Robert Walters befragte mehr als 7.500 Mitarbeiter in 31 Ländern zu ihren Gehaltserwartungen für 2022. 17 % der Befragten in Deutschland halten eine Gehaltsverbesserung für „ziemlich wahrscheinlich“, 37 % halten sie sogar für „sehr wahrscheinlich“.
Knapp die Hälfte (48 %) der Berufstätigen, die von einer Gehaltserhöhung ausgehen, erwarten ein Plus von maximal 5 Prozent. Etwa ein Viertel (31 %) hält 6 bis 10 Prozent für wahrscheinlich. Die restlichen 21 % rechnen mit einer Gehaltssteigerung von mehr als 10 %.
Thomas Hoffmann, Director Hamburg & Frankfurt bei Robert Walters: „Im Vergleich zu vor weniger als einem Jahr hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt extrem verändert und auch die deutsche Wirtschaft erholt sich rasant. Es ist nachvollziehbar, dass auch Arbeitnehmer nach einer schwierigen Zeit davon profitieren möchten.“
Meistgefragte Kandidatenprofile
Angesichts des derzeit angespannten Arbeitsmarktes seien die Gehälter bereits stark gestiegen, sagt Hoffmann. „Die gefragtesten Kandidaten sind insbesondere Steuerexperten, Finance Manager und Chief Finance Officers (CFOs), dicht gefolgt von Cloud-Technologen und Cyber-Security-Experten, sowie E-Commerce-Spezialisten und digitale Produktvertriebler. Wenn diese Kandidaten zudem über die relevanten IT-Kenntnisse bzw. Zertifizierungen, Beratungskompetenz und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit verfügen, sind sie in einer hervorragenden Verhandlungsposition.“
Gegenangebote hoch im Kurs
Doch auch die Arbeitgeber verfügen über Handlungsspielraum, denn Gegenangebote stehen hoch im Kurs: Mehr als die Hälfte (58 %) würden ein Gegenangebot ihres bisherigen Arbeitgebers annehmen, wenn das Gehalt aufgebessert wird. Für 89 % wäre das die Hauptmotivation. Des Weiteren würden eine Beförderung (44 %), höhere Flexibilität (35 %) bzw. die Möglichkeit, zu 100 % im Homeoffice zu arbeiten (32 %), sie davon überzeugen, ihrem derzeitigen Arbeitgeber treu zu bleiben.
Hoffmann: „Momentan ist es genauso wichtig, neue Talente zu gewinnen wie bestehende Mitarbeiter an Bord zu halten. Hybrides Arbeiten kann allerdings auch dazu führen, dass sich die Unternehmenskultur nicht ausreichend verankert und Mitarbeiter sich dadurch weniger mit dem Unternehmen verbunden fühlen, was einen Jobwechsel wahrscheinlicher macht. Stellen Sie daher sicher, dass sich die Kollegen wirklich als Teil der Organisation fühlen, indem Sie beispielsweise gemeinsame Trainings oder andere Aktivitäten wie z. B . Team-Incentives organisieren. Und vergessen Sie nicht, den Mitarbeitern einen klaren Karriereweg aufzuzeigen, damit ihnen klar ist, wie ihre Zukunft im Unternehmen langfristig aussehen kann.“
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