Die Politik treibt die Mobilitätswende auch im Transportsektor immer schneller voran. „Darum wollen wir den Praktikern in den Speditionen ein Tool an die Hand geben, mit dem sie sich in wenigen Minuten eine Übersicht über Lkw-Modelle und ihre Praxistauglichkeit verschaffen können. Die Kosten im Vergleich zu den vorhandenen Diesel-Fahrzeugen spielen dabei eine zentrale Rolle“, beschreibt Julius Jöhrens das neue Angebot. Das webbasierte Tool unter www.my-eroads.de soll Firmen helfen, den Einsatz von elektrisch angetriebenen Lkw für ihre spezifische Anwendung zu prüfen, so der Studienleiter des ifeu, dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Auch staatliche Fördermöglichkeiten werden bei der Bewertung berücksichtigt.
Nach Registrierung für den Betatest erhalten die Nutzer einen personalisierten Link zum Online-Tool. Dort können sie Typ, Aufbau und Fahrprofil eines vorhandenen Diesel-Fahrzeugs eingeben. Das Beratungstool bietet dazu eine Auswahl vom leichten LKW über schwere Laster bis zum Sattelzug an. Dafür können jeweils verschiedene Aufbau-Varianten wie Pritsche oder Kühlaufbau gewählt werden. Das tägliche Fahrprofil kann mit wenigen Mausklicks auf einem Zeitstrahl zusammengestellt werden.
My eRoads mit betrieblichen Erfahrungswerten individuell anpassen
„Auf diese Weise können wir alle Nutzungsprofile von Lkw, die eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen, sehr einfach erfassen. Außerdem berücksichtigen wir, welche Batterie-Lademöglichkeiten auf dem eigenen Gelände oder bei Dritten zur Verfügung stehen“, erklärt Jöhrens.
Als Ergebnis bekommt der Nutzer von My eRoads eine praxisgerechte Übersicht über verfügbare und angekündigte E-Laster, ihre technische Eignung für das jeweilige betriebliche Nutzungsprofil und eine umfassende Aufstellung über Anschaffungskosten, Betriebskosten und Umweltauswirkungen im täglichen Praxiseinsatz.
Die Auswertungen zu Eignung, Kosten und CO2-Emissionen der nutzbaren E-Lkw gehen dabei ins Detail: Das Online-Beratungstool bietet eine Vielzahl von Parametern an, etwa Fahrzeugpreise, Mautkosten oder Verschleiß- und Schmierstoffkosten, für die jeweils plausible Vorgabewerte berechnet werden. „Bei den Annahmen zu den Anschaffungs- und Betriebskosten können und sollen die von uns voreingestellten Werte natürlich durch die Erfahrungswerte der einzelnen Nutzer ersetzt werden, sodass sich sehr schnell eine realistische erste Einschätzung der Wirtschaftlichkeit im Einzelfall ergibt“, so Jöhrens.
Das Beratungstool My eRoads ist als lernendes System konzipiert und wird in den kommenden Monaten eine intensive Testphase durchlaufen. Je mehr Praktiker aus den Unternehmen es nutzen und auch mit kritischem Feedback füttern, desto besser wird es. Während der Testphase wird My eRoads laufend aktualisiert, um die Funktionsfähigkeit zu verbessern und zusätzliche Funktionalität entsprechend der Rückmeldungen der Teilnehmer zu integrieren. Über Tool-Updates werden die User regelmäßig per Mail informiert.
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- LKW: Image by Andreas Lischka from Pixabay