In „Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“ erklärt Executive Interim Manager Dr. Eberhard Müller, wie die Digitalisierung gelingen kann, wenn Unternehmen ein Change Management etablieren, das die Mitarbeiter einbezieht und aktiv auf dem Weg der digitalen Transformation einbindet. Nur so können die neuen Technologien und Zusammenarbeitsmodelle ihren vollen Nutzen entfalten, weiß der Experte.
Wer auf die Top 5 seiner Branche schaut, bekommt die wesentlichen Antworten „Digitalisierung lässt sich für jede Firma profitabel umsetzen. Wer wissen will wie, braucht sich nur im eigenen Umfeld umzusehen: Die Top-5-Unternehmen der jeweiligen Branche machen es vor. Sie wären nicht dort, wo sie sind, wenn sie die Digitalisierung nicht genutzt hätten, um sich und ihr Geschäft weiter nach vorn zu bringen“, sagt Dr. Eberhard Müller, der Tätigkeiten als CEO, CRO, CPO und CDO sowie als Projektleiter für Change- und Growth-Anlässe im internationalen Umfeld übernimmt. Gleiches gelte für erfolgreiche Start-ups, deren Geschäftsmodelle von vorneherein auf der Digitalisierung und den damit einhergehenden, neuen Technologien basieren. „Wer also die jeweils Besten und Neusten seiner Branche kennt, der weiß, wo die eigene Reise hingehen könnte und sollte“, macht Müller deutlich.
Kollaboration verbessert die Ergebnisse Das Geheimnis nahezu aller erfolgreichen Unternehmen liege in einer optimierten und perfektionierten Wertschöpfungskette sowie modernen, digitalen Wertschöpfungsnetzwerken“, so der Digitalisierungsprofi und Autor, der in diesem Kontext die Bedeutung kollaborativer Arbeitsmodelle hervorhebt.
„Kollaboratives Arbeiten ist eine besonders intensive Form der Zusammenarbeit und bringt enorme Veränderungen in den Arbeitsabläufen mit sich. Prozesse, in denen gemeinsam an einem großen Ganzen gearbeitet wird, setzen voraus, dass die Arbeit unter den Beteiligten aufgeteilt und so gemeinsam etwas erschaffen wird. Beim kollaborativen Arbeiten entscheidet jeder Einzelne, wann er sich in den Arbeitsprozess einbringt und wie er seine Arbeit ausgestalten will. Nichtdestotrotz müsse es weiterhin Instanzen geben, die den Überblick behalten und zu jeder Zeit wissen, wie es um die Zeitpläne innerhalb des Projekts bestellt ist“, erklärt Müller. Kollaboratives Arbeiten mache es möglich, dass Menschen von überall auf der Welt zu unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedlichen Teilaufgaben zusammenarbeiten. So werde die Wertschöpfung gesteigert und die jeweils Besten könnten sich mit ihren Kompetenzen im Sinne des Ergebnisses einbringen. Kollaboration bedeute immer mehr Individualität, zugleich aber auch eine Qualitätssteigerung und mehr Miteinander trotz räumlicher Distanz. Digitales und kollaboratives Arbeiten werde insbesondere die Post-Corona-Wirtschaft prägen und sich massiv verbreiten. „Die Krise hat alle Defizite offengelegt. Der Wandel wird jetzt drastisch beschleunigt“, ist der Interim Manager überzeugt.
Die gesamte Wertschöpfungskette betrachten Für eine erfolgreiche digitale Transformation brauche es zudem moderne Mehrwertsysteme auf Basis digitaler Technologien. Sie seien die unmittelbare Voraussetzung dafür, dass Unternehmen in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. „Dazu muss zunächst einmal das Inseldenken überwunden werden. Wer es nicht schafft, Prozesse und Projekte über Abteilungs- und Ländergrenzen hinweg zu organisieren, droht, im internationalen Wettbewerb abgehängt zu werden – auch, wenn es darum geht, fähige Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu gewinnen“, weiß Eberhard Müller aus Erfahrung. Digitale Schnittstellen müssten im gemeinsamen Verbund mit Lieferanten, internen Positionen und Kunden geschaffen werden. In diesem Verbund gelte es, Mechanismen der Einbeziehung zu implementieren und die Erwartungen aller zu berücksichtigen. „Nur so kann im gesamten Prozess die Geschwindigkeit erhöht und damit die Effizienz gesteigert werden.“ Mehr Zusammenarbeit, weniger Abgrenzung und offene Schnittstellen seien das Gebot der Stunde, um den „Wertschöpfungskuchen“ für alle in der Kette zu vergrößern. Das führe zu besseren Produkten, innovativen Services, effizienteren Prozessen, weniger Ausschuss und mehr Zufriedenheit, berichtet Müller aus seinen Erfahrungen. Müller begleitet regelmäßig große Projekte auf Geschäftsführerebene und gilt als Kenner im Maschinenbau.
