristig kündigen kann. Der Leasinggeber trägt das wirtschaftliche Risiko und ist für die Instandhaltung des Objekts verantwortlich.
- Financial Leasing, bei dem ein lang- oder mittelfristiger Vertrag mit unkündbarer Grundmietzeit abgeschlossen wird. Der Leasingnehmer trägt das Objektrisiko und ist zumeist auch für die Instandhaltung des Objekts verantwortlich.
Leasing wird häufig bei Fahrzeugen angewendet. Über einen bestimmten Zeitraum, häufig für drei Jahre, wird für das Fahrzeug ein Leasingvertrag abgeschlossen. Während der Leasingdauer muss der Leasingnehmer die vereinbarten Raten an den Leasinggeber zahlen. Nach Ende der Vertragslaufzeit kann der Leasingnehmer das Fahrzeug zum Restwert kaufen oder an den Leasinggeber zurückgeben.
Vorteile von Leasing
Als Unternehmer können Sie mit Leasingverträgen Ihr Kreditrating verbessern, da Sie in der Bilanz eine höhere Eigenkapitalquote ausweisen können. Sie verschaffen sich mehr Liquidität und schonen Ihre Kreditlinien. Zumeist können die Leasingraten als Betriebsausgaben steuerlich abgesetzt werden.
Factoring und die Funktionsweise
Factoring ist eine moderne Form der Fremdfinanzierung. Sie verschaffen sich kurzfristige Liquidität, indem Sie Ihre Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen an ein Factoring-Unternehmen (Factor) verkaufen. Sie sichern sich gegen Forderungsausfälle ab und können die frei werdende Liquidität zur Begleichung Ihrer Verbindlichkeiten nutzen. Der Factor zahlt an Sie die Summe der Forderungen abzüglich der Factoring-Kosten. Die Factoring-Kosten setzen sich aus einer Gebühr und den Zinsen zusammen.
Das Factoring ist beispielsweise geeignet, wenn ein Sanitär-Unternehmen gewerbliche Kunden bedient und zum Schutz vor Forderungsausfall die Forderungen an diese Kunden an einen Factor verkauft. Das Sanitär-Unternehmen bekommt vom Factor die Summe der Forderungen abzüglich der Factoring-Kosten.
Vorteile von Factoring
Unternehmen können sich mehr finanziellen Spielraum verschaffen, indem sie ihre Forderungen reduzieren und die Liquidität erhöhen. Das wirkt sich günstig auf die Bonität und die Kredit-Spielräume aus. Unternehmen sind nicht an eine lange Laufzeit gebunden und können kurzfristig finanzielle Mittel erhalten.
Möchten Sie kurzfristig Ihre Liquidität verbessern, sollten Sie sich über die Möglichkeiten für Leasing und Factoring informieren.
Fazit: Mehr Liquidität mit modernen Formen der Fremdfinanzierung
Leasing und Factoring sind moderne Formen der Fremdfinanzierung, die individuelle Vorteile für Unternehmen bieten. Diese Finanzierungsformen verschaffen mehr Liquidität und können vorteilhafter als ein Kredit sein.