Was ist CBD? Vom Cannabissamen zum Markt
CBD ist ein Cannabinoid und wird aus der natürlich in der Cannabispflanze vorkommenden Cannabidiolsäure CBDa gewonnen. Dies ist nicht das Rauschmittel, dass den Konsumenten high macht – das wäre das THC. Es gibt unterschiedliche Züchtungen bei Cannabispflanzen, die einen enthalten viel THC, die anderen viel CBD – so wie es auch verschiedene Apfelsorten gibt. Dadurch gibt es bei Händlern wie Zamnesia spezielle CBD Seeds der hochwertigen Sorten, die speziell für medizinische Nutzer angebaut werden. Die Blüten werden geerntet und mit Hitze behandelt, um das CBD daraus zu gewinnen.
Die Produkte sind in stark unterschiedlichen Formen und Dosierungen erhältlich. Es gibt Tees und Kapseln für die Einnahme, um beispielsweise Schmerzen und bestimmte psychische Leiden zu mildern. Pflaster, Salben und Öle sind für die Anwendung auf der Haut geeignet, um lokale Entzündungen und Sportverletzungen zu lindern. Dazu gibt es eine Reihe anderer Produkte, wie Kissen mit CBD, die gegen Schlafprobleme wirken.
Die Marktgrößen
Canopy Growth ist eine kanadische Firma, die den ersten deutschen Importeur von medizinischem Cannabis, Spektrum Cannabis, aufkaufte und dessen Marktanteile übernahm. Das börsennotierte Unternehmen machte im letzten Jahr etwa 278 Millionen Euro Umsatz, sowohl mit THC, als auch mit CBD-Produkten.
Aurora Cannabis stammt ebenfalls aus Kanada und ist an der Börse in Toronto registriert. Mit knapp 158 Millionen Euro Umsatz und Niederlassungen in momentan 25 Ländern ist dies der zweitgrößte Riese auf dem Markt und momentan der größte Importeur in die EU. Von einem riesigen Lager in Dänemark wird CBD in viele Länder der EU transportiert und verkauft.
GW Pharmaceuticals kommt aus Großbritannien und ist die einzige europäische Firma unter den größten CBD-Herstellern. Dieses Unternehmen spezialisiert sich auf schmerzlindernde Produkte für Patienten, die an Multipler Sklerose oder Krebs erkrankt sind und auf die Behandlung von Epilepsie. Trotz eines etwas geringeren Marktwerts machte GW 2019 einen Umsatz von 261 Millionen Euro.
Tilray gehörte ursprünglich zur US-amerikanischen Privateer Holdings, machte sich dann aber in Kanada selbstständig. Dies war das erste Unternehmen der Cannabisbranche, das es in den NASDAQ schaffte. Die medizinischen Produkte werden in Partnerschaft mit der Pharmafirma Sandoz (gehört zu Novartis) hergestellt und vertrieben. Jahresumsatz 2019: 140 Millionen Euro, was einem Plus von 287% entspricht.
Aphria ist auch eine kanadische Firma – noch nicht sehr groß, doch sie hat erst Anfang des Jahres den deutschen Cannabis-Importeur CC Pharma GmbH aufgekauft und wurde über Nacht zu Lieferanten für 13.000 deutsche Apotheken. Der Umsatz betrug im letzten Jahr 253 Millionen Euro, Tendenz stark steigend.
Instabile Börsenkurse und deren Zukunft
Da CBD in den meisten Ländern einen Legalisierungsboom erlebt, ist dies ein noch extrem junger Markt. Die meisten Firmen sind erst in den letzten fünf bis 10 Jahren entstanden und der Markt wächst momentan exponentiell. Momentan gibt es instabil Börsenkurse, da viele Firmen einander aufkaufen, mit Lieferschwierigkeiten kämpfen und Markt und Börse erobern. Zukünftig wird sich dies einpendeln und die Aktienkurse werden stabiler sein.