Dubai ist ein sehr beliebtes Reiseziel. Im Jahr 2019 vor den Covid-19-Beschränkungen konnte der Golfstaat rund 16,7 Millionen Touristen aus aller Welt empfangen. Doch nicht nur für Reisende und Urlauber ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate attraktiv – auch selbstständige Unternehmer und Auswanderer zieht es in den Nahen Osten.
Touristenmagnet
Die Corona-Pandemie hat der Tourismusbranche weltweit geschadet. Dennoch konnte Dubai trotz der Covid-19-Schließungen in den Jahren 2020 und 2021 mehr als 10 Millionen Besucher verzeichnen. Dubai lebt von diesem Tourismus. Aus diesem Grund entwickelt die Regierung des Golfstaates ständig neue innovative Lösungen, um den Fremdenverkehr wiederzubeleben. Besonders Reisemodelle wie „Bleisure Tourism“, „Sustainable Tourism“ oder sogenannte „Staycations“ haben sich in Dubai etabliert. So konnten die Besucherzahlen im Jahr 2022 bereits in den ersten beiden Monaten auf 2,2 Millionen ansteigen.
Zu den Besuchern gehören Menschen aus aller Welt – Indien, Saudi-Arabien, Russland und das Vereinigte Königreich zählen zu den wichtigsten Touristenquellen. Aber auch aus den USA, Frankreich, dem Oman und Deutschland reisen viele Menschen ein. Reisefreundliche Initiativen wie Fernarbeitsvisa oder Golden Visa vereinfachen die Einreise in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Dubai bietet für Touristen allerlei Sehenswürdigkeiten. Die beeindruckenden Bauten sorgen für das prunkvolle Flair. Das wohl bekannteste Bauwerk ist das Burj Khalifa, welches mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt darstellt. Aber auch das einzigartige Shoppingerlebnis in der Mall of Emirates zieht Gäste an. Darüber hinaus überzeugt Dubai mit zahlreichen traumhaften Stränden und exklusiven Hotels.
Steuerparadies für Selbstständige und Freiberufler
Dubai ist nicht nur für Urlauber interessant. Auch Selbstständige, Freiberufler und Start-ups werden von der Stadt am Persischen Golf wie magisch angezogen. So machen letztere rund die Hälfte aller Unternehmen in Dubai aus.
Dubai gilt demnach nicht ausschließlich innerhalb der Vereinigten Arabischen Emirate als Wirtschaftszentrum, sondern stellt vielmehr das internationale Herz des Unternehmertums dar. Grund hierfür ist nicht nur die ausgeklügelte Gewinnungsstrategie des Staates, sondern ebenso die zahlreichen Steuervorteile für kleine und mittelständische Unternehmen.
So konnten Unternehmen bislang von einer Nullprozent-Besteuerung in Dubai profitieren. Ab Juni 2023 soll sich dies jedoch folgendermaßen ändern: Unternehmen, deren Einkommen höher als 375.000 VAE-Dirhams (rund 95.168 Euro) ist, sollen einen gesetzlichen Steuersatz von 9 Prozent zahlen. Darüber hinaus werden KMUs dennoch von der emiratischen Regierung speziell gefördert, was die Attraktivität um einiges steigert.
Dubai für Auswanderer
Das warme Klima, die gastfreundliche Kultur und die Wüstensommernächte machen Dubai zu einem beliebten Auswanderungsziel. Auch die steuerlichen Regelungen sind für viele Menschen das ausschlaggebende Argument, um ihren Lebensmittelpunkt in die Vereinigten Arabischen Emirate zu verlegen.
Obwohl in Dubai für westliche Verhältnisse eher strenge Gesetze gelten, scheint dies die Attraktivität des Golfstaates für Auswanderer in keinster Weise zu mindern. Im Gegenteil – viele deutsche Auswanderer berichten davon, dass sie sich in Dubai sehr sicher fühlen und ihre Kinder besser aufgehoben wissen als in westlichen Ländern. Ein Grund hierfür könnten die vorherrschenden muslimischen Werte sein, die Familien und deren Kinder als besonders wertvoll und schützenswert ansehen.
