Bund und Länder haben sich nun auf eine Lockdown-Verlängerung bis zum 31.01.2021 verständigt. Damit bleiben auch die Schulen zu, was viele Eltern mit Kindern im schulpflichtigen Alter erneut vor große Herausforderungen stellt. Insbesondere berufstätige Eltern im Home-Office fordert diese Situation enorm, da allein die Tatsache mit allen Familienmitgliedern auf einem Fleck zu hocken, eine enorme Umstellung bedeutet. Wenn dann auch noch die Schule ins Wohn- oder Esszimmer verlegt werden muss, sind viele Erwachsene zurecht überfordert. Wie Sie den Spagat zwischen Homeschooling und Job unter einen Hut bekommen und Ihre Kinder zu Hause beim Lernen bestmöglich unterstützen, verrät ihnen heute die dreifache Mutter Sarah Seeliger, Geschäftsführerin von Librileo.
„Ich selbst bin Mutter von drei Kindern und selbstständig. Meine Kinder sind 9, 7 und 4 Jahre alt und brauchen mich alle drei gleichermaßen. Das wird bis Ende diesen Monats eine ganz schöne Zerreißprobe. Was ich allen Eltern nur aus eigener Erfahrung ans Herz legen kann, sind feste Strukturen und eine klare Kommunikation mit ihren Kindern“, so Sarah Seeliger.
Auch Väter sind in Zeiten wie diesen mehr gefordert denn je, da es oftmals neu für sie ist, von zu Hause konzentriert zu arbeiten, während die Kinder oder Kleinkinder gleichzeitig um sie sind. „Ich mache eigentlich gerne mit den Kindern Unterricht. Mein Ziel ist es immer, den Kindern Spaß am Rechnen zu vermitteln. Aber an manchen Tagen stoße auch ich an meine Grenzen. Denn selbst wenn ich vormittags mit den Kindern Schule mache, muss ich auf jeden Fall abends noch einmal arbeiten, ansonsten ist das einfach nicht zu schaffen”, erzählt Julius Bertram, Geschäftsführer von Librileo und Vater von drei Kindern.
Das Gründungspaar Julius Bertram und Sarah Seeliger haben hier viele wertvolle Tipps für das Lernen zu Hause mit Kindern zusammengestellt, die ihnen bei der derzeitigen Herausforderung ein paar Anregungen geben sollen.
Die besten Tipps fürs Homeschooling:
- Sorgen Sie für klare Strukturen: Vielen Kindern fällt das Lernen zu Hause leichter, wenn Sie ähnlich strukturiert – wie in der Schule – nach einem Stundenplan arbeiten können.
- Setzen Sie sich mit Ihren Kindern an einen Tisch und besprechen Sie den Tagesablauf und erklären Sie, dass es wichtig ist, dass alle leise sind, falls Mama oder Papa telefonieren müssen.
- Wenn das Alter Ihrer Kinder es zulassen sollte, planen Sie sich Ihre eigene Arbeitszeit als Elternteil im Home-Office parallel zur Lernzeit mit den Kindern ein.
- Je nach Alter und Schulform ergeben sich die Schulzeiten. Hier sollten Sie mit der Zeiteinteilung möglichst wie gewohnt fortfahren, aber wenn nötig ganz bewusst mehrere Lern-Pausen mit
einbauen. Zu viel Druck bringt am Ende weder Sie, noch die Kinder weiter. - In der großen Pause, z.B. während der Mittagszeit, machen Sie gemeinsam mit den Kindern eine Auszeit und gehen Sie – wenn möglich – für mindestens 15 Minuten an die frische Luft.
- Vermeiden Sie Überforderung und gehen Sie auch auf die Konzentrationsfähigkeiten Ihrer Kinder liebevoll und individuell ein.
- Testen Sie für sich aus, in welcher Weise alle am besten konzentriert „arbeiten“ können – ob in getrennten Zimmern oder gemeinsam am Küchentisch oder im Wohnzimmer.
- Lassen Sie auch Lernen mit der besten Freundin oder dem besten Freund Ihres Kindes zu – dies ist auch mit der aktuellen Kontaktbeschränkung mit einer weiteren Person möglich oder alternativ über eine Online-Videokonferenz machbar. Kindern macht so das Lernen einfach mehr Spaß und als Eltern können Sie sich so zeitweise gegenseitig etwas entlasten.
- Belohnen Sie Ihre Kinder nach größeren erledigten Aufgaben mit etwas Schönem, z.B. 15 Minuten Spielzeit mit ihrem Lieblingsspielzeug oder einer 30-minütigen Bildschirmzeit.
- Stehen Sie auch für sich selbst ein: Wenn die Belastung zu groß sein sollte, melden Sie Ihr Kind für die Notbetreuung an. Die Notbetreuung ist nicht nur für Eltern in systemrelevanten Berufen eingerichtet worden, sondern gilt für alle Eltern, die Hilfe brauchen.
Um das Homeschooling mit einer sinnvollen Beschäftigung für die Kinder noch schöner zu gestalten, empfiehlt die gemeinnützige Organisation Librileo auch ihr Online Angebot für Familien: Auf dem Portal LeoPLUS stehen mehr als 150 digitale Vorlesevideos für Kinder im Alter von 2–8 Jahren zur Verfügung. Das sind mehr als 7 Stunden Vorlesespaß. „In unserer Familie darf immer jedes Kind ein Vorlesevideo aussuchen. Die 30 Minuten Bildschirmzeit sind für die Kinder in Ordnung und ich kann mich in den Minuten auch einmal kurz ausruhen oder um die Arbeit kümmern”, berichtet Sarah Seeliger. Für Familien, die Leistungen vom Jobcenter erhalten, ist das Angebot vollkommen kostenfrei. Alle anderen zahlen 3,99 Euro im Monat.
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Bildquellen:
- Lockdown Verlängerung Homeschooling: Librileo gUG