Die Finanzierungsform wurde anfangs für das Management Buyout (MBO) verwendet und man findet sie heute auch bei Wachstumskapitalfinanzierungen oder für die finanzielle Unterstützung von Akquisitionsstrategien. Das heißt, dass einem Unternehmen Eigenkapital gewährt wird, ohne dass die Finanzierer Einfluss auf die unternehmenseigenen Entscheidungen haben. Als Mindestvolumen wird eine Summe von 500.000 Euro veranschlagt.
Eigenschaften der Mezzanine-Finanzierung
Die Mezzanine-Finanzierung positioniert sich zwischen einer Finanzierungsform mit voll haftendem Eigenkapital sowie einem besicherten Darlehen. Damit geht der Finanzierer ein höheres Risiko ein. Neben einer festen Darlehensverzinsung wird dieses Risiko meist auch durch eine Partizipation am Wertzuwachs des finanzierten Unternehmens ausgeglichen. Dazu kann beispielsweise eine Kaufoption auf einen Grundkapitalanteil des Unternehmens gehören. Laufzeiten und Kündigungsmodalitäten können bei dieser Finanzierungsform individuell gestaltet werden. Aufgrund der höheren Transaktionskosten ist das Mindestvolumen höher als bei herkömmlichen Kreditformen.
Welche Formen der Mezzanine-Finanzierung unterscheidet man?
Man unterscheidet eine große Vielzahl verschiedener Mezzanine-Finanzierungsformen. Beispiele sind stille Beteiligungen in typischer oder atypischer Form. Daneben gibt es auch die Möglichkeit von Genuss-Scheinen oder Wandel- sowie Optionsanleihen. In der Bilanz (zur Definition Bilanz) rechnet man die jeweiligen Mittel entweder dem Eigenkapital oder Fremdkapital zu. Bei einem nachrangigen, partiarischen Darlehen allerdings überwiegt der Fremdkapitalcharakter, der in der Bilanz als Verbindlichkeit erfasst wird. In diesem Fall spricht man von einem „Debt Mezzanine“. Finanzierer sind häufig Private Equity -Gesellschaften (zur Private Equity Definition), Banken und Fonds, die sich auf diese Finanzierungsform spezialisiert haben.
Florian Weis