Beruflich gesehen haben hochqualifizierte Fachkräfte sowie Akademiker in Dubai die besten Chancen. Es werden stets erfahrene IT-Spezialisten, Manager, Apotheker, Ärzte oder Krankenpfleger gesucht. Eine typische Einkommenssteuer auf Gehälter, Renten oder Kapitaleinkommen gibt es in dem arabischen Stadtstaat nicht, wobei sich dies ab dem Jahr 2023 ändern soll.
Einreisebedingungen: So erhält man ein Dubai-Visum
Ob ein Visum für die Einreise nach Dubai überhaupt notwendig ist, hängt von der vorhandenen Staatsangehörigkeit ab. So können die meisten Reisepass-Inhaber ihr Visum kostenlos bei der Ankunft am Dubai International Airport erhalten, wohingegen einige Staatsbürger das Visum im Voraus beantragen müssen.
Doch welche Arten von Visa für die Einreise nach Dubai gibt es, wie läuft die Beantragung der Visa ab, welche Dokumente werden hierfür benötigt und welche Regelungen gelten für Nicht-EU-Bürger?
Verschiedene Visumsarten im Überblick
Für einen Aufenthalt in den Vereinigten Arabischen Emirate gibt es verschiedene Arten von Visa – je nach Art des Aufenthalts und Reisegrundes. Grundsätzlich wird hier zwischen vier Visumsarten unterschieden:
- 14-tägiges Touristenvisum/GeschäftsvisumDas reguläre Touristenvisum hat eine Gültigkeit von maximal 14 Tagen und ist für eine einmalige Einreise gedacht. Mit diesem Visum können sich Besucher sowohl für touristische als auch geschäftliche Zwecke in Dubai oder den VAE (Vereinigte Arabische Emirate) aufhalten. Die Kosten dieses Visums betragen 190 Euro.
- 30-tägiges BesuchervisumDas 30-tägige Touristenvisum erlaubt den Aufenthalt in Dubai oder den VAE für Urlauber oder Geschäftsreisende von bis zu 30 Tagen. Die Kosten belaufen sich auf 220 Euro.
- 14-tägiges Kreuzfahrten-/TouristenvisumDas Dubai-Kreuzfahrtenvisum gilt für alle Besucher, die im Rahmen einer Kreuzfahrt einen Hafen innerhalb der VAE einmalig anfahren müssen. Das Visum ist für 14 Tage gültig und kostet 190 Euro.
- 30-tägiges Touristen-MehrfachvisumDas 30-tägige Touristen-Mehrfachvisum wird von Dubai-Besuchern benötigt, die aus touristischen oder geschäftlichen Gründen innerhalb von 30 Tagen mehrfach in die VAE einreisen.Darüber hinaus wird dieses Visum von Kreuzfahrt-Urlaubern benötigt, die mit AIDA, MSC-Cruises, TUI-Cruises, Costa-Cruises, Norwegian Cruise Line, Silversea Cruises, Regent Seven Seas, Royal Caribbean, Crystal, Princess, Seabourn oder Oceania Cruises reisen.Die Kosten dieses Visums belaufen sich auf 355 Euro.
- Langfristige Residence VisaResidence Visa sind eine Art Green Card, die für längerfristige Aufenthalte in Dubai benötigt wird. Dieses Visum muss nicht etwa von Touristen, sondern vielmehr von Auswanderern beantragt werden, die langfristig in Dubai leben möchten und dementsprechend eine Aufenthaltsgenehmigung benötigen.
Des Weiteren gibt es unterschiedliche Visa-Services für Visumanträge, die weniger als 5 Tage vor der Einreise beantragt werden. Der reguläre Express-Visum-Service kostet 20 Euro und benötigt eine Bearbeitungszeit von 24 bis 48 Stunden. Der Express-Visum-Service für Wochenend- und Ferientarife kostet 70 Euro für dieselbe Bearbeitungsdauer.