Delta-Modell schafft Orientierung
Als eines der einflussreichsten Modelle zur Gestaltung strategischer Wettbewerbspositionierungen gilt das Delta-Modell, das Dean Wilde von Dean & Company und Arnoldo Hax vom Massachusetts Institute of Technology in den 1990er Jahren entwickelt haben. Es dient als fundamentales Analysetool innerhalb der Wettbewerbsanalyse von Firmen und lässt sich auch auf die Anforderungen übertragen, vor der die Unternehmen im Zuge der Digitalisierung stehen. Die wichtigste Erklärungsgröße des Modells bilden Komplementoren von Koopkurrenz-Beziehungen. Mit Komplementoren sind jene Betriebe gemeint, die die Produkte eines konkurrierenden Unternehmens im Wettbewerb erweitern oder ergänzen. Auf dieser Grundlage formuliert das Delta-Modell drei Wettbewerbsstrategien: produktorientierte Strategien (Best Product), kundenorientierte Strategien (Total Customer Solutions) und systemorientierte Strategien (System Lock-in). „Neben digitalisierten Prozessen bilden die Datenstandardisierung und -harmonisierung, eine moderne Plattformökonomie und ein zielgerichtetes Supply-Chain-Management das Fundament für Digitalisierung sowie die Grundlage für IoT- und Industrie 4.0-Szenarien. Nur sie ermöglichen eine Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter der zunehmenden Produkt- und Produktionskomplexität“, weiß Müller zu berichten. „Kleine und mittlere Unternehmen können von der Digitalisierung profitieren, indem sie bewährte Standardlösungen aus den von größeren Firmen entwickelten Baukästen für sich nutzen und Best Practices implementieren, auch wenn kein langfristiges Gesamtkonzept vorliegt“, so Müller weiter. Insbesondere im Mittelstand sei über Jahre hinweg überwiegend modular gearbeitet worden: „Projekte wurden eines nach dem anderen erledigt und Partner nur dann einbezogen, wenn es unbedingt notwendig war. Oftmals fehlte es einfach am Mut, aus den üblichen Gewohnheiten auszubrechen. Den aber braucht es, wenn alte Strukturen aufgelöst und neue, erfolgsversprechende Schritte gegangen werden wollen. Lieber unperfekt gestartet als perfekt gescheitert“, lautet Müllers Devise. Sein Wissen rund um die Themen Digitalisierung, neue Arbeitswelt und Mehrwertsysteme teilt der Interim Manager in seinem neuen Buch „Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“.
Konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis In „Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“ berichten sieben erfolgreiche Interim Manager direkt aus der Praxis. Sie beleuchten Megatrends und technische Innovationen, sprechen unternehmerische, prozessuale, ethische, gesellschaftliche und globale Fragen genauso an wie das Verhältnis von Führungskräften und Mitarbeitern. Die sieben Autoren kommen aus unterschiedlichen Branchen und Fachbereichen und tragen in „Digital Insights“ ihr gesamtes Fachwissen zusammen, machen es nutzbar für kleine und mittlere Betriebe. Das Buch versteht sich als Praxisleitfaden, vermittelt wertvolle Denkanstöße genauso wie handfeste Tipps. Der Wert des Werkes liegt in der interdisziplinären Zusammensetzung des Autorenkreises und in der leicht verständlichen Vermittlung der Botschaften. Das Buch ist kein technologisches Kauderwelsch, sondern bietet konkrete Unterstützung für die ersten Schritte im Unternehmen.
Die Autoren Elmar M. Gorich (Business 2030: die Geschäftsmodelle der Zukunft), Mathias Hess (Von IT bis Change Management – der menschliche Faktor der Digitalisierung), Matthias Koppe (Digitalisierung ist Vernetzung), Eberhard Müller (Wettbewerbsfähig durch kundenfokussierte Mehrwertsysteme), Uwe Seidel (Alles andere als Standard: Digitalisierung braucht eine klare Strategie), Bettina Vier (Jongleur-Arbeit: Kundenzentrierung in der B2B-Beziehung) und Ludger Wiedemeier (Governance und Transformation) reden Klartext und zeichnen ein realistisches Bild von den Chancen und Möglichkeiten, aber auch von den Herausforderungen und Risiken. Sie gewähren Einblicke aus der harten Praxis dutzender Projekte in mittelständischen Unternehmen und internationalen Konzernen und betrachten das Thema Digitalisierung aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Alle Autoren sind Mitglied der „Arbeitsgruppe Digitalisierung und Industrie 4.0“ der Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM) und zählen in ihrem jeweiligen Fachgebiet zu den anerkanntesten Experten ihres Fachs.