Erfolgreich und mit vier Start-ups ausgebucht in die zweite Runde gestartet: Das dreimonatige Accelerator-Programm „storch.energy“ gibt Gründer*innen aus dem Bereich erneuerbare Energien und Energievermeidung alles mit, was sie für einen erfolgreichen Start auf dem Markt benötigen. „Als Accelerator, Englisch für Beschleuniger, schulen wir die Teilnehmenden in Finanzierungsfragen, Vertrieb und Produktentwicklung, feilen an der Geschäftsidee und machen die Start-ups fit im Pitchen“, sagt Projektleiter Daniel Schaschek aus dem Team von FH Münster und TAFH Münster GmbH. Er setzt „storch.energy“ zusammen mit der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Kreis Steinfurt – der WESt mbH – und dem Projekt „Hymat Energie“ um.
Den ersten Erfolg konnten die teilnehmenden Start-ups schon nach den ersten Tagen verbuchen: „Alle, die vor der Jury dafür gepitcht haben, erhalten eine Förderung des Gründerstipendiums NRW, insgesamt sind das knapp 100.000 Euro“, freut sich Schaschek. So hätten die Jungunternehmer*innen den Kopf frei und könnten sich ganz auf ihre Ideen konzentrieren. Vergangene Woche ist das Programm mit dem „energy.camp“ gestartet – einer Art Vorkurs. „Das ist bildlich gesprochen eine Druckbetankung für die Teilnehmenden. Die ist aber notwendig, um alle für den Accelerator auf den gleichen Stand zu bringen und das Pitchen zu üben.“ Ihr Können durften die Unternehmer*innen dann auch gleich in der Praxis anwenden: Beim Pitch vor der Jury des Gründerstipendiums hieß es, mit der Geschäftsidee oder dem Produkt in kürzester Zeit zu überzeugen.
„Das Programm ‚storch.energy‘ geht zum zweiten Mal an den Start. Auch dieser Durchgang ist mit vielen Highlights gespickt“, so Schaschek. Aus der vergangenen Programmrunde weiß er, dass besonders Finanz- und Rechtsfragen zu den Knackpunkten der Start-ups gehören. „Im Accelerator-Programm gibt es passgenaues Wissen für den Bereich erneuerbare Energien und Energievermeidung. Dafür holen wir die Teams genau da ab, wo sie Hilfe benötigen. Wir haben einen Vortrag von einem Wirtschaftsprüfer, einen der Direktorin der NRW.Bank und einen von einem promovierten Juristen.“ Eine weitere Besonderheit: „storch.energy“ arbeitet mit den Wirtschaftssenioren Osnabrück zusammen – ein eingetragener Verein, bei dem ehrenamtliche ehemalige Führungskräfte namhafter Unternehmen zur Existenzgründung beraten und die Teams begleiten. Je zwei Ansprechpartner bekommt jedes Start-up. Das sind laut Schaschek „echte Haudegen, die die richtigen Fragen stellen und beispielsweise einen Finanz- und einen Zeitplan mit den Gruppen erstellen.“
Die Coachings finden weitestgehend online statt, das Kennenlernen mit den Wirtschaftssenioren ist eine Ausnahme: „Es ist wichtig, sich einmal persönlich zu treffen. Denn die Teams arbeiten sehr eng mit ihren Tutoren zusammen, da muss man sich schon mitunter das Herz ausschütten“, so der Projektleiter. Auch mit ihm haben die Teilnehmenden einen Sparringspartner: „Sie können mich immer anrufen, mich zu meinen Erfahrungen aus meiner eigenen Gründungsphase fragen oder einfach spontan mit mir einen Pitch üben.“ Zudem bindet der Accelerator die Teams in ein Netzwerk ein, von dem sie auch nach den drei Monaten noch profitieren: „Wir gehen gemeinsam zu potenziellen Kundinnen und Kunden und helfen, Kapitalgeber zu finden.“
„Mit den vier Start-ups im aktuellen Accelerator haben wir eine bunte Gruppe“, so Schaschek. Ein Team bewegt sich im Bereich Wasserstoff, eins im Bereich der energetischen Optimierung von Quartieren, bei einem Team geht es um Ökobilanzen und beim anderen um Kavernen und die damit verbundene Technik – in Zukunft ein potenzieller unterirdischer Speicherort für Wasserstoff. Manche Teilnehmende kommen frisch von der Hochschule – drei Gründungsteams haben sogar an der FH Münster studiert. „Beispielsweise hat Prof. Dr. Peter Vennemann vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt einen Bachelor-, einen Master- und einen Promotionsstudenten ins Rennen geschickt, mit denen er gemeinsam ein Start-up gründet.“ Interessierte können sich jederzeit unter www.storch.energy für den nächsten Programmdurchlauf bewerben. Der Accelerator startet etwa halbjährlich und ist für die Teilnehmenden kostenfrei. „Ich prüfe alle Ideen ausgiebig und schaue, ob es für sie einen ausreichend großen Markt gibt“, so der Projektleiter.
Bildquellen:
- Daniel Schaschek: FH Münster/Katharina Kipp