Vorbereitung und Stellung des Visumantrags
Grundsätzlich müssen deutsche Staatsangehörige für einen zeitlich begrenzten touristischen oder geschäftlichen Aufenthalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten keinen Antrag auf Erteilung eines Visums stellen. Diese erhalten das erforderliche Besuchervisum bei der Ankunft am Dubai International Airport. Dieses Visum ist anschließend in allen Emiraten der Vereinigten Arabischen Emirate (Abu Dhabi, Sharjah, Ajman, Umm Al Quwain, Ras Al Khaimah und Fujairah) gültig.
Es gibt jedoch einige Länder, die das Visum für die Einreise bereits im Voraus beantragen müssen. Bei dem Dubai-Visum handelt es sich um sogenannte e-Visa, die elektronisch übermittelt und anschließend bei der Passkontrolle vorgezeigt werden.
Wer sich jedoch nicht nur für eine kurze Dauer in Dubai aufhalten, sondern dort langfristig leben möchte, benötigt ein sogenanntes Residence Visa. Es handelt sich dabei um einen Stempel im Reisepass, der in der Regel einen Aufenthalt von drei Jahren genehmigt.
Um ein Residence Visa zu erhalten, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein.
Welche Dokumente sind nötig?
Egal ob Firmengründer, Firmeninhaber, Angestellter, Immobilienbesitzer oder Familienmitglied – sie alle haben grundsätzlich und unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf den Erhalt des Residence Visa. Jedoch müssen diese Umstände durch die Vorlage entsprechender Dokumente nachgewiesen werden.
Darüber hinaus sind folgende Dokumente für die Beantragung des Residence Visa erforderlich:
- mindestens 6 Monate gültiger Personalausweis/Reisepass
- Einreiseerlaubnis (Investor Visa)
- medizinische Unterlagen der Untersuchung
- Emirates ID
Ablauf des Verfahrens zum Erhalt des Visums
Sollten die Bedingungen für den Erhalt einer langfristigen Aufenthaltsgenehmigung erfüllt sein, kann das Visum beantragt werden.
Im ersten Schritt benötigen Auswanderer eine Einreiseerlaubnis. Hierbei handelt es sich um ein vorübergehendes Visum, welches 60 Tage gültig ist. Für das sogenannte Investor Visa muss man sich bereits im Voraus bewerben. Dieser Prozess nimmt in der Regel 15 Tage in Anspruch, er kann jedoch im Rahmen der Fast-Track-Option auf 5 bis 7 Werktage verkürzt werden.
Im Anschluss an die Einreise erfolgt die medizinische Untersuchung. Der medizinische Test ist für jeden Visums-Antragsteller verpflichtend und kann nicht umgangen werden. Im Rahmen der Untersuchung überprüft ein Amtsarzt unter anderem das Blut auf etwaige Infektionskrankheiten.
Die medizinische Überweisung dient jedoch nicht nur zur Überprüfung der Gesundheit – mit ihr muss auch die Emirates ID beantragt werden. Nach Erhalt der ID-Karte kann der Inhaber ein Bankkonto eröffnen, eine Wohnung anmieten und eben die Aufenthaltsgenehmigung beantragen.
Anschließend wird das Residence Visa per Stempel oder Aufkleber im Reisepass von der zuständigen Einwanderungsbehörde vermerkt. Die Kosten der Aufenthaltsgenehmigung belaufen sich auf rund 2.500 VAE-Dirham (ca. 633 Euro) pro Visum.
Sollte ein Familienmitglied nach Dubai einreisen wollen, kann dieses unter bestimmten Voraussetzungen durch das sogenannte Dubai Sponsoring erfolgen.
VAE & Dubai Visum für Nicht-EU-Bürger
Ein einfaches Touristenvisum ist nicht für jeden Staatsbürger bei der Einreise nach Dubai erhältlich. So müssen Nicht-EU-Bürger auf einige Besonderheiten achten.
