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Finanzen

Ethereum (ETH) im Überblick

Bei Ethereum handelt es sich um eine dezentralisierte Software-Plattform, die auf dem Open-Source-Prinzip der freien Software beruht und die Blockchain als technologische Basis nutzt. Ethereum ermöglicht das Implementieren und Ausführen von sogenannten „Smart Contracts“ und „Decentralized Applications“ (dApps). Das Besondere daran ist, dass sie ohne direkten Einfluss und Kontrolle einer zentralen Instanz ausgeführt werden können. Bei Ethereum steht das dezentrale und dynamische Computing im Fokus aller Bemühungen. Die eigene Kryptowährung, die im Rahmen der Ethereum-Plattform zum Einsatz kommt, wird Ether (ETH) genannt.

Ethereum

Was ist Ethereum?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Ethereum um eine quelloffene Software-Plattform, bei der das dezentralisierte und dynamische Computing im Vordergrund aller Bemühungen stehen. Ethereum basiert auf der sogenannten „Blockchain-Technologie“ und nutzt damit die gleiche technologische Basis wie Bitcoin. Ethereum ist allerdings viel mehr als nur eine reine Kryptowährung und stellt mit erweiterten Funktionalitäten und Features, wie beispielsweise Smart Contracts (intelligente Verträge), ein dezentrales Ökosystem für eine Vielzahl unterschiedlicher Blockchain-Projekte dar. Aus diesem Grund wird Ethereum auch oft als offenes Protokoll bzw. Plattform für die Entwicklung dezentraler Anwendungen bezeichnet.

Bei Ethereum handelt es sich um einen Gegenentwurf zu dem traditionellen Client-Server-Modell, auf dem ein Großteil des modernen Internets basiert. Im Rahmen des Client-Server-Konzepts werden Daten zentral auf Servern gespeichert und von großen Internetfirmen wie Google, Microsoft, Twitter und Co. verwaltet. Diese Daten können von unterschiedlichen Geräten, wie zum Beispiel Desktop-PC, Smartphone oder Laptop, angefordert und abgerufen werden. Bei der Blockchain-Technologie und somit auch bei Ethereum werden die Daten dezentral auf Geräten rund um den Globus aufbewahrt. Diese Daten sind öffentlich einsehbar und können jederzeit nachvollzogen werden. Diese Mechanismen stellen die Integrität der Daten sicher und machen Ethereum und die im Netzwerk gespeicherten Daten fälschungssicher.

Ethereum besitzt eine eigene digitale Währung, die als Ether (ETH) bezeichnet wird. Bei Ether handelt es sich um eine Kryptowährung, die ähnlich funktioniert wie Bitcoin und für Zahlungen innerhalb des Ethereum-Netzwerks genutzt werden kann oder auch als Wertanlage geeignet ist. Ethereum wurde von den beiden Informatikern Vitalik Buterin und Gavin Wood entwickelt und am 30. Juli 2015 der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Projekt hat sich im Laufe der Jahre als die wichtigste dezentrale Software-Plattform mit dem größten Potenzial etabliert. Die Ethereum-Blockchain stellt mittlerweile die Basis für eine Vielzahl weiterer Kryptowährungen dar, die aus den sogenannten „Initial Coin Offerings“ (ICOs) hervorgegangen sind.

Wie funktioniert Ethereum?

Die Basis von Ethereum stellt ein dezentrales Netzwerk dar. Dieses Netzwerk ist über den gesamten Globus verteilt und besitzt keine zentrale Server-Infrastruktur. Dabei bildet die Ethereum-Blockchain die gemeinsame Datenbasis die alle Netzwerkteilnehmer (Nodes und Clients) nutzen. Eine Kopie der Blockchain mit allen Daten und allen realisierten Transaktionen wird entweder in Teilen auf sogenannten „Light Nodes“ oder vollständig auf sogenannten „Full Nodes“ gespeichert. Die Blockchain wird kontinuierlich weitergeschrieben und hat aktuelle eine Größe von 337 Gigabytes. Durch den Einsatz sogenannter „Mining Nodes“ wird die Bestätigung der Transaktionen realisiert. Außerdem werden durch das Mining neue Einheiten der internen Kryptowährung Ether generiert.

