Digitalisierung als Ausgangspunkt der Entwicklung
Im Zuge der Digitalisierung hat sich die Art und Weise, wie Aufgaben bei der Arbeit gehandhabt werden, gravierend geändert. Dabei treffen diese Veränderungen auf beinahe alle Aspekte zu. So ermöglicht die digitale Infrastruktur die Verteilung von Aufgaben, deren Überwachung und birgt einen detaillierten Einblick in die Vorgehensweise und Fortschritte der Angestellten. In Summe werden Effizienz und Effektivität der Arbeitsleistung erhöht – unabhängig davon, welche Arbeitsmethoden Anwendung finden.
Fokus der neuen Generationen ändert sich
Parallel zu den sich verändernden Arbeitsmethoden orientiert sich die heranwachsende Generation an anderen Zielen. So fallen flotte Firmenwagen oder die Sicherheit im Beruf nicht mehr so stark ins Gewicht wie noch vor einigen Jahren. Vielmehr verfolgt die Generation das Ziel, sich selbst zu verwirklichen und im Berufsleben über einen ausreichenden Gestaltungsspielraum zu verfügen. Nur wenn dieser Spielraum gewährt wird, können junge Arbeitnehmer ihr Potenzial sinnstiftend entfalten. Hierzu zählt auch die Tatsache, dass sich junge Arbeitnehmer zunehmend mit ihrem Unternehmen identifizieren möchten. Dies kann mithilfe moderner Arbeitsmethoden erreicht werden, da die Hierarchie innerhalb der Aufgabenbewältigung auf das Nötigste begrenzt ist. Als Resultat daraus sehen sich junge Arbeitnehmer deutlich häufiger als wichtigen Pfeiler ihres Unternehmens.
New Work – der neue Standard in vielen Unternehmen
Zusammengenommen sorgen die Entwicklung in den Unternehmen sowie die Vorstellungen der Arbeitnehmer für eine grundlegende Veränderung des alltäglichen Ablaufs. Grundlage dieser Veränderungen sind neben der Digitalisierung die Globalisierung und die zunehmende Entwicklung und Nutzung künstlicher Intelligenz. Der daraus resultierende strukturelle Wandel der Arbeitswelt wird heutzutage als New Work bezeichnet. Während einerseits diverse Automatisierungen dafür sorgen, dass Arbeitsplätze wegfallen, entstehen zeitgleich offene Stellen für geschulte Fachkräfte. Diese Dynamik trägt dazu bei, dass einst lineare Abläufe und Konzepte angepasst werden. An ihre Stelle rücken zunehmend flexible Lösungen, die Individualität, Kreativität und Innovation in den Vordergrund rücken. Diese sind angesichts der sich ständig ändernden Rahmenbedingungen unabdingbar. Wesentlicher Bestandteil der New Work sind insbesondere die sogenannten agilen Arbeitsmethoden. Agile Arbeitsmethoden wurden erstmal im Jahr 2001 im sogenannten Agile Manifest zusammengefasst. Ursprünglich verbargen sich dahinter Lösungsansätze für die Umsetzung agiler Softwareentwicklung. Auf Basis dieses Manifests entwickelten sich binnen weniger Jahre zahlreiche Methoden, die für andere Industrien abseits der Softwareentwicklung kompatibel und als Werkzeuge zu verstehen sind, die Unternehmen flexibel machen. Sie sollen dabei helfen, den Anforderungen der sich rasch verändernden und zunehmend digitalen Welt standzuhalten.
Beispiele für agile Arbeitsmethoden
Zwei konkrete Beispiele für agile Arbeitsmethoden sind Scrum und Kanban. Letztere ist besonders hervorzuheben, da sie bereits in den 1940er Jahren und somit weit vor den heutigen vielfältigen agilen Arbeitsmethoden erstmal umgesetzt wurde.
Bei der Scrum-Methode handelt es sich grundlegend um ein definiertes Rahmenwerk, das die Zusammenarbeit unterschiedlicher Teams optimiert, indem sowohl die Struktur der Teams als auch die Arbeitsprozesse klar definiert werden. Der Terminus Teams definiert allerdings nur die Aufgabenverteilung. Tatsächlich bestehen zwei der drei Teams innerhalb der Scrum-Methode oftmals aus nur einer Person. So gibt es zunächst den Product Owner, dessen Aufgabe es ist, das Maximum aus einem Projekt oder einem Produkt herauszuholen. Das Entwicklungsteam besteht in der Regel aus bis zu acht Personen und ist für die Umsetzung verantwortlich. Die Aufgaben innerhalb des Teams werden durch das Team selbst nach interdisziplinären Kompetenzen vergeben. Diesen Teams übergeordnet agiert der Scrum Master, welcher sicherstellen muss, dass die Teams möglichst ohne Hindernisse effizient an der Umsetzung arbeiten können.
Einen anderen Ansatz verfolgt die Kanban-Methode. Ursprünglich aus Japan stammend, hat sich dieses Produktionssystem in vielen Industrien etabliert. Sie fußt auf dem Umstand, dass sich die Produktion eines Unternehmens ausschließlich an der Kundennachfrage orientiert. Die Produktion bestimmter Mengen für den freien Markt entfällt hierbei ganz oder weitestgehend. Somit ist es dem Unternehmen möglich, den Einsatz von Ressourcen minutiös zu steuern. Der Fokus der Kanban Methode liegt daher sowohl auf der Minimierung von Verlusten ohne Nachteil für die Produktion und andererseits auf der Möglichkeit, den Wert für Kunden durch die Verringerung von Zusatzkosten zu erhöhen.
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