Hochsauerlandkreis./Olsberg. Trotz vorläufiger Einstellung des Schulbetriebs bzw. Verlagerung ins Homeoffice fand am 27. März und 01. April an der Lehranstalt für Pharmazeutisch-Technische Assistenten in Olsberg die mündliche Abschlussprüfung für den Lehrgang 2017/2019 statt. „Ich bin sehr erleichtert, dass alle 16 Prüflinge trotz der zusätzlichen Belastung die Prüfung bestanden haben“, zieht Ulrich Wagner, Klassenlehrer dieses Lehrgangs, ein erfolgreiches Fazit: „Die Apotheken warten auf qualifiziertes Personal.“
Die Abschlussprüfung konnte stattfinden, weil ein Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW vom 17. März dieses Jahres regelte, dass die gesetzlich vorgesehenen und erforderlichen Prüfungen für Pflege-und Gesundheitsfachberufe weiterhin unter Einhaltung der einschlägigen Hygieneregelungen und Richtlinien des Robert Koch Institutes (RKI) durchgeführt werden sollten.
Dementsprechend statteten sich sowohl das Prüfungskomitee als auch die Prüflinge vor Prüfungsbeginn u.a. mit einem Fläschchen Handdesinfektionsmittel aus und hielten die Abstände im gut gelüfteten Klassenraum peinlich genau ein. Dann standen Prüfungsthemen wie Sodbrennen, Allergien und die Herstellung von Kapseln und Augentropfen im Mittelpunkt.
Auf Umarmungen und gemeinsames Händeschütteln musste verzichtet werden. Die Stimmung war trotz der Freude über die bestandenen Prüfungen eher gedämpft, obschon bereits konkrete berufliche Perspektiven bestehen: 13 Absolventen treten eine neue Stelle als PTA in öffentlichen Apotheken an. Auf zwei PTA wartet ein Studienplatz und ein PTA wird bei einem Pharmaunternehmen arbeiten. Absolventin kann international beraten.
Unter den neuen PTA befindet sich auch eine Absolventin mit syrischem Migrationshintergrund. „Ich konnte meine sprachlichen Anfangsschwierigkeiten schnell überwinden“ berichtet sie über ihre Zeit während des zweijährigen Lehrgangs. Verblüffendes Ergebnis ihrer hohen Lernmotivation: Es waren gerade ihre chemischen Erklärungen, von denen ihre Mitschüler und Mitschülerinnen profitierten und die oft sehr hilfreich waren. Bei ihrer neuen Stelle in einer Arnsberger Apotheke wird sie demnächst kompetent international beraten können.
Die Schulleitung der PTA-Lehranstalt dankt in diesem Zusammenhang dem Rotary Club und dem Zonta Club aus Arnsberg/Sundern, die auf Initiative des Kreisdirektors in den ersten Monaten geholfen haben, das Schulgeld zu finanzieren. Weitere Förderung erhielt die Schülerin durch die schulbegleitende Sprachförderung des HSK und das Startstipendium. Besondere Begleitung erfuhr sie durch die Menschen Flüchtlingshilfe aus Sundern-Westenfeld.
Einen weiteren Dank sprach die PTA-Schulleitung auch an die Fachprüfer und Fachprüferinnen aus den öffentlichen Apotheken im Hochsauerlandkreis aus. Durch die Unterstützung der Apothekerinnen und Apotheker war über den gesamten Ausbildungszeitraum stets eine qualifizierte Ausbildung gewährleistet. Auf diese Weise konnte die Prüfung ermöglicht werden – und dies in einer Zeit, in der Apotheken in besonders hohem Maße in die Beratung von verunsicherten Patienten und Angehörigen eingebunden sind.
Informationen Ausbildung und Beruf der PTA bei der Lehranstalt für PTA, Paul-Oventrop-Strasse 6a in 59939 Olsberg – Telefon 0291 – 945390 oder unter www.pta.hochsauerlandkreis.de