Wie in der derzeitigen Coronapandemie, spielte in den 1840er-Jahren die entfesselte Natur eine Rolle. Missernten führten zu einer Notlage, die viele Opfer forderte – mit weitreichenden Auswirkungen. Hunger, Armut, die 1848er-Revolution, schließlich die Auswanderung vieler Deutscher mit dem Ziel Amerika.
1923 sind es die Folgen des Ersten Weltkrieges, Besatzung und Reparationen, die im Deutschen Reich für das nachhaltige Trauma einer Hyperinflation sorgten. Eine ausgeklügelte Währungsreform führte schließlich aus der Sackgasse.
Der historische Börsencrash an der Wall Street am „Schwarzen Freitag“ 1929, der die Wirtschaft weltweit in einen reißenden Strudel zog, wirkte sich in Deutschland besonders verheerend aus: Extremistische Parteien erstarkten, die Weimarer Republik geriet ins Wanken und scheiterte schließlich.
Die Ölkrise von 1973/74 markierte den ersten gravierenden Wirtschaftseinbruch in der bundesdeutschen Geschichte. Der Ölpreis-Schock beendete den legendären Nachkriegsboom. Konjunkturspritzen kurbelten die Wirtschaft zwar kurzfristig an, doch blieben Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit künftig Dauerthema.
2008 ging der „Knall“ erneut von der Wall Street aus. Die Immobilienblase platzte und zahllose faule Kredite wurden – mit anderen Wertpapieren gebündelt – im Portfolio internationaler Geldhäuser zum Sprengstoff für das Finanzsystem. Auf die folgenreiche Pleite der Lehman-Bank in den USA folgte die Bankenrettung – auch in Deutschland und Europa. Die Staaten griffen tief in die Tasche für das Aufspannen diverser Rettungsschirme – und 2020 für das Schnüren riesiger Hilfspakete angesichts von Corona. „Der Staat hat seine Leistungen im Laufe der Epochen immer weiter ausgedehnt“, sagt Stefan Brauburger, Leiter der Redaktion Zeitgeschichte, „stets in der Hoffnung, dass die Grenzen des Machbaren nicht überschritten werden.“
(ots)
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