Im Mittelpunkt der jüngsten virtuellen Sitzung des SIHK FachForums Qualitätsmanagement / DGQ-Regionalkreis Märkische Region stand aus aktuellem Anlass das Thema Homeoffice aus dem Blickwinkel der Informations- und Arbeitssicherheit. In der Pandemie haben viele die Erfahrung machen dürfen, wie gut Homeoffice funktionieren kann. Es ist zwar sicher nicht für jeden die optimale Lösung, doch für sehr viele wird dies zumindest in Kombination mit einer betrieblichen Anwesenheit zur Regel werden. Auch darüber waren sich die mehr als 40 Teilnehmer/innen des Treffens einig. In zwei Praxisberichten berichteten Dr. Holger Grieb von der KSI CONSULT LTD. & CO. KG aus Düsseldorf und Arbeitssicherheitsingenieur Peter Heinen aus Lüdenscheid, wie wichtig die Punkte Informationssicherheit und Arbeitssicherheit gerade auch im Homeoffice sind.
Dr. Grieb informierte in ausgesprochen unterhaltsamer und kurzweiliger Art aber gleichzeitig auch hochprofessionell, welch ein Einfallstor ein ungeschütztes Homeoffice Cyberkriminellen bietet. Erschreckend oft wissen diese das zumeist mit hohen Schadensfolgen zu nutzen. Im Gegensatz zu „analogen“ Werten, wo ein Einbruch durch Fenster oder Tür und der Verlust von Wertgegenständen zügig festgestellt werde, sei das bei der Cyberkriminalität nicht so einfach. Der Schutz privater Technik ist häufig wenig geeignet, um damit wertvolle Unternehmensdaten zu sichern. So wird der Weg hin zu einer professionellen Ausstattung mit Unternehmens-Equipment führen, gesichert und überwacht durch die IT des Unternehmens. Grieb sparte bei seinen Ausführungen auch nicht mit vielen Hinweisen und Tipps für die betriebliche Umsetzung.
Peter Heinen, als Ingenieur für Arbeitssicherheit seit Jahren im unternehmerischen Umfeld unterwegs, umriss zunächst die Pflichten des Arbeitgebers speziell auch im Hinblick auf das Thema Homeoffice. Neben der richtigen technischen Ausstattung benötigen Mitarbeiter/innen im Homeoffice aber auch einen angemessenen Arbeitsplatz. Bürostuhl, Tisch und Beleuchtung haben den gleichen Anforderungen wie im Unternehmen zu entsprechen. Der Privatbereich sei ein hohes geschütztes Gut und hier werde ohne Absprache auch keine Beratung und Kontrolle stattfinden. Doch die Gesundheit der Mitarbeiter/innen zu erhalten sei auch im Homeoffice im Sinne des Unternehmens. Deshalb sollte in beiderseitigem Interesse offen miteinander gesprochen und auch umgegangen werden.