Merkmale eines Exits
Viele Unternehmen bestehen aus mehreren Anteilshaltern. Dies ist nicht nur bei Aktiengesellschaften (grundkapital -geschaefte-_id29948.html’>Aktiengesellschaft -grundkapital-geschaefte-_id29948.html“>zur Aktiengesellschaft Definition) der Fall, bei denen jeder Mensch Anteile an dem Unternehmen erwerben kann. Auch bei Unternehmen, die keine AG sind, gibt es häufig verschiedene Anteilshalter, die an dem Unternehmen beteiligt sind. Dieses außerbörsliche Beteiligungskapital wird auch Private Equity (zur Private Equity Definition) genannt. Dieses Kapital wird wiederum von einer Beteiligungsgesellschaft (Venture Capital-Gesellschaft) gestellt. Gerade im Bereich der Venture Capital geht es darum, mit dem Kauf und Verkauf von Firmenanteilen Geld (zur Geld Definition) zu verdienen. Aus diesem Grunde spielt eine Exit-Strategie hier eine besonders wichtige Rolle. Daher wird die präzise Exit-Strategie meistens bereits bei Beginn der Venture Capital-Beziehung vertraglich festgelegt.
Doch nicht nur bei Venture Capital-Gesellschaften wird der Verkauf von Anteilen Exit genannt. Auch bei dem Verkauf einer Beteiligung durch Banken oder andere institutionelle Anleger spricht man von einem Exit.
Ziel einer Exit-Strategie
Erklärtes Ziel einer Exit-Strategie ist es, den Wert des einst angelegten Kapitals zu steigern. Dies geschieht meist in einem Zeitraum von fünf bis sieben Jahren. Der von vornherein festgelegte Exit hat daher zur Folge, dass die Anteilseigner in den ersten Jahren keinen großen Wert auf eine große Gewinnausschüttung legen. Der Fokus liegt darauf, den Wert des Unternehmens zu steigern, um dementsprechend den Verkaufswert des Unternehmens zum Zeitpunkt des Exits möglichst hoch zu gestalten.
Verschiedene Formen des Exit
Um als Anteilseigner aus einem Unternehmen auszusteigen, ein Divestment zu tätigen, gibt es verschiedene Optionen. Im englischen und mittlerweile auch deutschen Sprachraum konnten sich folgende Bezeichnungen durchsetzen:
- Buy Back
- Trade Sale
- Secondary Purchase
- Going Public (Börsengang)
Hinter diesen Begriffen verstecken sich folgende Vorgehensweisen:
1. Buy Back
Ein Buy Back bedeutet, dass ein Unternehmen die Anteile selbst von einem Anteilseigner zurückkauft. Ein Vorteil ist der Erhalt bestehender Unternehmensstrukturen. Nachteil ist ein hohes finanzielles Risiko für den Unternehmer.
2. Trade Sale
Trade Sale ist der Verkauf der Firmenanteile an einen industriellen Investor aus dem Arbeitsfeld des Unternehmens. Der Vorteil besteht darin, dass durch einen Investor aus dem Fachbereich Synergien entstehen können, die das Unternehmen vorantreiben. Der Nachteil besteht darin, dass der Unternehmer wohlmöglich etwas von seiner Unternehmenskontrolle aufgeben muss.
3. Secondary Purchase
Secondary Purchase bezeichnet den Wiederverkauf der Anteile an einen anderen Finanzinvestor. Durch diesen Verkauf kann das Unternehmen von der Branchenerfahrung des neuen Investors profitieren. Der Nachteil besteht darin, dass man als Unternehmer dem Investor ein Mitspracherecht bei strategischen Entscheidungen einräumen muss.
4. Börsengang
Die letzte Variante des Austritts ist der Börsengang eines Unternehmens. Im engeren Sinne ist dies kein Exit im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Vorbereitung des Verkaufs. Ist der Börsengang vollbracht, ist es nach einiger Zeit für den Anteilseigner einfach, die Anteile aufzugeben bzw. zu reduzieren.
Florian Weis