Der zentrale und zugleich auch unverzichtbare Bestandteil der Ethereum-Plattform sind die Smart Contracts. Dabei handelt es sich um digitale Verträge, die im Ethereum-Netzwerk implementiert sind und automatisch geltend gemacht werden, sobald die vereinbarte Menge an Ether bezahlt worden ist oder eine andere Vereinbarung erledigt ist. In der Praxis läuft das folgendermaßen ab: Ein Nutzer bezahlt von seinem Ether-Wallet aus den vereinbarten Betrag und überweist die Ether-Summe (ETH) an die angegebene ETH-Adresse.

Der Smart Contract erfasst den Zahlungseingang, trägt alle relevanten Informationen in die Blockchain ein und gibt danach automatisch die vereinbarte Gegenleistung in Form von Services, Tokens oder Features frei. Der größte Vorteil spiegelt sich in der Tatsache wider, dass keine Mittelsmänner mehr nötig sind. Alles wird transparent, nachvollziehbar und automatisch realisiert. Für die Sicherheit auf beiden Seiten in Bezug auf Manipulationen sorgt die Ethereum-Blockchain, deren Kopien auf Clients rund um den Globus verteilt sind und in der jede Transaktion fälschungssicher eingetragen wird.

Cardano (ADA) – Einblick in die Kryptowähung

Wie wird Ether (ETH) erzeugt?

Ein Merkmal, das Ether mit vielen anderen Kryptowährungen gemeinsam hat, ist die Erzeugung neuer Einheiten durch das Mining bzw. das Schürfen von Ether. Beim Mining von Ethereum, werden ähnlich wie bei Bitcoin und Cardano, Transaktionen durch Miner bestätigt. Das wird derzeit in erster Linie nach dem Proof-of-Work-Prinzip durch den Einsatz reiner Rechenleistung realisiert. Die Transaktionen werden zunächst zu Blöcken konsolidiert und danach der Ethereum-Blockchain hinzugefügt. Durch die Berechnung kryptografischer Aufgaben und die Erstellung eines Hash-Wertes werden sie schließlich validiert. Für das Lösen der mathematischen Aufgaben und somit für die Bestätigung der im Block gespeicherten Transaktionen werden die Miner mit einer Belohnung in Form von neu erzeugtem Ether honoriert.

Um ihre Erfolgschancen zu optimieren, organisieren sich Miner in sogenannten „Mining Pools“ und teilen sich den generierten Ether. In den Anfangsjahren war das Mining von Ethereum für jedermann lukrativ und selbst mit gewöhnlichen Grafikkarten möglich. Um das Ethereum-Mining heutzutage profitabel betreiben zu können, sind dedizierte Mining-Rigs mit mehreren High-End-Grafikkarten nötig. Das wird sich jedoch in naher Zukunft ändern, da Ethereum auf den neuen Proof-of-Stake-Algorithmus (PoS) umsteigen wird. Der wesentliche Vorteil des neuen PoS-Algorithmus spiegelt sich in der Tatsache wider, dass die gigantische Rechenleistung, die im Rahmen des aktuellen Proof-of-Work-Algorithmus (PoW) für den Betrieb des gesamten Ethereum-Netzwerks eingesetzt wird, entfällt. Dadurch wird die Erzeugung neuer Blöcke und die damit verbundene Verteilung des Ethers viel energieeffizienter und umweltschonender.

Mit welchen Vorteilen kann Ethereum punkten?

Der wesentliche Vorteil von Ethereum liegt in seiner flexiblen und dynamischen Programmierbarkeit, wodurch sich die Plattform von Projekten wie Bitcoin und Co. abgrenzt. Ethereum wird von der Krypto-Gemeinde deshalb auch als Kryptowährung 2.0 bezeichnet, weil es viel mehr als eine reine digitale Währung ist. Die Möglichkeit, dezentrale Apps zu entwickeln, Initial Coin Offerings (ICOs) für das Crowd-Funding unabhängiger Projekte zu organisieren und Smart Contracts auf der technologischen Basis der Ethereum-Blockchain zu initialisieren, macht Ethereum zu etwas ganz Besonderem. Dank der extrem flexiblen Programmierbarkeit eignet sich Ethereum für eine Vielzahl verschiedener Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten. Durch den Einsatz von Smart Contracts, dApps und ICOs reichen die Einsatzmöglichkeiten von der Kapitalbeschaffung über Webanwendungen und Spiele bis hin zu komplexen Projekten, welche den Finanzsektor revolutionieren sollen und mithilfe der Blockchain-Technologie eine gesamte Industrie um Jahrzehnte vorantreiben möchten.

