Anleger, die mit Wertpapieren handeln beziehungsweise spekulieren möchten, brauchen ein sogenanntes Depot. Allerdings handelt es sich dabei aber natürlich nicht etwa um eine Art Lagerraum, in dem die gekauften Aktien sicher aufbewahrt werden, sondern vielmehr um ein virtuelles Wertpapierkonto, über das unter anderem (Anlage-)ETFs, Aktien oder auch Anleihen gekauft, verkauft und verwaltet werden können. Dementsprechend lässt sich ein solches Depot am besten mit einer Art Giro- oder Tagesgeldkonto vergleichen. Und da sich immer mehr Menschen für den Wertpapierhandel interessieren, verwundert es kaum, dass es mittlerweile nicht nur viele verschiedene Anbieter, sondern auch diverse unterschiedliche Depotarten gibt.
Wie funktioniert ein Depot für Wertpapiere?
Während Wertpapiere vor vielen Jahren tatsächlich noch in einem Schließfach der Hausbank aufbewahrt wurden, läuft der Handel in der heutigen Zeit ausschließlich im digitalen beziehungsweise virtuellen Raum ab. Und genau hier kommt das Depot ins Spiel, über das sämtliche Wertpapiere – wie unter anderem Anleihen, Aktien, ETFs, Derivate oder auch klassische Fonds – einfach und direkt online gehandelt und verwaltet werden können. Und damit das Kaufen und Verkaufen ohne Probleme ablaufen kann, wird das Depot mit einem separaten Verrechnungskonto verknüpft, auf dem der Anleger sein Geld hinterlegen kann. Betreut wird das Depot dann im Normalfall von einem Broker oder direkt von der Bank. Und da es sich bei den genannten Wertpapieren um ein sogenanntes Sondervermögen handelt (das bis zu einer Höhe von 100.000 Euro über die europäische Einlagensicherung abgesichert ist), kann der Anleger sogar im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Depotanbieters auch weiterhin auf seine Aktien zugreifen und sie im Bedarfsfall in ein neues Depot übertragen lassen.
Gut zu wissen: Bei den sogenannten Derivaten, die ebenfalls über ein Depot gehandelt werden können, gilt die Regel des Sondervermögens nicht. Dementsprechend sollte man sich optimalerweise schon von Anfang an für einen seriösen Anbieter entscheiden, um eventuelle Verluste nach Möglichkeit zu vermeiden.
Worauf sollte man bei der Wahl der Depotart achten?
Wenn es um die Auswahl der passenden Depotart geht, spielt vor allem die eigene Investmentstrategie eine entscheidende Rolle. Dabei gilt: Wer vor allem langfristig planen und eher passiv vorgehen möchte (Stichwort Buy-and-Hold), muss bei der Wahl des passenden Depots kaum auf die Transaktionskosten achten, während aktive Anleger, die ihre Wertpapiere nicht nur eigenhändig auswählen, sondern auch den Zeitpunkt des Verkaufs je nach Aktienkurs selber bestimmen möchten, diesen Kostenfaktor unter allen Umständen bedenken müssen. Als weiterer wichtiger Aspekt gelten die verfügbaren Börsenplätze (beispielsweise der NASDAQ in New York, die Deutsche Börse oder die Londoner Stock Exchange), die sich je nach Art des Depots zum Teil deutlich voneinander unterscheiden können und darüber bestimmen, welche Aktien überhaupt für den Handeln verfügbar sind.
Eine besonders beliebte Anlageoption sind übrigens die ETFs, welche in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. ETFs bieten Anlegern die praktische Möglichkeit, in eine breite Palette von unterschiedlichen Vermögenswerten zu investieren – darunter Aktien, Anleihen oder auch Rohstoffe – und sie werden wie Aktien an den Börsen gehandelt. Hierbei ist es ratsam, sich die besten ETFs aus dem letzten Jahr anzuschauen. Denn die Analyse der Top-ETFs kann bei der Entscheidung für die passende Investmentstrategie und die Auswahl des richtigen Depots von großem Nutzen sein.
Wie viel kostet ein Depot für Wertpapiere?
Wie bei nahezu allen Wertpapiergeschäften gilt auch hier der folgende Grundsatz: Halte die laufenden Kosten so gering wie möglich, um von einer stabilen Rendite profitieren zu können. Daher sollten Anleger bei der Wahl des passenden Depots stets auf die damit verbunden Kosten achten. Dazu gehören zum einen die Depotführungsgebühren, die im Normalfall monatlich anfallen. Zum anderen werden bei jeder aktiven Transaktion Ordergebühren (auch Fees genannt) fällig, die sich von Depotanbieter zu Depotanbieter zum Teil sehr deutlich voneinander unterscheiden können. Außerdem muss der Anleger Börsen- respektive Handelsplatzgebühren entrichten, deren Höhe von dem gewählten Börsenplatz abhängen. Tipp: Wer die Kosten für das eigene Depot so gering wie möglich halten möchte, sollte sich unter allen Umständen die Zeit nehmen und die verschiedenen Anbieter in Ruhe miteinander vergleichen.
Welche Rolle spielt der Broker?
Bei einem sogenannten (Wertpapier-)Broker handelt es sich einfach gesagt um ein Dienstleistungsunternehmen – oder in vereinzelten Fällen auch um eine Einzelperson – die als Vermittler zwischen dem Käufer und dem Verkäufer agiert. Dazu ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn der Anleger seinem Depot eine bestimmte Aktie hinzufügen möchte, kann er dafür einen Broker beauftragen, der diese Wertpapiere dann per Kauforder an der jeweiligen Börse beziehungsweise an einem außerbörslichen Handelsplatz einkauft. Achtung: Die dafür anfallenden Gebühren gelten häufig als wahre Renditefresser. Die auf diesem Wege erworbenen Aktienpakete werden danach in dem Depot des Anlegers hinterlegt, um sie entweder direkt weiterzuverkaufen oder über einen längeren Zeitraum hinweg halten zu können. Abschließend bleibt noch zu sagen, dass bereits erfahrene Anleger sämtliche Trades natürlich auch komplett eigenständig über ihr persönliches Depot abwickeln können – was dementsprechend die zuvor erwähnten Brokerkosten spart. Allerdings sollte man dafür nicht nur den Markt kennen, sondern auch ein Gespür für dessen Entwicklung haben.
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