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Kommentar zum Abschluss der Kapitalerhöhung der Deutschen Bank

Sehr geräuscharm haben die Deutsche Bank und deren Konsorten die rund 10 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung des Instituts über die Bühne gebracht.

Sehr geräuscharm haben die Deutsche Bank und deren Konsorten die rund 10 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung des Instituts über die Bühne gebracht.

Sehr geräuscharm haben die Deutsche Bank und deren Konsorten die rund 10 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung des Instituts über die Bühne gebracht.

Der Erfolg lässt sich an der relativen Hartnäckigkeit ablesen, mit welcher sich die Aktien und die vorübergehend gehandelten Bezugsrechte in den vergangenen Wochen hielten: Seitdem die größte Kapitalerhöhung, die Deutschlands Bankensektor je sah, absehbar wurde, ist der Aktienkurs um knapp 18% abgerutscht; dabei werden die Anteile der Altaktionäre mit der knapp 50-prozentigen Erhöhung des Grundkapitals um ein Drittel verwässert. Den Wert der Bezugsrechte hineingerechnet, haben Anteilseigner je nach Kurs Verluste zwischen gut 9% und knapp 11% erlitten – zu einem Zeitpunkt, zu dem höhere Kapitalanforderungen Banken Ertragskraft kosten, und die Reregulierung dem Sektor generell, und zu Recht, das Leben saurer macht.

Man kann dies als Beweis des Vertrauens in die Bank oder als schlechtes Timing werten. Fest steht: Wären alle Transaktionen im Bankensektor in den vergangenen Jahren derart glatt verlaufen – die Branche sähe heute anders aus. Zudem: Das Umfeld für Investmentbanken kann noch deutlich schlechter werden. So hat der Markt seine Prognose für den Gewinn der Deutschen Bank im laufenden Jahr in den vergangenen vier Wochen deutlich reduziert – fürs laufende Quartal hat der deutsche Marktführer ohnehin rote Zahlen wegen einer Abschreibung auf seine Anteile an der vor der Übernahme und Konsolidierung stehenden Postbank angekündigt.
Von Goldman Sachs und Morgan Stanley wiederum werden angesichts schwachen Handels und bohrender Fragen nach der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells im dritten Quartal nur mehr gut ein Viertel bzw. knapp drei Viertel des noch vor Monatsfrist prophezeiten Ergebnisses erwartet.

Da ist im Vorteil, wer dem branchenweit befürchteten Run auf Eigenkapital wegen Basel III mit einer Riesen-Eigenkapitalspritze zuvor kommt und die Mammut-Emission überdies als Schwenk Richtung Massengeschäft via Postbank-Übernahme verkaufen kann. Sollte Finanzvorstand Stefan Krause die Offerte an die freien Aktionäre des Bonner Instituts in den kommenden Wochen ähnlich reibungsarm meistern, wäre dies eine schöne Bewerbung auf die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann.

 

Bernd Neubacher / Börsen Zeitung

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