Ethereum wurde in seiner Anfangszeit in erster Linie für Initial Coin Offerings (ICOs) genutzt und das äußerst erfolgreich. Binnen kürzester Zeit entstand so unter Investoren und Krypto-Enthusiasten eine wahre Goldgräberstimmung. Aber was sind eigentlich Initial Coin Offerings (ICOs)? Hierbei handelt es sich um eine Art Crowdfunding (Schwarmfinanzierung), in dessen Rahmen Unternehmen oder Nutzergemeinschaften Kapital von einzelnen Personen aufnehmen, um ihr Projekt finanziell zu stemmen. Ein ICO lässt sich mit einem Initial Public Offering (IPO) oder Börsengang vergleichen, der in der Finanzwelt seit Jahren praktiziert wird. Für das Investment bei einem ICO gibt es jedoch keine Aktien, sondern die Investoren erhalten Coins oder Tokens. Aus diesem Grund wird Initial Coin Offering auch als „Token Sale“ bezeichnet.

Ein bedeutender Unterschied zwischen einem ICO und einem traditionellen IPO spiegelt sich in der Tatsache wider, dass IPOs an der Börse strengen Kontrollen und Regulationen unterliegen. ICOs sind hingegen weitgehend unkontrolliert und unreguliert. Obwohl das zahlreiche Vorteile mit sich bringt, sorgt es jedoch auch für gewisse Unsicherheiten bei Investoren. Es kann durchaus zu Manipulationen und Betrugsfällen kommen, die im schlimmsten Fall Totalverluste bei Anlegern zur Folge haben können. Eine interessante Tatsache ist, dass Ethereum selbst das Resultat eines ICO ist. Im Jahr 2014 konnte das Ethereum-Projekt rund 18 Millionen US-Dollar an Investitionen einnehmen und gab Anlegern im Gegenzug Einheiten der eigenen Kryptowährung Ether. Der Wert der Kryptowährung ist im Laufe der Jahre stark angewachsen, sodass sich der ICO für viel Investoren als äußerst lukrativ herausgestellt hat.

Die Ethereum-Plattform wurde im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt und mit neuen Funktionalitäten und Features versehen, sodass das Ökosystem rund um Ethereum mittlerweile als Basis für viele innovative Ideen und Projekte fungiert. Viele neue Projekte, die Ethereum als technologische Basis nutzen, nehmen Ether im Rahmen einer Finanzierung auf und geben im Gegenzug eigene Tokens heraus, die mithilfe von Smart Contracts und der Ethereum-Blockchain realisiert werden. Bekannte und vor allem erfolgreiche Beispiele für solche Initial Coin Offerings sind zum Beispiel die chinesische Blockchain-Plattform und Kryptowährung NEO, der Binance Coin (BNB) der Kryptobörse Binance und die Basic Attention Token (BAT) des quelloffenen Internetbrowsers Brave.

Decentralized Applications und decentralized Finance

Bei den sogenannten „dezentralisierten Anwendungen“ (dApps) handelte es sich ebenfalls um einen wichtigen Bestandteil des Ethereum-Netzwerks. Wie es sich am Namen erkennen lässt, handelt es sich bei dApps um Software-Produkte, die nicht auf einem zentralen Server realisiert werden, sondern dezentral auf der gesamten Ethereum-Plattform verteilt sind. Dank der dezentralisierten Architektur sind diese Computer-Programme zensurresistent und können von keiner zentralen Kontrollinstanz einfach so abgeschaltet werden. Die Einsatzmöglichkeiten dezentralisierter Apps sind äußerst vielfältig und da es sich bei Ethereum und ähnlichen Krypto-Projekten um relativ junge Technologien mit einem gigantischen Potenzial handelt, sind die Möglichkeiten und Grenzen dieser Technologie derzeit kaum vorstellbar. Schon in den ersten Jahren nach der Veröffentlichung von Ethereum als Plattform für dApps sind bereits jede Menge dezentralisierter Anwendungen entstanden und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Neben einigen Spielen sind darunter auch viele komplexe Anwendungen aus den Bereichen Finanzen, Fitness und Gesundheit entstanden.

