Frank Hecker und seine Frau wurden während einer Urlaubsreise nach New York von dort lebenden Freunden auf das Restaurant aufmerksam gemacht. „Auf meiner Wunschliste stand der Besuch eines Steakhauses, in dem Dry-Aged-Steaks mit Hochtemperatur zubereitet werden, ganz hoch oben. Darüber hatte ich bereits viel gelesen und im Fernsehen gesehen. Und Dank der Empfehlung landeten wir mittags bei Peter Luger in Brooklyn – abends dauert ein Termin drei Monate“, erzählt Frank Hecker von seinem Urlaub anno 2011, der ihm besondere Gaumenfreuden verschaffen sollte.
Was ihn dort erwartete war nur in der Theorie klar, das tatsächliche Geschmackserlebnis hat ihn allerdings deutlich überwältigt. Die Steaks dort sind berühmt. Der erste Schnitt in das „medium“ gegrillte Stück Fleisch ist schon optisch ein Genuss. Dann der erste Bissen, und es haut Frank Hecker, den Mann aus Königswinter, vom Hocker. Eine Offenbarung mit Messer und Gabel, wie er auf seiner Webseite www.beefer.de erzählt.
Aber extra für das Steak seines Lebens nach New York zu fliegen ist denn doch etwas zu abgehoben. Also beginnt Frank Hecker mit der Recherche. Worin besteht das Geheimnis der Fleischeslust, die die Nachfahren des Peter Luger in Brooklyn auf die Teller zaubern? Dem heute 50 jährigen kommt dabei zugute, dass er als TV-Regisseur vornehmlich Kochsendungen betreut. In Gesprächen mit dem bekannten Fernsehkoch Tim Mälzer („Kitchen impossible“) zwei Jahre später bezeichnete dieser den Beefer als „die beste Erfindung in der Küchentechnik in den letzten 20 Jahren“ und sagte Stückzahlen voraus, die Frank Hecker erblassen ließen.
„Dass wir diese Stückzahlen schon nach 2 Jahren erreicht hatten, hätte ich an diesem Tag auch nicht im Traum geglaubt. Dass man den Beefer vielleicht verkaufen kann, daran glaubten wir schon, dass es aber so erfolgreich werden sollte und wir ein neues Segment im Grillbereich erschaffen würden, hat zu dieser Zeit niemand vorhergesehen. Heute werden uns ALDI, LIDL und viele andere dankbar für diese Idee sein“, erklärt Hecker, der die Nachahmer qualitativ in einer ganz anderen Liga, deutlich tiefer angesiedelt, sieht.
800 Grad und Oberhitze – mehr braucht es nicht für das perfekte Steak
Eigentlich ist das Ganze in zwei Wörtern erklärt: 800 Grad und Oberhitze. Im Beefer wird das Steak von höchster Qualität von oben befeuert – und zwar mit einer Temperatur von 800 Grad Celsius. Nicht mehr, und auch nicht weniger. 800 Grad ist die optimale Temperatur, hat Frank nach zahlreichen Versuchen festgestellt. Egal welcher Cut, ob T-Bone oder Porterhouse, Ribeye oder Filet, nach einer guten Minute pro Seite ist die perfekte Kruste fertig „gebeeft“. Je nach Dicke des Fleisches und dem gewünschten Zustand – von „english“ bis „well done“ – muss man das Steak entsprechend kurz oder länger oben auf dem Beefer ruhen lassen. Dort ist ausreichend Hitze um die gewünschte Kerntemperatur langsam zu erreichen.
Das Geheimnis des guten Geschmacks liegt dabei in einer chemischen Besonderheit, der sogenannten Maillard-Reaktion. Sie sorgt für das Bräunen des Fleisches und ist für die Bildung der Röstaromen zuständig, die den ganz speziellen, einzigartigen Geschmack ausmachen. Die extrem hohen Temperaturen lassen eine einzigartige knusprige Kruste entstehen. Herunter tropfender (Fleisch-)saft wird in einer Garschale aufgefangen und kann zeitgleich zusammen mit Gemüse und Gewürzen zu herrlichen Soßen verarbeitet werden. Ganz nebenbei: Der Beefer veredelt jedes Fleisch und holt das Maximum an Geschmack heraus: Garnelen, Hummer, Muscheln oder Gemüse – mit dem Beefer wird daraus immer ein Genuss in Gourmet-Qualität.
Frank Hecker – gut vernetzt zum gemeinsamen Erfolg
Wie gut, dass Frank Hecker über ein sehr gutes Netzwerk verfügt. Denn hervorragende Steaks sollen nicht nur bei Peter Luger in Brooklyn auf den Tisch kommen, sondern auch in Deutschland. Nicht nur in der Gastronomie, sondern auch daheim. Gerade daheim. Franks Grundschulfreund Marc Kirwald ist genau der passende Tüftler, der an verschiedenen Prototypen mitbastelt. Er ist Werksleiter just in dem Betrieb, der heute die Gasbrenner für den Beefer herstellt. Allerdings, ein Gerät, das achthundert Grad Hitze produziert, muss für den heimischen Gebrauch diversen Vorschriften genügen und sich im Vorfeld unterschiedlichen Prüfungen unterziehen.
