Die Spitzenposition Deutschlands in der Bonitätsliste wackelt. Die Ratingagentur Moody’s droht damit, Deutschland, die Niederlande und Luxemburg abzustufen. Während sich diese Länder vorher auf den Spitzenplätzen mit einer stabilen Einschätzung befanden, ist der Ausblick der Bonität nun negativ. Schuld ist die Euro-Krise und die Krise Griechenlands.
Die Bewertung des Ausblicks durch die Ratingagentur hat noch nichts mit der tatsächlichen Kreditwürdigkeit zu tun, sie gilt allerdings als zuverlässiges Zeichen für eine spätere Bonitätsbeurteilung. Das Problem: Stufen Moodys und andere Ratingagenturen wie Standard & Poor’s (S&P) oder Fitch ein Land schlechter ein, kann das zu steigenden Zinsen und damit wiederum zu einer erneuten Aufnahme von Schulden führen. Logischerweise gehen Investoren nach der schlechteren Bewertung davon aus, dass sie das investierte Geld nicht zurück erhalten. Sowohl Deutschland als auch die Niederlande und Luxemburg sind derzeit noch mit der Bestnote versehen.
IWF , EZB und EU-Kommission beraten über Griechenland
Währenddessen treffen sich Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der EU-Kommission in Athen. Damit Griechenland die Staatspleite abwenden kann, muss das Land hohe Spar- und Reformauflagen erfüllen. Wie die Beratungen in Athen ausgehen, entscheidet schließlich über weitere Hilfszahlungen und die Zukunft des Landes in der Euro-Zone. Auch Spanien und Italien werden finanzielle Mittel benötigen.
Die Ratingagentur Moodys bezieht diese Entwicklungen in seine Bonitätsbeurteilungen ein. Die Drohungen haben bereits auf die Anleihemärkte Einfluss genommen.