Viel Projekte, die auf der Ethereum-Blockchain basieren, fokussieren sich auf das Thema Decentralized Finance (DeFi) und wollen damit eine Revolution der Finanzbranche auslösen. Decentralized Finance bezieht sich auf Services und Produkte in der Finanzbranche, die von keiner zentralen Instanz kontrolliert und völlig ohne Mittelsmann realisiert werden. So kann beispielsweise die Aufnahme von finanziellen Darlehen für jeden schnell und einfach bereitgestellt werden. DeFi-Projekte zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • sie sind dezentral aufgebaut
  • sie sind digital
  • sie basieren auf der Ethereum-Blockchain
  • sie sind als Open-Source-Lösung konzipiert

Das Ziel, welches von vielen DeFi-Entwicklern verfolgt wird, ist die Demokratisierung und Digitalisierung diverser Finanzprodukte und Dienstleistungen durch den Einsatz der Ethereum-Blockchain. Die Projekt-Vielfalt ist groß und umfasst Lösungen für den Kauf und Verkauf von Gold über einfache Stablecoins bis hin zu Investment-Plattformen sowie Krypto-Bezahldiensten, die der breiten Öffentlichkeit eine schnelle und unkomplizierte Zahlung mit Kryptowährungen bereitstellen. Im direkten Vergleich zu traditionellen Finanzdienstleistungen bieten DeFi-Lösungen eine Vielzahl unterschiedlicher Vorteile. Alle Prozesse sind digital und werden durch den Einsatz von Smart Contracts automatisiert. Somit spielen Öffnungszeiten und Wochenenden anders als bei normalen Finanzdienstleistern keine wesentliche Rolle. DeFi-Anwendungen sind rund um die Uhr verfügbar und Mittelsmänner sowie unnötige Gebühren fallen in der Regel weg.

NFTs und ihre Chancen: Einsatzbereiche und Potenzial

Die Zukunft des Projekts: Von Ethereum zu Ethereum 2.0

Ethereum wird kontinuierlich weiterentwickelt und regelmäßig durch neue Funktionalitäten und Features erweitert. Derzeit arbeiten die Ethereum-Entwickler mit Hochdruck an „Ethereum 2.0“. Bei der 2.0-Version handelt es sich um eine verbessere und zukunftsorientierte Form, die zahlreiche Probleme der aktuellen Ethereum-Plattform aus der Welt schaffen soll. So gehört beispielsweise zu Ethereum 2.0 nicht nur der Umstieg auf den Proof-of-Stake-Algorithmus, der wesentlich stromsparender und ressourcenschonender als die aktuelle Lösung ist, sondern auch die Einführung der neuen Laufzeitumgebung „eWASM“. Vitalik Buterin, einer der Gründer von Ethereum, hat kürzlich eine Roadmap auf Twitter veröffentlicht und damit die geplanten Entwicklungen an Ethereum in den nächsten Jahren präsentiert. Der Umstieg auf Ethereum 2.0 soll fünf bis zehn Jahre in Anspruch nehmen und ist in sechs Phasen aufgeteilt.

Den Ausgangspunkt stellt die Phase 0 dar, in welcher der Proof-of-Stake-Algorithmus implementiert und im Zuge dessen auch die neue Beacon-Chain offiziell in Betrieb genommen wird. Hier kommt dann auch ein neuer Token (ETH 2) als Belohnung für Staker zum Einsatz. In späteren Phasen sollen dann die sogenannten „Shared Chains“ implementiert werden, die in Kombination mit der neuen Laufzeitumgebung für eine optimale Skalierbarkeit von Ethereum sorgen und Entwicklern noch mehr Möglichkeiten für ihre Projekte bereitstellen sollen.

Die äußerst flexible Programmierbarkeit und die damit verbundene Vielfalt an unterschiedlichen Einsatzszenarien machen Ethereum zu den kompliziertesten und komplexesten Projekten aus dem Bereich der Blockchain- und Krypto-Technologien. Das bringt selbstverständlich auch potenzielle Gefahren und Risiken mit sich. Denn im schlimmsten Fall entwickelt sich Ethereum zu einer Plattform für Krypto-Enthusiasten und schafft aufgrund der Komplexität nicht den Einstieg in den Mainstream, der für einen langfristigen Erfolg notwendig ist. Was Ethereum aktuell noch fehlt, ist ein Anwendungsszenario oder eine App für den Alltag, die mit den Vorteilen der Blockchain und insbesondere auch mit den Funktionalitäten von Ethereum auf voller Linie überzeugen kann.

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Das Projekt Chiliz wurde von dem Informatiker und Geschäftsmann Alexandre Dreyfus am 1. Januar 2012 auf Malta ins Leben gerufen. Bei Chiliz (CHZ) bzw. den CHZ-Tokens handelt es sich um eine Kryptowährung, die Sportfans die Möglichkeit bietet, einen direkten Einfluss auf ihr Lieblingsteam zu nehmen. Was das konkret bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel.

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