Schreibtischzeiten erträglicher gestalten – und mehr als nur Gesundheitsschutz leisten
Teilweise gliedern Unternehmen die Ergonomie am Arbeitsplatz immer noch dem allgemeingültigen Gesundheitsschutz unter. Obgleich zwischen beiden Begriffen Überschneidungen existieren, sind die detaillierten Unterschiede doch nicht minder gravierend. Der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ist gesetzlich vorgeschrieben – hierbei handelt es sich also um das Mindestmaß, das ein Arbeitgeber mit Hinblick auf den Arbeitsplatz schaffen muss, um das Wohl seiner Angestellten zu gewährleisten.
Eine ergonomische Konzeption des Arbeitsplatzes geht darüber weit hinaus. In Anbetracht der Tatsache, dass mehr und mehr Menschen ihre Arbeit über einen Zeitraum von teils mehr als acht Stunden täglich am Schreibtisch erledigen, gewann die „Ergonomisierung“ des Arbeitsplatzes im Zuge der Digitalisierung und der Schaffung neuer, technikorientierter Berufe stärker an Bedeutung – vom Coder, über Social-Media-Manager bis hin zur Assistenz der Geschäftsführung. Unternehmen sollten, wenn sie in optimale ergonomische Voraussetzungen für die Belegschaft investieren, das nicht mit anfallenden Kosten für eine vermeintliche „Wohlfühloase“ gleichstellen.
Was ist Teil eines ergonomischen Arbeitsplatzes?
Im Detail ist das vom Arbeitsplatz und der da zu erledigenden Arbeit abhängig. Es gibt aber einige Hilfsmittel beziehungsweise Möbelstücke, die insbesondere für Büroarbeitszeiten essenziell sind. Höhenverstellbare Schreibtische sind ein Klassiker: Sie ermöglichen es Mitarbeitern nicht nur in sitzender Haltung zu arbeiten, sondern auch stehend oder im Wechsel zwischen beiden Positionen. Stehend zu arbeiten ist weitaus gesünder für Nacken und Wirbelsäule, insbesondere im direkten Vergleich zu acht Stunden in sitzender Haltung.
Passend zum höhenverstellbaren Schreibtisch, kann auch ein ergonomischer Bürostuhl eine deutliche Aufwertung abgeben. Wird in sitzender Haltung gearbeitet, sollten sich Stuhl, Tisch und Monitor so einstellen lassen, dass Angestellte in aufrechter Haltung und auf Augenhöhe zum Monitor am Schreibtisch arbeiten können – was gemeinsam mit der LWS-Stütze, die ergonomische Bürostühle quasi immer mitbringen, die beste Prävention gegen eine „buckelige“ Sitzhaltung und die damit assoziierten, langfristigen Schädigungen der Wirbelsäule und Bandscheiben abgibt. Unter bestimmten Voraussetzungen werden spezielle ergonomische Bürostühle sogar von der Deutschen Rentenversicherung bezuschusst.
Auch über kleinere Hilfselemente, die aus ergonomischer Sicht dennoch einen großen Effekt haben, sollten Unternehmen nachdenken: Das beginnt mit ergonomisch geformten Mäusen und Tastaturen, reicht über Handballenauflagen und Fußstützen und mündet schließlich in optimierten natürlichen und künstlichen Lichtquellen.
Vorteile ergonomischer Arbeitsplätze: Wie Vorzüge auf Arbeitnehmerseite zu einer Win-win-Situation führen
Frei nach dem Motto: „Ein gesunder und zufriedener, ist auch ein guter Mitarbeiter“. Unternehmen profitieren von einem ergonomischen Arbeitsplatz, obgleich dieser in der Anschaffung Kosten verursacht, ebenso mittel- und langfristig. Krankheitszeiten von Angestellten, beispielsweise durch Bandscheibenvorfälle oder Rückenleiden, könnten sich mit einem ergonomischen Arbeitsplatz reduzieren. Generell sollte dieser zu einer besseren gesundheitlichen Verfassung des Arbeitnehmers führen, was wiederum eine Leistungssteigerung bei der Arbeit impliziert – frei von Verspannungen und Müdigkeit, dafür umso konzentrierter und mit mehr Freude am Arbeitsalltag.
Fazit: Ergonomie am Arbeitsplatz lohnt sich – für alle involvierten Parteien!
Das Fraunhofer Institut analysierte den positiven Effekt von ergonomischen Arbeitsplätzen und kam zu beeindruckenden Ergebnissen: Krankheitsbedingte Fehlzeiten würden sich nach der Umstellung um durchschnittlich 52 % reduzieren, die Produktivität sich hingegen um im Mittel 25 % steigern. Damit werden die ergonomischen Vorteile des Arbeitnehmers auch direkt zu wirtschaftlichen Vorteilen des Unternehmens.
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