Ein 2,5 Kilometer langer Wanderweg? Mit 130 Höhenmetern? In Saar- brücken? Richtig gelesen. Die Felsenwege in Sankt Arnual, an der Ost- seite des Sonnenberges, bilden einen 2,5 Kilometer langen Wanderweg, auf dem man insgesamt 130 Höhenmeter zurücklegt, und – sie liegen im Saarbrücker Stadtgebiet.
Um die Geheimnisse dieser Wege zu erforschen, muss man ein klein wenig in die Vergangenheit zurückgehen, so etwa 240 Millionen Jahre. Damals war das Saarland – wie die gesamte Erde – wüst, aber nicht leer. Dinosaurier und andere Urzeitlebewesen trollten sich auf einem wüstenhaften Festlandbecken, das sich quer über das heutige Mittel- europa zog.
Die zahlreichen Flüsse, die sich durch das Becken schlängelten, und die starken Winde, die darüber hinwegbliesen, führten etwas mit, was die Landschaft nachhaltig verändern sollte: Sand. In einem Zeitraum (zur Definition Zeitraum) von circa zehn Millionen Jahren wuchsen riesige Sandschichten heran, die im Laufe der Zeit zu Sandstein zusammengepresst wurden.
Vor etwa zwei Millionen Jahren gruben sich dann die Saar und ihre Nebenflüsse in diese Schichten und hinterließen die schroffen Felshänge, die man heute abwandern kann. Der Geologe als solcher unterteilt die Buntsandsteinschichten in drei Teile: den oberen, den mittleren und den unteren. Im Saarland kann man lediglich den oberen und mittleren Teil finden.
Die Felsenwege in Sankt Arnual offenbaren diese beiden Teile allerdings in ihrer ganzen Pracht. Die Wege selbst sind unterteilt in einen oberen, einen mittleren und einen unteren Weg, wobei der mittlere der spektakulärste ist. Hier kann man unter anderem die bis zu drei Meter starke violette Grenzzone sehen, die die mittlere von der oberen Buntsandsteinschicht trennt. Typisch für Buntsandsteinformationen sind auch die sogenannten Wabenverwitterungen.
Die weißen Ablagerungen auf manchen Felsen sind Kalktuffe. Der Kalk stammt aus dem Muschelkalkboden, der die oberste Schicht des Sonnenbergs bildet. Für alle Wege ist festes Schuhwerk zu empfehlen.
Adresse: Großblittersdorfer Straße, Saarbrücken | ÖPNV Bus 126, Haltestelle St. Arnual Forsthaus, zu Fuß auf Straße Zum Stiftswald, nach 200 Meter links Einstieg | Pkw A620, Abfahrt Peugeot Deutschland, Richtung französische Grenze. Nach 900 Meter rechts Parkplatz. Einstieg unterer Weg. | Tipp: Die Stiftskirche St. Arnual (Odakerstraße) ist aus Buntsandstein gebaut. In ihrer Gruft ruhen die Grafen von Saarbrücken.