Staatsangehörige von Bosnien und Herzegowina oder der Türkei müssen beispielsweise bereits im Voraus ein Visum beantragen, auch wenn sich ihr gewöhnlicher Wohnsitz in Deutschland befindet. Die einzelnen Visa- und Einreisebestimmungen sollte man daher je nach Staatsangehörigkeit vorab klären.
Die Einreise in die Vereinigten Arabischen Emirate
Die Einreise in die Vereinigten Arabischen Emirate ist für Besucher aus Deutschland relativ unkompliziert. Reisende erreichen die Emirate in der Regel über die Flughäfen in Dubai oder Abu Dhabi. Ein Non-Stop-Flug von Frankfurt am Main, München oder Düsseldorf dauert in der Regel sechs Stunden. Sollte man einen Flug von Berlin oder Köln mit Zwischenstopp haben, muss man mit einer zusätzlichen Dauer von zwei bis drei Stunden rechnen.
Die Flughäfen der Vereinigten Arabischen Emirate sind hochmodern ausgestattet. Im Einreisebereich werden alle erforderlichen Ausweisdokumente kontrolliert und auf entsprechende Visa überprüft. Darüber hinaus sollte man bei der Einreise mit verschärften Gepäckkontrollen rechnen, da bestimmte Medikamente den strengen Einreisebestimmungen der Emirate widersprechen können.
Reiseplanung und Aufenthalt
Um den Urlaub in Dubai richtig genießen zu können, ist eine ausreichende Reiseplanung maßgeblich. In den Sommermonaten können die Temperaturen auf bis zu 50 Grad ansteigen. Für mitteleuropäische Bewohner ist dieses Klima meist unerträglich. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Zeitpunkt der Reise nicht nur an das Visum, sondern auch an die klimatischen Verhältnisse anzupassen.
Optimalerweise reist man zwischen November und April. In den Wintermonaten werden in der Regel Höchsttemperaturen von 25 Grad erreicht.
Die Auswahl an Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten ist in Dubai breit gefächert, sodass für jeden etwas dabei ist. In der Regel gilt: Je früher die Buchung erfolgt, desto besser – auch in Bezug auf die Flugtickets. Darüber hinaus sollte man sich über die Rechtsvorschriften der Emirate und den entsprechenden Verhaltenskodex informieren, bevor man in die islamisch geprägten Emirate einreist.
FAQ
Wer braucht ein Visum für Dubai?
Staatsangehörige von Deutschland, der Schweiz und Österreich benötigen ein Visum. Jedoch wird dieses bei der Ankunft am Flughafen für maximal 30 Tage kostenfrei erteilt.
Wie viel kostet ein Dubai-Visum?
Ein 14-tägiges Dubai-Visum kostet 190 Euro. Das 30-tägige Vereinigte-Arabische-Emirate-Visum ist gegen eine Gebühr von 220 Euro erhältlich.
Was kostet ein Visum für Abu Dhabi?
Die Kosten für ein Abu-Dhabi-Visum decken sich mit den Kosten des Dubai-Visums, da dieses für die gesamten Vereinigten Arabischen Emirate gültig ist.
Welche Impfungen braucht man in Dubai?
Grundsätzlich werden als Reiseimpfungen für einen Langzeitaufenthalt in Dubai folgende Impfungen empfohlen:
- Hepatitis A
- Hepatitis B
- Tollwut
- Meningokokken (ACWY)
Fazit – das Dubai-Visum ist leicht zugänglich
Dubai ist das Aushängeschild der Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf und lebt von den Einnahmen des Tourismus. Kein Wunder also, dass die Regierung die Einreise für viele Länder der Welt so unkompliziert wie möglich gestaltet. Besonders Deutsche, Österreicher oder Schweizer können sich über die lockeren Einreisebestimmungen freuen, denn diese erhalten das Visum direkt bei der Ankunft am Flughafen und müssen sich nicht mit wochenlanger Bürokratie herumschlagen.
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- Dubai Visa: Foto von Nextvoyage: https://www.pexels.com/de-de/foto/stadtgebaude-wahrend-des-sonnenuntergangs-1470502/