„Daher kann ich nur empfehlen, sich nach Alternativen umzusehen“, führt er aus. Worauf man achten sollte, wenn man noch eine Baufinanzierung beantragen möchte und welche Alternativen es neben der KfW-Förderung gibt, verrät Erich Wolf in folgendem Gastbeitrag.
Die Zeit der Ungewissheit
Wie es aktuell weitergeht, ist nicht absehbar. Die Kreditanstalt selbst scheint kein Bedürfnis an einer Neuerung oder einer Zwischenlösung zu haben und auch der Informationsfluss ist begrenzt. Somit lässt sich angesichts der ungewissen Lage zumindest die Vermutung aufstellen, dass sich in den kommenden Wochen wenig Neues tun wird. Mit einer zeitnahen Lösung, die alle gegenwärtigen Fragen beantwortet, ist nicht zu rechnen. Nicht ganz ausschließen lässt sich allerdings, dass für weitere Kredite künftig höhere Standards als beim KfW 40 Plus gefordert werden.
Ein Blick in die Zukunft
Es bleibt zumindest die Hoffnung, dass in den kommenden drei bis sechs Monaten wenigstens die eine oder andere Information durchsickern wird, die erkennen lässt, wie es konkret weitergehen soll. Eventuell ist bis dahin sogar schon ein gänzlich neues KfW-Förderprogramm ins Leben gerufen worden. Eine alternative Idee zu diesem Konzept wäre, dass nicht mehr alleine die Kreditanstalt die Darlehen vergibt, sondern dass die Bauherren die Fördersummen künftig bei einer Bank in ihrem Bundesland beantragen dürfen. Die Banken könnten eigene Fördermöglichkeiten erschaffen und Zuschüsse sowie Kredite bewilligen. Eventuell lohnt es sich also, in den kommenden Monaten häufiger bei den landeseigenen Banken nachzufragen.
Keine voreiligen Schlüsse ziehen
Demgegenüber ist es ratsam, nicht voreilig zu handeln. Bauherren sollten in Erfahrung bringen, welche Möglichkeiten der Förderung ihnen jetzt zustehen und sich im nächsten Schritt überlegen, ob sich diese lohnen. Denn aktuell ist nicht erkennbar, wie es für jene Menschen weitergeht, die schon Bau- oder Werksverträge unterschrieben haben. Erlangen diese Verträge überhaupt Gültigkeit? Dürfen auf Basis der Verträge bereits erste Arbeiten durchgeführt werden? Wann und in welcher Form eine neue Regelung zu erwarten ist, kann nicht beantwortet werden. Ebenso wenig, mit welchen Förderungen dann zu rechnen ist und an welche Bedingungen diese geknüpft sein werden. Gegenwärtig ist es demnach schwierig, gute Empfehlungen auszusprechen.
Auch das Warten lohnt sich nicht
Angesichts der ungewissen Lage stellt sich die Frage, ob Abwarten nicht die beste Option darstellt. Doch Vorsicht, damit wäre die Gefahr verbunden, dass zwar neue Fördermöglichkeiten entstehen, aber nicht absehbar ist, mit welchen Konditionen und Risiken diese verbunden sein werden. Ein Umstand, der immerhin zu steigenden Kosten führen könnte. Ebenso wenig lässt sich ausschließen, dass auch die Baupreise künftig in die Höhe schnellen werden. Etwa, weil die Bauunternehmen jetzt im Rahmen der Inflation die Preise anpassen. Schon ein Anstieg um drei bis fünf Prozent würde das Guthaben jeder Bauförderung sofort vertilgen. Abwarten ist daher nicht unbedingt die beste Alternative.
Das Gespräch mit der Bank suchen
Wer auf zinsgünstige Darlehen hofft, muss sich wohl noch gedulden. Der Bauherr sollte aber in jedem Falle für sich selbst alle Möglichkeiten ausschöpfen und sich erkundigen, welche Fördermöglichkeiten ihm jetzt schon zustehen. Auch die Nachfrage bei der zuständigen Landesbank ist empfehlenswert. Eventuell lässt sich auf diesem Wege eine Lösung finden, die mehr Gewissheit bringt. Denn vermutlich wird es sich kaum lohnen, auf baldige Informationen zu warten oder sogar auf ein gänzlich neues Förderprogramm zu hoffen. Und wer zu lange untätig bleibt, statt eine individuelle Lösung zu finden, riskiert damit einen Anstieg der Baukosten sowie der Zinsen.
(ots)
Bildquellen:
- KfW-Förderungsstopp: Was es jetzt zu beachten gilt: SpaBa Finanz