Seine Partner zu überzeugen war dabei kein großes Problem. „Bei Marc, Betriebsleiter bei Schwank, unserem Brennerhersteller, brauchte es nur ganz kurz ein wenig Überzeugungsarbeit“, so Frank Hecker. Der Keramikbrenner sollte überkopf eingebaut werden, um das Fleisch mit Hochtemperatur zu erhitzen.
Frank und Marc kommen dem gewünschten Ergebnis Stück für Stück näher. Und finden in Frantz Konzen, ebenfalls ein langjähriger Schulfreund, den passenden dritten Mann, der als Inhaber eines Metallbaubetriebs beste Voraussetzungen mitbringt. Auch bei Frantz hat es nicht viel an Überzeugungsarbeit bedurft. Denn das Prinzip leuchtete ja damals schon ein. Von Prototypen über Vorserienmodelle kann der sogenannte „Beefer One“ nach zahlreichen Tests an den Start gehen.
Gute Zusammenarbeit mit den Zulassungsstellen
Als größte Hürde entpuppte sich dabei die EU-Baumusterprüfung (durch die EU). Aber dann ist auch die CE-Zertifizierung (und damit die Voraussetzung für den gewerblichen Verkauf) erbracht. In technischer Hinsicht bestand die Herausforderung darin, die Temperaturen von Gehäuse und Bedienelementen sowie die Abgase in einen sauberen Bereich zu bekommen. Das ist aber scheinbar nur in Deutschland so schwierig. „Hätten wir unseren Beefer so gebaut wie manche chinesischen Kopien, hätten wir hier in Deutschland keine Zulassung bekommen“, ist Frank Hecker überzeugt. Alleine die „Nase“, die Funktionsfläche vor dem Beefer, haben nicht alle Kopien. Damit ist die Temperatur der Aufstellfläche vor dem Beefer eigentlich zu hoch – was aber keine Chinesische Prüfstelle interessiert. Bei der Entwicklung des Beefers hat allein dieses Detail natürlich viel Zeit und Geld gekostet, aber der Kunde ist mit dem Qualitätsprodukt immer auf der sicheren Seite.
Den Kontakt zu den unterschiedlichen Zulassungsstellen sieht Hecker durchaus positiv. Der Kooperation mit der DVGW, der zentralen Zulassungsstelle, war sehr partnerschaftlich, die standen schon bei der Entwicklung mit Rat und Hilfe zur Seite. Das war sehr hilfreich und zielführend. Die eigentliche Prüfung wird durch zertifizierte Prüfstellen durchgeführt. „Da sind wir mittlerweile auch sehr gut aufgehoben. Auch diese stehen bei der Entwicklung beratend und begleitend zur Seite, sehen aber immer auch ganz genau hin. Aber das ist natürlich in unserem Interesse, auch im Hinblick auf den Verkauf in den USA“, so Frank Hecker mit Blick auf einen wichtigen Absatzmarkt.
Der Beefer erobert die Herzen der Fernsehköche
Die Beefer Grillgeräte GmbH – vorerst – mit Sitz in Königswinter wird gegründet. Zunächst ist Mundpropaganda das Marketinginstrument, doch dann kommt Fürsprache von prominenter Seite. Fernsehkoch Tim Mälzer ist von dem Steakmacher ebenso begeistert wie die ersten Käufer. Viele weitere prominente Fernsehköche (wie Johann Lafer, mit dem bis heute eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft besteht), werden Beefer-Genießer, das Produkt aus dem Siebengebirge wird immer begehrter. Was ebenso zum Erfolg beiträgt: Der Name Beefer wird zum Synonym für die Oberhitze-Bräter, die wie nicht anders zu erwarten von anderen Herstellern nachgeahmt werden.
Inzwischen wird rund um den Globus gebeeft. Das Trio aus Königswinter hat inzwischen ein weites Produktportfolio im Angebot. Neben dem Hobbykoch wird auch die professionelle Gastroszene bedient. Außerdem vertreibt das Unternehmen sinnvolles Zubehör (von Abdeckhaube bis Pizzastein) und interessante Merchandisingartikel. Wie beim Beefer selbst steht bei allen Produkten die bedingungslose Qualität im Vordergrund. Zwei eigene Bücher mit tollen Beefer-Rezeptvorschlägen dürfen da natürlich nicht fehlen.
Der Beefer sorgt für eine gleichmäßige Temperatur, die ständig weiterentwickelten Brenner genügen höchsten Sicherheitsansprüchen. Beefer ist ein Produkt „Made in Germany“, der Kunde erhält eine erweiterte Garantie von drei Jahren. Nach dem Kauf genießt der Kunde umfangreichen Support, die Ersatzteilversorgung ist sichergestellt, da sämtliche hochwertigen Komponenten aus der Region kommen. So ist der Beefer über den Umweg Königswinter in der Welt angekommen. Vielleicht ja auch bei Peter Luger in Brooklyn, New York City.